Hof -
Die Gutachter haben gestern Nachmittag dem Hofer Stadtrat die
Zwischenergebnisse des Kernstadt-Konzepts vorgestellt. Nach dem
detaillierten einstündigen Vortrag gab es viel Lob aus den Reihen
des Plenums. Freilich flammte kurz noch einmal eine alte
Altstadt-Debatte auf - als der Begriff "Hofer Himmel" fiel.
Rainer Kellner (SPD) war es, der die
Initiative "Kein Altstadtdach" kritisierte: "Ich hätte von den
Gegnern des ,Hofer Himmels' mehr erwartet. Da kam so gut wie
nichts." Joachim Dumann (FAB) warf Kellner vor, "Essig in den Wein"
zu gießen. Die Diskussion um den "Himmel" sei abgeschlossen; fast 80
Prozent der Bevölkerung hätten das Millionenprojekt mit
Glaskonstruktionen in einem Bürgerentscheid abgelehnt. Die
"Himmel"-Gegner hätten sehr wohl Vorschläge eingereicht. Kellner
widersprach dieser Darstellung energisch. Dumann sei nicht in der
Koordinierungsgruppe gewesen. Der SPD-Rat hingegen habe an den
Diskussionen der Gruppe teilgenommen. Auch er, Kellner, akzeptiere
den Ausgang des Bürgerentscheids. Er müsse aber auch feststellen:
"Die, die den ,Hofer Himmel' verhindert haben, haben nichts
eingebracht."
Bald Bürgerversammlung
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner
skizzierte das weitere Vorgehen in der Kernstadt-Frage. Zunächst
werde im September eine Bürgerversammlung stattfinden. Dann solle
der Stadtrat noch im Herbst den Beschluss fassen. Fichtner wünscht
sich eine intensive Beteiligung der Bürger nicht nur an den
Vorbereitungen, sondern auch an der Umsetzung. Hier zeige sich
einmal mehr das bürgerschaftliche Engagement. Als Beispiel nannte er
die "Hot Spots", die in der Altstadt - ohne größeres Zutun
der Stadt - entstehen sollen (wir berichteten).
"Ein tolles Projekt." Das Kernstadt-Konzept stelle der Stadt
Aufgaben für die kommenden Jahre und Jahrzehnte. Über Finanzen zu
diskutieren, sei jetzt noch zu früh.
Nichtsdestotrotz forderte FAB-Fraktionschefin
Gudrun Bruns eine Kostenschätzung für die mehr als 50
Einzelprojekte. "Dann würde uns der Beschluss leichter fallen."
Ingeburg Buchta (FAB) stimmte hingegen dem OB zu, die Kostenfrage
zunächst hintan zu stellen.
"Neue pfiffige Ideen" hatte Wolfgang
Fleischer, Vorsitzender der CSU-Fraktion, in der Präsentation
entdeckt. Ein interessanter Vorschlag sei dem nächsten gefolgt. Nun
gelte es, das Konzept in den Fraktionen exakt zu diskutieren. Manche
Vorhaben seien auch kurzfristig umzusetzen, da der finanzielle
Aufwand für sie relativ gering sei. J.
F. |