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Erschienen in der Frankenpost am 05.08.2010 

Auftakt am Ortsausgang in Richtung Naila: Der erste Bauabschnitt soll bis zum Wochenende fertig sein. Foto: Ernst Sammer

Bald weniger Lärm

 
Im Auftrag der Stadt Hof hat die Firma Markgraf in dieser Woche mit der Sanierung auf der Ernst-Reuter-Straße begonnen. Der erste Abschnitt am Ortsausgang in Richtung Naila soll bis zum Wochenende fertig sein.

Von Thomas Hampl

Hof - Wesentlich weniger Straßenlärm als bisher auf der Ernst-Reuter-Straße zwischen Berliner Platz und Hofecker Straße - das ist das erklärte Ziel der Stadt Hof. Aus diesem Grund haben am Montag umfassende Bauarbeiten auf der Hauptverkehrsachse der Stadt begonnen, die voraussichtlich bis Ende September andauern werden. Auf einer Strecke von 1,4 Kilometern wird die vorhandene Asphaltdecke abgefräst und durch lärmarmen Splittmastixasphalt ersetzt. Die Kosten werden sich auf rund 820 000 Euro belaufen. Darauf bekommt die Stadt aus dem Konjunkturpaket II einen Zuschuss von 87,5 Prozent (wir berichteten). Geplant sind sechs Bauabschnitte.

Arbeiter der Firma Markgraf aus Bayreuth haben am Montag und Dienstag eine zwölf Zentimeter dicke Asphaltschicht auf dem ersten Teilstück, der rund 120 Meter langen Strecke stadtauswärts zwischen Quetschenweg und Hofecker Straße, abgefräst. Nächster Arbeitsschritt war das Aufbringen des Anspritzmittels, das den Untergrund mit der neuen Asphaltschicht verbindet. Diese neue Asphaltschicht wiederum besteht aus einer neun Zentimeter dicken Binderschicht und einer drei Zentimeter starken Deckschicht aus Splittmastixasphalt.

Geplant ist, diesen ersten Bauabschnitt bis Freitagnachmittag abzuschließen, wie Bauingenieur Bernd Bernhuber von der städtischen Bauüberwachung mitteilte. Dazu müsse aber auch das Wetter mitspielen. Starker Regen würde die Arbeiten verzögern, da sowohl das Anspritzmittel als auch die Binderschicht trocknen müssten, bis die Deckschicht aufgebracht werden kann. Die in der Nacht zum Montag eingerichtete Baustelle bleibe aber in jedem Fall auch am Wochenende noch bestehen.

Probelauf mit Erfolg

Gelohnt hat sich nach Worten Bernhubers das Mitte Juli angelegte 120 Meter lange Probefeld auf Höhe des BRK-Heims. Dadurch wisse man jetzt, dass bei drei Walzübergängen der Asphalt optimal verdichtet werde, um den Straßenlärm genügend zu dämpfen.

Ab dem 9. August, falls der erste Abschnitt bis dahin fertig ist, soll laut Bernhuber dann die zweite Strecke in Angriff genommen werden. Sie ist etwa doppelt so lang wie die erste und liegt auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite. Der zweite Bauabschnitt soll ebenfalls in einer Woche abgearbeitet sein.

Die neue Baustelle werde am 9. August bei Tagesanbruch eingerichtet, damit die Firma Markgraf am Morgen ohne Unterbrechung weiterarbeiten könne.

Zufrieden äußerte sich Bernhuber zum Verkehrsfluss an der momentanen Baustelle. Der befürchtete Rückstau sei ausgeblieben. Die Behinderungen im Berufsverkehr hätten sich zum Glück in Grenzen gehalten.

Für den zweiten Bauabschnitt soll bekanntlich die Fahrbahn in Richtung Stadtmitte zwischen Hofecker Straße und Kornhausacker gesperrt werden. Der Verkehr aus Unterkotzau wird über die Leopoldstraße und Frauenlobstraße umgeleitet. Für die Anlieger westlich und nördlich der Hofecker Schule wird die Stadt Hof eine Umleitung über den Kornhausacker einrichten. Aufgrund der geringen Fahrbahnbreite ist der Einsatz einer Baustellenampel erforderlich, wie Bauingenieur Bernhuber mitteilt. Im Zuge des dritten Bauabschnitts - voraussichtlich vom 16. August an - wird dann die Fahrbahn in Richtung Naila zwischen Hans-Högn-Straße und Quetschenweg für etwa zehn Tage gesperrt. Die einzelnen Arbeitsschritte werden sich in jedem Bauabschnitt wiederholen, Änderungen gebe es aber bis Ende September immer wieder bei den Umleitungen.

Wie der Pressesprecher der Stadt Hof, Rainer Krauß, dazu mitteilt, werden betroffene Anwohner und Gewerbebetriebe rechtzeitig von der Stadt Hof angeschrieben, damit sie unter Umständen Vorkehrungen treffen können, falls Zufahrten gesperrt werden müssen. Geplant sei eine Vorlaufzeit von zehn bis vierzehn Tagen, ergänzt Bauingenieur Bernhuber.

Bernd Bernhuber

Vier Dezibel
 

Die 820 000 Euro teure Sanierung der Ernst-Reuter-Straße soll den Straßenlärm um vier Dezibel absenken. Fachleute gehen davon aus, dass eine um drei Dezibel geminderte Lärmbelastung vom menschlichen Ohr so wahrgenommen wird, als ob nur die Hälfte des Verkehrs fließt. Erreicht wird die Lärmminderung durch den Splittmastix-Asphalt, der einen höheren Hohlraumgehalt als herkömmlicher Asphalt hat. Am Tag fahren derzeit auf der Ernst-Reuter-Straße zwischen 20 000 und 24 000 Autos und Lastwagen.

 

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