Wenn es um Millionengeschäfte geht, ist Schweigen
eine Tugend. Oberbürgermeister Harald Fichtner ist gut beraten, wenn
er in der Öffentlichkeit keine Details zum Sorgenkind Zentralkauf
nennt.
Nicht gut beraten ist er, wenn er die Chefsache zum Chefgeheimnis
macht. Das Interesse der Öffentlichkeit an dem wuchtigen Bau mitten
in der Stadt ist enorm. Fichtner aber erweckt den Eindruck, als
handele es sich um eine Verschlusssache, die niemanden etwas angeht,
so lange er das für richtig hält. Unprofessionelle
Öffentlichkeitsarbeit gesellt sich auch zum schlechten Eindruck.
Dass eine öffentliche Verwaltung verstummt, wenn der Chef Urlaub
macht, das darf nicht sein.
Zu beneiden ist Fichtner nicht, wenn er in seiner Ohnmacht
gegenüber Investmentfonds sagen muss, dass sich auch nach drei
Jahren Leerstand nichts tut. Aber schuldig ist er es den Hofern.
Harald Werder |