| Abbruch kommt teurer als geplant |
| Hof -
Die Abbrucharbeiten der Freiheitshalle kommen weit teurer als
veranschlagt. Statt 462 631,99 Euro werden nun 609 760,03 Euro
fällig. Die Mehrkosten von 147 128,04 Euro resultieren daraus, dass
sich der Abriss schwieriger gestaltete als dies nach den alten
Bauplänen zu vermuten war, teilte Stadtdirektor Franz Pischel in der
Sitzung des Bauausschusses mit. Das Gremium billigte die Mehrkosten,
die die Firma Gauss aus Unterwellenborn für den Auftrag in Rechnung
stellte. Erst im Verlauf der Abbrucharbeiten sei deutlich geworden,
dass etwa im Bereich der Küche die Decke des bestehenden
Verbindungsganges zwischen Bestand und Hotel aus statistischen
Gründen entgegen der Planung nicht erhalten werden konnte, sagte
Pischel.
Auch im großen Haus stellte der Betonabbruch die Arbeiter vor größere Probleme: Entgegen der Bestandspläne waren hier etwa die Bodenplatten nicht zwölf, sondern bis zu 35 Zentimeter stark, auch die Streifenfundamente gründeten in 150 Zentimeter Tiefe und nicht, wie angegeben, in nur 75 Zentimetern. Statt einer frei gelagerten Bodenplatte, wie in den Plänen dargestellt, wurde tatsächlich eine fest betonierte Verbindung zu den Fundamenten vorgefunden. Außerdem mussten aufgrund der Vorgaben des Bodengutachters Bodenplatten großflächig zurückgeschnitten werden, da es aus statischen Gründen nicht möglich war, diese Restflächen zu erhalten. Pläne sagten anderes aus Entgegen der Bestandspläne waren die Fundamente gegen das Erdreich betoniert. Dadurch mussten Fundamentüberstände aufwendig abgebohrt werden. Im Ergebnis hat sich damit der Arbeitsaufwand erhöht. Ebenso galt es, mehr Abbruchmaterial zu entsorgen als erwartet. Insbesondere beim Öffnen der vorhandenen Bausubstanz führte es zu einer erheblichen Massenmehrung der zu entsorgenden Schadstoffe. So fanden die Arbeiter statt einer angegebenen zweilagigen Dachabdichtung größtenteils eine bis zu sechslagige Abdichtung vor. Außerdem musste für die Demontage des großen Dachbinders aufgrund der statischen Erfordernisse zum Zeitpunkt der Demontage ein leistungsfähigerer Kran eingesetzt werden. tsr |
