Im Auftrag der Stadt Hof hat
die Firma Markgraf in dieser Woche mit der Sanierung auf der
Ernst-Reuter-Straße begonnen. Der erste Abschnitt am Ortsausgang in
Richtung Naila soll bis zum Wochenende fertig sein.
Von Thomas Hampl
Hof - Wesentlich
weniger Straßenlärm als bisher auf der Ernst-Reuter-Straße zwischen
Berliner Platz und Hofecker Straße - das ist das erklärte Ziel der
Stadt Hof. Aus diesem Grund haben am Montag umfassende Bauarbeiten
auf der Hauptverkehrsachse der Stadt begonnen, die voraussichtlich
bis Ende September andauern werden. Auf einer Strecke von 1,4
Kilometern wird die vorhandene Asphaltdecke abgefräst und durch
lärmarmen Splittmastixasphalt ersetzt. Die Kosten werden sich auf
rund 820 000 Euro belaufen. Darauf bekommt die Stadt aus dem
Konjunkturpaket II einen Zuschuss von 87,5 Prozent (wir
berichteten). Geplant sind sechs Bauabschnitte.
Arbeiter der Firma Markgraf aus Bayreuth haben
am Montag und Dienstag eine zwölf Zentimeter dicke Asphaltschicht
auf dem ersten Teilstück, der rund 120 Meter langen Strecke
stadtauswärts zwischen Quetschenweg und Hofecker Straße, abgefräst.
Nächster Arbeitsschritt war das Aufbringen des Anspritzmittels, das
den Untergrund mit der neuen Asphaltschicht verbindet. Diese neue
Asphaltschicht wiederum besteht aus einer neun Zentimeter dicken
Binderschicht und einer drei Zentimeter starken Deckschicht aus
Splittmastixasphalt.
Geplant ist, diesen ersten Bauabschnitt bis
Freitagnachmittag abzuschließen, wie Bauingenieur Bernd Bernhuber
von der städtischen Bauüberwachung mitteilte. Dazu müsse aber auch
das Wetter mitspielen. Starker Regen würde die Arbeiten verzögern,
da sowohl das Anspritzmittel als auch die Binderschicht trocknen
müssten, bis die Deckschicht aufgebracht werden kann. Die in der
Nacht zum Montag eingerichtete Baustelle bleibe aber in jedem Fall
auch am Wochenende noch bestehen.
Probelauf mit Erfolg
Gelohnt hat sich nach Worten Bernhubers das
Mitte Juli angelegte 120 Meter lange Probefeld auf Höhe des
BRK-Heims. Dadurch wisse man jetzt, dass bei drei Walzübergängen der
Asphalt optimal verdichtet werde, um den Straßenlärm genügend zu
dämpfen.
Ab dem 9. August, falls der erste Abschnitt
bis dahin fertig ist, soll laut Bernhuber dann die zweite Strecke in
Angriff genommen werden. Sie ist etwa doppelt so lang wie die erste
und liegt auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite. Der zweite
Bauabschnitt soll ebenfalls in einer Woche abgearbeitet sein.
Die neue Baustelle werde am 9. August bei
Tagesanbruch eingerichtet, damit die Firma Markgraf am Morgen ohne
Unterbrechung weiterarbeiten könne.
Zufrieden äußerte sich Bernhuber zum
Verkehrsfluss an der momentanen Baustelle. Der befürchtete Rückstau
sei ausgeblieben. Die Behinderungen im Berufsverkehr hätten sich zum
Glück in Grenzen gehalten.
Für den zweiten Bauabschnitt soll bekanntlich
die Fahrbahn in Richtung Stadtmitte zwischen Hofecker Straße und
Kornhausacker gesperrt werden. Der Verkehr aus Unterkotzau wird über
die Leopoldstraße und Frauenlobstraße umgeleitet. Für die Anlieger
westlich und nördlich der Hofecker Schule wird die Stadt Hof eine
Umleitung über den Kornhausacker einrichten. Aufgrund der geringen
Fahrbahnbreite ist der Einsatz einer Baustellenampel erforderlich,
wie Bauingenieur Bernhuber mitteilt. Im Zuge des dritten
Bauabschnitts - voraussichtlich vom 16. August an - wird dann die
Fahrbahn in Richtung Naila zwischen Hans-Högn-Straße und
Quetschenweg für etwa zehn Tage gesperrt. Die einzelnen
Arbeitsschritte werden sich in jedem Bauabschnitt wiederholen,
Änderungen gebe es aber bis Ende September immer wieder bei den
Umleitungen.
Wie der Pressesprecher der Stadt Hof, Rainer
Krauß, dazu mitteilt, werden betroffene Anwohner und Gewerbebetriebe
rechtzeitig von der Stadt Hof angeschrieben, damit sie unter
Umständen Vorkehrungen treffen können, falls Zufahrten gesperrt
werden müssen. Geplant sei eine Vorlaufzeit von zehn bis vierzehn
Tagen, ergänzt Bauingenieur Bernhuber.
Bernd Bernhuber
Vier Dezibel
Die 820 000 Euro teure Sanierung der Ernst-Reuter-Straße soll den
Straßenlärm um vier Dezibel absenken. Fachleute gehen davon aus,
dass eine um drei Dezibel geminderte Lärmbelastung vom menschlichen
Ohr so wahrgenommen wird, als ob nur die Hälfte des Verkehrs fließt.
Erreicht wird die Lärmminderung durch den Splittmastix-Asphalt, der
einen höheren Hohlraumgehalt als herkömmlicher Asphalt hat. Am Tag
fahren derzeit auf der Ernst-Reuter-Straße zwischen 20 000 und 24
000 Autos und Lastwagen. |