Ein Interessent für den
Zentralkauf hat sich im Hofer Rathaus gemeldet. Auch ansonsten kommt
Bewegung in das Dauerthema: Mittlerweile kümmert sich der dritte
Verwalter um das leer stehende Gebäude.
Von Jan Fischer
Hof - Die
Stadt schöpft neue Hoffnung in Sachen Zentralkauf: Seit sich im Mai
ein Interessent für die Immobilie gemeldet hat, laufen Verhandlungen
zwischen dem potenziellen Mieter und den Eigentümern, die
bekanntlich in Großbritannien und Irland sitzen.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner brachte
in der jüngsten Sitzung die Stadträte auf den aktuellen Stand der
Dinge. Nach seinen Worten ist am 4. Mai das Schreiben eines
Interessenten im Rathaus eingetroffen. Diese Firma sei "persönlich
bekannt", also seriös. Ein Vertreter des Unternehmens stellte sich
wenig später im Amtszimmer des OB vor; ein Ortstermin schloss sich
an. Die Gäste hätten die Unterredung in Hof als "gutes Gespräch"
empfunden und zudem mitgeteilt: "Wir halten den Standort Hof für die
Entwicklung eines Einkaufszentrums sehr interessant."
Wie Fichtner weiter schilderte, hatte er Mitte
Juli bereits eine Pressemitteilung vorbereitet, um die Bürger über
die Neuigkeiten zum Zentralkauf zu informieren. Just an jenem Tag
habe er jedoch von dem Interessenten die Mitteilung erhalten, dass
Gespräche mit dem Eigentümer laufen. Deshalb habe er zugesagt, das
Thema zunächst vertraulich zu behandeln. "Es wäre der falsche
Zeitpunkt für eine Presse-Erklärung gewesen", sagt Fichtner auch im
Gespräch mit der
Frankenpost.
Vor dem Stadtrat legte er außerdem offen, dass
mittlerweile der dritte Verwalter mit der Immobilie betraut ist.
Nach Informationen der
Frankenpost
ist es die Firma Estama aus Berlin, die
das Gebäude - nach dem Hofer Makler Anders und der Firma
Shaftesbury - verwaltet. Zu dem letzten Verwalter-Wechsel kam es im
Frühjahr.
Zur Erinnerung: Im Januar hatte sich der OB letztmals öffentlich
zum Thema Zentralkauf geäußert. In einer Pressekonferenz hatte er um
Geduld bis zum Juli gebeten; dann seien Fortschritte zu erwarten.
Wie sich nun zeigt, hat es in der Zwischenzeit zwei unerwartete
Entwicklungen gegeben - den neuen Verwalter und den neuen
Interessenten.
Im Stadtrat betonte der Rathauschef, er stehe "an der Spitze
derer, die etwas voranbringen wollen". Aber er wies einmal mehr
darauf hin, dass es sich stets um Entscheidungen von privaten
Unternehmern handle. Der Einfluss der Stadt auf Konzernzentralen in
Dublin und London sei gering. Die Stadt sei in permanentem Kontakt
mit den Beteiligten und arbeite zu, was erforderlich sei. Er,
Fichtner, habe großes Verständnis für Rückfragen und Verunsicherung
der Bürger. Nun sei er zuversichtlich: "Ich glaube an den Erfolg der
Sache."
Diesen Optimismus teilte Wolfgang Fleischer, Vorsitzender der
CSU-Fraktion. "Es ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen", sagte er.
Nun sei zu hoffen, dass sich die Verhandlungspartner bald einig
werden.
Karola Böhm von der SPD bat darum, künftig die Fraktionen in
internen Gesprächen über den Fortgang zu unterrichten. Dies sagte
Fichtner zu. Denn: "Das Thema Zentralkauf darf nicht öffentlich
zerredet werden." |