Hof -
Ohne das Engagement der Bürger kann das Kernstadt-Konzept
nicht zum Erfolg werden. Das betonte Oberbürgermeister Dr. Harald
Fichtner in der Bürgerversammlung gleich mehrmals.
In seinem Bericht dankte er ausdrücklich der
Initiative um Angelika Rädlein, die mit Ideen, aber auch mit Geld
eine schnelle Umgestaltung der Altstadt erreicht habe. Der
Bürgersinn zeige sich aber auch in Wölbattendorf; die Einwohner des
Stadtteils hätten dem Feuerwehrhaus in Eigenregie eine frische Farbe
verpasst. Um dieses Engagement zu würdigen und fortzuführen, habe
sich die Stadt mit Wölbattendorf um die Aufnahme ins Förderprogramm
"Ort schafft Mitte" beworben (wir berichteten).
Später hatten die Wölbattendorfer ihren großen
Auftritt. Hilmar Bogler vom Obst- und Gartenbauverein des Dorfes
berichtete von der Gründung der Arbeitsgruppe "Dorfverschönerung".
Die Maleraktion mit 800 Arbeitsstunden sei nur der erste Schritt
gewesen. Bogler präsentierte einen Sechs-Punkte-Plan, der unter
anderem die Verlegung der Bushaltestelle und die Sanierung der Alten
Helmbrechtser Straße vorsieht. "Die Dorfgemeinschaft ist enger
zusammengerückt", betonte er.
Für die geplante neue Bushaltestelle habe
Hof-Verkehr einen Förderantrag gestellt, sagte Stadtdirektor Franz
Pischel. Und die Alte Helmbrechtser Straße, deren Zustand Jürgen
Bauer "desolat" nannte, habe der zuständige Fachbereich für den
Haushalt 2010 angemeldet - ohne Erfolg. "Für 2011 werden wir's
nochmals versuchen." Die komplette Straßensanierung würde laut
Pischel 700 000 Euro kosten.
Dieter Schall fragte an, wie die Projekte in
der Kernstadt zu finanzieren seien. "Die Stadt kann ja kaum etwas
mehr selbst machen." Der Oberbürgermeister - er hatte angekündigt,
über die konkrete Finanzierung von Projekten nicht diskutieren zu
wollen - schilderte das Dilemma: Oft bereite es schon
Schwierigkeiten, einen kommunalen Eigenanteil von zehn Prozent der
förderfähigen Kosten aufzubringen. Und die Regierung von Oberfranken
sage dann aus haushaltsrechtlichen Gründen Nein zu einer Bewerbung
um die Teilnahme an einem Förderprogramm. "Da sind Firmen und Bürger
gefragt." J. F. |