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Erschienen in der Frankenpost am 25.08.2010 
 

 

Kommentar
Taktik der Verzögerung

 
Die Zukunft eines Herzstücks des Logistik-Standorts Hof steht auf dem Spiel. Die Frage, ob der Bau des Güterverkehrszentrums in Hof beginnt, spitzt sich gewaltig zu. Sind bis zum 30. September die Voraussetzungen für den Ausbau des Container-Terminals geschaffen, wird der Güterbahnhof in Hof weiterhin ein Zentrum für die sprunghaft wachsenden Container-Verkehre sein. Wenn nicht, wird Hof künftig nur noch ein Nebenschauplatz sein. Der Oberbürgermeister, der sich massiv einsetzt, wird letztlich am Ergebnis gemessen werden: Entweder, es war alles vergebene Liebesmüh' - oder er kann sich einen Erfolg anheften.

Die Rahmenbedingungen auf dem Gelände an den Gleisen sind alles andere als einfach. Altlasten im Untergrund waren Thema langwieriger, zermürbender Gespräche mit der Deutschen Bahn AG. Es ist bedauerlich, wenn ein Großunternehmen jahrelang seine Spielchen mit einer Kommune treibt. Noch dazu, wenn eine Stadt wie Hof guten Willen beweist, ein für die ganze Region wichtiges Projekt voranzutreiben. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass sich die Bahn AG an für sie kleinen, unbedeutenden Standorten erst einmal querstellt, bevor sie sich zumindest ein bisschen bewegt. Eine Folge dieser Verzögerungstaktik ist, dass derzeit ein Container-Terminal in Glauchau entsteht und noch in diesem Jahr seinen Betrieb aufnimmt.

Jetzt in der entscheidenden Phase den politischen Druck zu erhöhen, könnte dem Projekt Rückenwind geben. Dazu aber muss die Staatsregierung die hohe Bedeutung des Vorhabens erkennen. Jan Fischer

 

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