Die Erschließung für
Fahrräder soll in dem Gutachten noch mehr Gewicht bekommen. Das
fordern mehrere Bürger.
Hof - Die
Stadt - speziell die Kernstadt - soll noch fahrradfreundlicher
werden. Das ist ein Ziel, das in der Bürgerversammlung gleich
mehrere Bürger formuliert haben. Auf Wunsch des Bürgerkreises Agenda
21 fasste die Versammlung sogar den Beschluss, dass sich der
Stadtrat demnächst mit vier zusätzlichen Leitgedanken befassen soll.
Neben der verstärkten Ausrichtung auf Fahrräder liegen der Agenda
die Barrierefreiheit, das Energiesparen und ein City-Manager am
Herzen.
Hans-Jörg Peters forderte die Schaffung einer
"Fahrradkultur" in Hof. Die Fahrräder sollten die gleichen Rechte
erhalten wie andere Verkehrsmittel. Dr. Matthias Doll wies auf den
Trend zu Fahrrädern mit Elektromotor hin. "Hof steht hier noch ganz
am Anfang." Der Neubau der Luftbrücke über die Bahngleise könnte
laut Doll die Chance bieten, Süden und Norden der Stadt für
Fahrräder besser zu erschließen. "Ohne hohe Kosten" könnte ein "E-Bike-Trail"
entstehen.
Peter Andert nannte das bestehende Radwegenetz
"einfach unmöglich". Gerade an der Ernst-Reuter-Straße sei das
Radfahren teilweise "lebensgefährlich". Andert bedauerte, dass sich
die Stadt zwar um mehr Radwege bemüht habe, dass sie dies aber nicht
mit Nachdruck verfolgt habe. Ein Beispiel: In den Planungen für den
Neubau der Lessingstraße habe kein durchgehender Radweg
Berücksichtigung gefunden.
Jörg Ogrowsky monierte zudem: "Robuste
Abstellanlagen für Fahrräder sind in der Innenstadt nur unzureichend
vorhanden." In dieser Frage verwies Stadtdirektor Franz Pischel auf
die städtische Haushaltslage; die Geschäftsleute seien hier
gefordert, solche Abstellmöglichkeiten zu schaffen.
Kosten von 40 000 Euro
Zum Ruf nach weiteren Radwegen brachte Pischel
ebenfalls die Finanzen ins Spiel. In der Ernst-Reuter-Straße etwa
seien an mehreren Stellen Bordsteine abzusenken, Markierungen
anzubringen und Signalgeber anzupassen. Die Stadt rechne mit Kosten
von rund 40 000 Euro.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner gestand,
dass er sich in seiner Ansicht - "Da schleift man halt ein
bisschen am Bordstein rum" - vom Tiefbauamt belehren lassen musste.
Er, selbst begeisterter Radfahrer, bat um Verständnis: "Wir können
nicht an jeder Straße einen Radweg anlegen."
Mehr Fahrrad-Freundlichkeit für die Wörthstraße konnte der
Rathauschef nicht zusagen. Jörg Ogrowsky berichtete, dass in der
Fußgängerzone am Scala-Kino schon mehrere Radler gestürzt seien.
Fichtner entgegnete: "Dort ist ja für Fahrräder auch allenfalls
Schrittgeschwindigkeit erlaubt."
Dennoch: Für Fußgänger berge der Kino-Vorplatz mit seinen
"niedrigen Kanten" Gefahren, meinte Eugen Poswa. Der OB sagte hier
eine Prüfung durch das Bauamt zu. J. F.
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