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Erschienen in der Frankenpost am 27.08.2010 

Auf die Zukunft des Zentralkaufs, der seit dem Jahr 2008 zu vermieten ist, blicken zahlreiche Hofer Bürger. Sie verbinden damit eine Versorgung mit Lebensmitteln in der Innenstadt. Foto: Ernst Sammer

Hoffen geht weiter

 
Ein Interessent für den Zentralkauf hat sich im Hofer Rathaus gemeldet. Auch ansonsten kommt Bewegung in das Dauerthema: Mittlerweile kümmert sich der dritte Verwalter um das leer stehende Gebäude.

Von Jan Fischer

Hof - Die Stadt schöpft neue Hoffnung in Sachen Zentralkauf: Seit sich im Mai ein Interessent für die Immobilie gemeldet hat, laufen Verhandlungen zwischen dem potenziellen Mieter und den Eigentümern, die bekanntlich in Großbritannien und Irland sitzen.

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner brachte in der jüngsten Sitzung die Stadträte auf den aktuellen Stand der Dinge. Nach seinen Worten ist am 4. Mai das Schreiben eines Interessenten im Rathaus eingetroffen. Diese Firma sei "persönlich bekannt", also seriös. Ein Vertreter des Unternehmens stellte sich wenig später im Amtszimmer des OB vor; ein Ortstermin schloss sich an. Die Gäste hätten die Unterredung in Hof als "gutes Gespräch" empfunden und zudem mitgeteilt: "Wir halten den Standort Hof für die Entwicklung eines Einkaufszentrums sehr interessant."

Wie Fichtner weiter schilderte, hatte er Mitte Juli bereits eine Pressemitteilung vorbereitet, um die Bürger über die Neuigkeiten zum Zentralkauf zu informieren. Just an jenem Tag habe er jedoch von dem Interessenten die Mitteilung erhalten, dass Gespräche mit dem Eigentümer laufen. Deshalb habe er zugesagt, das Thema zunächst vertraulich zu behandeln. "Es wäre der falsche Zeitpunkt für eine Presse-Erklärung gewesen", sagt Fichtner auch im Gespräch mit der Frankenpost.

Vor dem Stadtrat legte er außerdem offen, dass mittlerweile der dritte Verwalter mit der Immobilie betraut ist. Nach Informationen der Frankenpost ist es die Firma Estama aus Berlin, die das Gebäude - nach dem Hofer Makler Anders und der Firma Shaftesbury - verwaltet. Zu dem letzten Verwalter-Wechsel kam es im Frühjahr.

Zur Erinnerung: Im Januar hatte sich der OB letztmals öffentlich zum Thema Zentralkauf geäußert. In einer Pressekonferenz hatte er um Geduld bis zum Juli gebeten; dann seien Fortschritte zu erwarten. Wie sich nun zeigt, hat es in der Zwischenzeit zwei unerwartete Entwicklungen gegeben - den neuen Verwalter und den neuen Interessenten.

Im Stadtrat betonte der Rathauschef, er stehe "an der Spitze derer, die etwas voranbringen wollen". Aber er wies einmal mehr darauf hin, dass es sich stets um Entscheidungen von privaten Unternehmern handle. Der Einfluss der Stadt auf Konzernzentralen in Dublin und London sei gering. Die Stadt sei in permanentem Kontakt mit den Beteiligten und arbeite zu, was erforderlich sei. Er, Fichtner, habe großes Verständnis für Rückfragen und Verunsicherung der Bürger. Nun sei er zuversichtlich: "Ich glaube an den Erfolg der Sache."

Diesen Optimismus teilte Wolfgang Fleischer, Vorsitzender der CSU-Fraktion. "Es ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen", sagte er. Nun sei zu hoffen, dass sich die Verhandlungspartner bald einig werden.

Karola Böhm von der SPD bat darum, künftig die Fraktionen in internen Gesprächen über den Fortgang zu unterrichten. Dies sagte Fichtner zu. Denn: "Das Thema Zentralkauf darf nicht öffentlich zerredet werden."

 

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