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Erschienen in der Frankenpost am 23.07.2010 
 

 

Kritik an Gegnern des "Himmels"

 
Hof - Die Gutachter haben gestern Nachmittag dem Hofer Stadtrat die Zwischenergebnisse des Kernstadt-Konzepts vorgestellt. Nach dem detaillierten einstündigen Vortrag gab es viel Lob aus den Reihen des Plenums. Freilich flammte kurz noch einmal eine alte Altstadt-Debatte auf - als der Begriff "Hofer Himmel" fiel.

Rainer Kellner (SPD) war es, der die Initiative "Kein Altstadtdach" kritisierte: "Ich hätte von den Gegnern des ,Hofer Himmels' mehr erwartet. Da kam so gut wie nichts." Joachim Dumann (FAB) warf Kellner vor, "Essig in den Wein" zu gießen. Die Diskussion um den "Himmel" sei abgeschlossen; fast 80 Prozent der Bevölkerung hätten das Millionenprojekt mit Glaskonstruktionen in einem Bürgerentscheid abgelehnt. Die "Himmel"-Gegner hätten sehr wohl Vorschläge eingereicht. Kellner widersprach dieser Darstellung energisch. Dumann sei nicht in der Koordinierungsgruppe gewesen. Der SPD-Rat hingegen habe an den Diskussionen der Gruppe teilgenommen. Auch er, Kellner, akzeptiere den Ausgang des Bürgerentscheids. Er müsse aber auch feststellen: "Die, die den ,Hofer Himmel' verhindert haben, haben nichts eingebracht."

Bald Bürgerversammlung

Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner skizzierte das weitere Vorgehen in der Kernstadt-Frage. Zunächst werde im September eine Bürgerversammlung stattfinden. Dann solle der Stadtrat noch im Herbst den Beschluss fassen. Fichtner wünscht sich eine intensive Beteiligung der Bürger nicht nur an den Vorbereitungen, sondern auch an der Umsetzung. Hier zeige sich einmal mehr das bürgerschaftliche Engagement. Als Beispiel nannte er die "Hot Spots", die in der Altstadt - ohne größeres Zutun der Stadt - entstehen sollen (wir berichteten). "Ein tolles Projekt." Das Kernstadt-Konzept stelle der Stadt Aufgaben für die kommenden Jahre und Jahrzehnte. Über Finanzen zu diskutieren, sei jetzt noch zu früh.

Nichtsdestotrotz forderte FAB-Fraktionschefin Gudrun Bruns eine Kostenschätzung für die mehr als 50 Einzelprojekte. "Dann würde uns der Beschluss leichter fallen." Ingeburg Buchta (FAB) stimmte hingegen dem OB zu, die Kostenfrage zunächst hintan zu stellen.

"Neue pfiffige Ideen" hatte Wolfgang Fleischer, Vorsitzender der CSU-Fraktion, in der Präsentation entdeckt. Ein interessanter Vorschlag sei dem nächsten gefolgt. Nun gelte es, das Konzept in den Fraktionen exakt zu diskutieren. Manche Vorhaben seien auch kurzfristig umzusetzen, da der finanzielle Aufwand für sie relativ gering sei. J. F.

 

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