Am Montag stellt die Stadt
auf der Bürgerversammlung 57 "Hofer Kerngedanken" vor. Die Bürger
sollen ihre Meinung dazu abgeben, welche Ideen man angehen und
welche man zurückstellen soll.
Von Christoph Plass
Hof - Das
Ganze ist eine große Ideensammlung. Seit März haben die von der
Stadt beauftragten Planungsbüros CIMA Beratung + Management GmbH und
Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt GbR zusammen mit einer
Koordinierungsgruppe Vorschläge zusammengetragen, wie die Kernstadt
attraktiver werden könnte. Vertreter verschiedenster Gruppen
beteiligten sich am Denkprozess. Auch Ideen von engagierten Bürgern,
aus der Wirtschaft, von der lokalen Agenda 21 und von den
Teilnehmern des Ideenwettbewerbs der
Frankenpost
sind in die Beratungen mit eingeflossen. Herausgekommen ist eine
Liste mit 57 Punkten ganz unterschiedlicher Art. Sie stehen auf der
Bürgerversammlung am kommenden Montag zur Diskussion.
Auf einige Feststellungen legen die Verantwortlichen besonderen
Wert:
Die aufgeführten Punke sind allesamt
Ideen und Vorschläge, für keinen von ihnen gibt es im Moment ein
Konzept zur Umsetzung.
Die Vorschläge sind das Ergebnis langer
Beratungen mit verschiedensten Beteiligten. Dennoch: Ob eine
Realisierung möglich oder überhaupt gewünscht ist, ist bislang
völlig offen.
Ein Zeitrahmen für die Umsetzung ist
nicht vorgegeben. In der Bürgerversammlung und später im Stadtrat
sollen sich die wichtigsten Punkte herauskristallisieren. Wie und in
welcher Zeit sie dann angegangen werden, zeigt erst eine
Beschlussfassung im Stadtrat am 29. Oktober.
Das "Stadtteilkonzept Kernstadt" zum
Leben zu erwecken, ist ein dynamischer Prozess. Der ist nicht nur
mittel- bis langfristig angelegt, sondern kann sich auch während der
Umsetzung noch verändern.
Die Stadt Hof kann nicht alle der
Punkte umsetzen. In der Liste finden sich auch Vorschläge, die sich
direkt an Anwohner und Bürger richten.
Auf der Bürgerversammlung am Montag stellen die Stadtplaner die
Eckdaten des Konzepts nochmals vor. Entsprechend vorinformiert,
werden die Teilnehmer schließlich um ihre Meinung zu der Ideenliste
gebeten. Mit Hilfe eines Fragebogens sollen sie die Punkte
hervorheben, deren Umsetzung ihnen am wichtigsten wäre. Die
Top-Ten-Liste der Bürger fließt schließlich in die Beschlussvorlage
für den Stadtrat ein.
Die Aufwertung der Kernstadt soll somit Schritt für Schritt
vorangehen. Wenn die Vorschläge ausgewählt sind, die umgesetzt
werden sollen, müssen die Verantwortlichen prüfen, wie das am besten
zu bewerkstelligen ist. Dann müssen sie Machbarkeit,
Finanzierungsmöglichkeiten und zeitliche Ansätze ausloten.
Der Ansatz, eine derartige Ideenliste zusammenzustellen und sie
vor der Beschlussfassung den Bürgern vorzustellen, ist eine direkte
Reaktion auf die von den Hofern abgelehnte Vorgehensweise in Sachen
"Hofer Himmel". Vor einem Jahr hatte die Stadt in Zusammenarbeit mit
Experten ein einziges Projekt zur Aufwertung der Kernstadt
ausgearbeitet - und erfolglos versucht, es den Einwohnern
schmackhaft zu machen. Jetzt haben sich die Verantwortlichen von
Anfang an viele Menschen mit ins Boot geholt: In der
Koordinierungsgruppe vertreten waren Vertreter der Fraktionen,
Mitglieder des Vereins Stadtmarketing Hof, der Stadterneuerung Hof
sowie der Interessengemeinschaften Marienstraße, Altstadt, Ludwig-,
Bismarck-, Luitpold-, Lorenz- und Karolinenstraße. Außerdem waren
dabei Vertreter des Einzelhandelsverbands, der Bürgerinitiative
"Kein Altstadtdach", von Pro Hof, der Agenda 21, der Planungsbüros,
von Stadtjugendring und Seniorenbeirat.
Überschrieben sind die "Hofer Kerngedanken" mit den drei
Adjektiven "kompakt - kommod - atmosphärisch", aufgeteilt sind sie
in vier thematische Säulen. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner
betont: "Nun sind die Bürger am Zug um zu sagen, was ihnen am
wichtigsten ist."
|