Der Stadtrat bringt eine
Änderung des Bebauungsplans auf den Weg. Ein Investor will die
Fläche des ehemaligen Baumarkts im "Marktkauf" belegen.
Von Jan Fischer
Hof - In Hof
wird voraussichtlich ein weiterer großer Elektromarkt entstehen. Der
Stadtrat leitete jetzt eine Änderung des Bebauungsplans "Tuchergelände"
in die Wege. Dieser Plan regelt die Nutzung der Flächen des
"Marktkaufs" in der Schleizer Straße.
Konkret stand der "Billigungs- und
Auslegungsbeschluss" auf der Tagesordnung; der Stadtrat brachte das
Verfahren mit einem einstimmigen Votum - ohne vorherige Diskussion -
voran. Am 22. Juli hatte der Stadtrat grundsätzlich beschlossen, den
Bebauungsplan neu zu fassen. Nun kommt es zur Auslegung des
Planentwurfs plus Begründung; einen Monat lang können ihn
Interessierte demnächst im Bauamt einsehen. Da die geplante Änderung
das vereinfachte Verfahren durchläuft, könnte die neue Nutzung
relativ schnell kommen.
Schwer zu vermarkten
Die Vorgeschichte: Die Firma Jakob wollte
bereits vor zwei Jahren die Fläche des früheren Bau- und
Gartenmarkts im "Marktkauf" mit dem Verkauf von Elektroartikeln
belegen. Damals legte die Stadt ihr Veto ein. Als Begründung zog sie
das Zentrenkonzept für den Einzelhandel heran und bot dem Investor
stattdessen den Zentralkauf an - ohne Erfolg.
Wie Stadtdirektor Franz Pischel vor dem
Stadtrat ausführte, hat sich gezeigt, dass die leerstehende Fläche
derzeit nicht so zu vermarkten ist, dass sie den Vorgaben des
Bebauungsplans entspricht. Hintergrund sei, dass das Areal des
früheren Baumarkts nicht mehr zeitgemäß sei und nicht den
Anforderungen der Kunden entspreche. Die "jüngste Entwicklung im
Handelssektor" verschlechtere die Aussichten für den Leerstand.
Konzept erfüllt
Der Eigentümer der Immobilie hat ein Gutachten
in Auftrag gegeben. Ergebnis: Wenn die Verkaufsflächen und
Sortimente im Marktkauf neu geordnet werden, sind die Vorgaben des
Zentrenkonzepts zu erfüllen.
"Leerstands-Bildungen in der Hofer Innenstadt
werden durch die Planungen nicht forciert." Es komme zu keinem
Zuwachs an Verkaufsflächen in der Innenstadt, wenn die Nutzung des
ehemaligen Baumarkts neu geregelt werde. Der Marktkauf zeigt sich
laut Pischel bereit, die Verkaufsflächen im Gebäude um insgesamt
1500 Quadratmeter zu reduzieren.
Das findet nun auch Niederschlag im Entwurf
zum Bebauungsplan "Tuchergelände": Änderungen kommen bei der
Festsetzung der Sortimente, der Zuordnung von Flächengrößen und
prozentualen Angaben zum Tragen. |