GVZ - diese drei Buchstaben standen für eine
Nagelprobe für die Kommunal- und Landespolitik. Am Erfolg oder
Misserfolg des Unternehmens "Güterverkehrszentrum" muss sich zum
einen Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner messen lassen, zum
anderen Ministerpräsident Horst Seehofer. Für beide scheint das
jahrelange zermürbende Gerangel um Flächen und Finanzen am
Güterbahnhof nun ein gutes Ende zu nehmen.
Für Fichtner, weil er mit seinen Mitarbeitern im Rücken von
Beginn an beharrlich für das Millionenprojekt gekämpft hat und nie
den Glauben an dessen Verwirklichung verloren hat. Als er zuletzt
auch noch den in dieser Thematik zunächst skeptischen Landrat auf
seine Seite brachte, war für Beobachter klar, dass nichts mehr
schief gehen konnte. Fakt ist: Nur wenn eine ganze Region
zusammensteht und sich hinter ein eminent wichtiges, aber auch
komplexes Vorhaben stellt, kann der Durchbruch gelingen. "Stadt und
Land, Hand in Hand" - das GVZ ist ein Musterbeispiel für diesen
Slogan.
Ein gutes Ende für Seehofer, weil er im entscheidenden Moment die
Regie übernahm. Während der Wirtschaftsminister noch keine
Fördermöglichkeit sah und redete anstatt zu handeln, trieb der
Regierungschef das Projekt auf den letzten Metern voran und brachte
es über die Ziellinie. Nicht mehr und nicht weniger als die
Glaubwürdigkeit des Ministerpräsidenten stand auf dem Spiel - und
das wusste Seehofer, der Stratege, nur zu genau. Den Finanzminister
mit ins Boot zu nehmen, erwies sich als kluger Schachzug.
Die Region hat jetzt den Beleg: Die besondere Unterstützung für
Hochfranken ist nicht nur eine leere Worthülse.
Jan Fischer |