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Erschienen in der Frankenpost am 20.09.2010 

Studenten-Wohngemeinschaften und Kunstateliers über dem "Kunstkaufhaus" könnten mit Förderung möglich werden.

Aufwertung heißt das Ziel

 
Insbesondere das Bahnhofsviertel soll von Fördermitteln profitieren. Aber auch die Neustadt und Wölbattendorf haben Finanzspritzen im Visier.

Hof - Die Unterstützung von Familien aus dem Bahnhofsviertel soll weitergehen. Deshalb bewirbt sich die Stadt um das Projekt "Stadtteilmütter" aus dem Modellprogramm der Obersten Baubehörde. Es ist die logische Fortführung zweier Projekte der vergangenen Jahre. So ist "Sprich mit mir!" auf möglichst frühzeitige Sprachentwicklung ausgerichtet. Und "STEEP" trägt dazu bei, Babys und Kleinkinder aus Risikofamilien behütet aufwachsen zu lassen.

"Stadtteilmütter" soll Frauen aus dem Kulturkreis der Zuwandererfamilien ansprechen. Ziel ist ein Schneeballsystem, um immer mehr Familien bei der Integration zu unterstützen - daher auch die Bezeichnung "Knoten interkultureller Familienbildung".

Das Gesamtpaket an Unterstützung führe dazu, dass Kinder aus "gefährdeten Familien" bis zum Schulanfang integriert seien, betonte Bettina Zschätzsch (CSU) in der jüngsten Stadtratssitzung. Die Grundlage einer gelungenen Integration sei das Erlernen der deutschen Sprache, ergänzte Günter Merkel (SPD).

Die Aufwertung des Bahnhofsviertels soll auch ein weiteres Programm der Obersten Baubehörde unterstützen. Hier geht es darum, das Projekt "Kunstkaufhaus" konsequent fortzusetzen. Dazu bewirbt sich die Stadt mit dem Konzept "Selbstausbau für Kreative".

Hintergrund: Das Kunstkaufhaus hat die ehemalige Gaststätte im Erdgeschoss mit neuem Leben erfüllt. Die drei Obergeschosse des Gebäudes an der Königstraße stehen jedoch nach wie vor leer. Hier will die Stadt der Nachfrage nach Künstlerateliers mit preiswerter Miete Rechnung tragen. Zudem gibt es nach Erkenntnissen der Stadt wenig Angebot für Studenten-Wohngemeinschaften. In einem "Kreativ-Milieu" wie dem Kunstkaufhaus sei eine WG wohl eher möglich, heißt es im Konzept "Selbstausbau für Kreative".

Claudia Graichen-Freundel (CSU) sprach von einer "anderen Art, Bauruinen zu beleben". Das Konzept sei zwar unkonventionell, verspreche jedoch Erfolg. Und: "Es widmet sich einer Personengruppe, die wenig Beachtung findet." Der parteifreie Stadtrat Stefan Cruz stimmte als einziger gegen die Bewerbung: "Ich bin vom Kunstkaufhaus enttäuscht." Die bisherigen Fördermittel seien nicht gut angelegt.

Einen weiteren Grundsatzbeschluss fasste der Stadtrat zur Bewerbung für "Ort schafft Mitte". Das Modellvorhaben zielt darauf, Strategien zu entwickeln, um Leerstände und Brachen wiederzubeleben und Verbesserungen des Wohnumfelds zu erreichen. Dabei soll das private Engagement gefördert werden. Die Stadt geht mit zwei Bereichen in die Bewerbung - mit dem "Biedermeierviertel" und dem Ortskern von Wölbattendorf. Das Kernstadt-Konzept hat bereits Projekte im Biedermeierviertel - der Hofer Neustadt - angeregt. Dem Sanierungsstau und den Leerständen will man nun mit der Teilnahme am Programm begegnen. Ähnliches wird für Wölbattendorf angestrebt. Einen Teil der Fassaden stuft die Stadt als "renovierungsbedürftig" ein. "Die derzeitige Situation stellt sich als unattraktiv dar." Im westlich gelegenen Hofer Stadtteil gelte es, das Engagement der Bürger zu verstetigen. J. F.

 

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