Der Chef des
Container-Terminals setzt auf Unterstützung aus München. Knackpunkt
ist für ihn die Grundstücks-Frage.
Herr Röttger, warum haben Sie der Stadt den
30. September als Ultimatum gesetzt?
Uns ist bewusst, dass wir die Stadt damit
unter Druck setzen. Aber wir haben keine andere Wahl. Wir müssen
2010 noch Zeit haben, die Vorbereitungen für den Ausbau des
Terminals zu treffen. 2011 könnte das Projekt dann losgehen und
sollte im Idealfall im selben Jahr fertiggestellt werden.
Wo liegt der Knackpunkt?
Die Grundstücks-Frage ist die entscheidende.
Wir brauchen bis zum 30. September das Okay, dass uns die Stadt die
definierten Flächen für die Erweiterung zur Verfügung stellt.
Was passiert, wenn der 30. September
verstreicht, ohne dass die Grundstücks-Frage geklärt ist?
Dann wird Hof künftig wohl nur noch ein
Satelliten-Standort sein, aber sicher nicht mehr ein Zentrum unserer
Aktivitäten.
Das heißt, Sie haben bereits einen "Plan B"
in der Schublade?
Natürlich. Wenn wir den nicht hätten, würde
uns der Wettbewerb unsere Entscheidungen abnehmen.
Welche Rolle spielt der Standort Glauchau im
"Plan B"?
Eine wichtige. Wir sind dort gerade dabei,
das Terminal einzurichten. Am 30. September wollen wir in Glauchau
ans Netz gehen. Würde Hof wegfallen, könnten wir Glauchau gleich
ausbauen und einen weiteren Standort dazunehmen.
Wie sind generell die wirtschaftlichen
Voraussetzungen für den Betrieb eines Container-Terminals?
Sicher ist, dass die Mengen weiter wachsen
werden. Selbst zu Hoch-Zeiten der Wirtschaftskrise sind unsere
Containerverkehre um sieben Prozent gewachsen, in diesem Jahr gab es
für uns nochmals einen Zuwachs von über 20 Prozent.
Ihr Part der Investition in Hof wären zehn
Millionen Euro. Welche Fördermittel erwarten Sie dafür?
Wir haben positive Signale aus dem
Eisenbahn-Bundesamt, dass eine Förderung fließen wird. Nur die Höhe
ist derzeit noch offen.
Was halten Sie vom Drei-Stufen-Plan der
Stadt auf dem Weg zum Güterverkehrszentrum?
Das Konzept findet unsere vollste
Zustimmung; wir haben ja an der Erstellung mitgewirkt. Aber, ich
betone es nochmals: Es ist entscheidend, dass wir beginnen können
und als ersten Schritt den Ausbau des Terminals verwirklichen.
Steht und fällt damit das GVZ?
Ich denke, man sollte die erste Stufe des
Drei-Stufen-Plans umsetzen und dann weitersehen. Die Bedingungen für
das Gesamtprojekt beurteile ich momentan als schwierig. Das große
Konzept steht bereits seit 2006 auf dem Papier. Seitdem ist viel
geredet worden, aber nur wenig ist passiert.
Welche Chancen geben Sie den Gesprächen mit
der Staatsregierung?
Unsere klare Erwartungshaltung ist, dass
München etwas für die Infrastruktur in Hochfranken tut.
Das Gespräch führte Jan Fischer
Interview
CTH-Geschäftsführer Ingo Röttger |