Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 30.09.2010 
 

 

Kommentar
Nagelprobe bestanden

 
GVZ - diese drei Buchstaben standen für eine Nagelprobe für die Kommunal- und Landespolitik. Am Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens "Güterverkehrszentrum" muss sich zum einen Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner messen lassen, zum anderen Ministerpräsident Horst Seehofer. Für beide scheint das jahrelange zermürbende Gerangel um Flächen und Finanzen am Güterbahnhof nun ein gutes Ende zu nehmen.

Für Fichtner, weil er mit seinen Mitarbeitern im Rücken von Beginn an beharrlich für das Millionenprojekt gekämpft hat und nie den Glauben an dessen Verwirklichung verloren hat. Als er zuletzt auch noch den in dieser Thematik zunächst skeptischen Landrat auf seine Seite brachte, war für Beobachter klar, dass nichts mehr schief gehen konnte. Fakt ist: Nur wenn eine ganze Region zusammensteht und sich hinter ein eminent wichtiges, aber auch komplexes Vorhaben stellt, kann der Durchbruch gelingen. "Stadt und Land, Hand in Hand" - das GVZ ist ein Musterbeispiel für diesen Slogan.

Ein gutes Ende für Seehofer, weil er im entscheidenden Moment die Regie übernahm. Während der Wirtschaftsminister noch keine Fördermöglichkeit sah und redete anstatt zu handeln, trieb der Regierungschef das Projekt auf den letzten Metern voran und brachte es über die Ziellinie. Nicht mehr und nicht weniger als die Glaubwürdigkeit des Ministerpräsidenten stand auf dem Spiel - und das wusste Seehofer, der Stratege, nur zu genau. Den Finanzminister mit ins Boot zu nehmen, erwies sich als kluger Schachzug.

Die Region hat jetzt den Beleg: Die besondere Unterstützung für Hochfranken ist nicht nur eine leere Worthülse. Jan Fischer

 

zurück zur Übersicht