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Erschienen in der Frankenpost am 23.07.2010 

Der Wirthplatz braucht dringend eine Aufwertung. Darin ist man sich in der Koordinierungsgruppe einig gewesen. Die Umgestaltung soll den Platz vor allem "atmosphärisch" aufwerten. Tatsächlich gibt es aus der Studentenschaft bereits mit Unterstützung des Vereins Stadtmarketing Bestrebungen, den leerstehenden Laden (links), in dem jahrelang ein Elektrogeschäft untergebracht war, in eine "Studenten-Lounge" zu verwandeln. Foto: Hermann Kauper

Schönere Plätze für Hof

 
Die Zwischenergebnisse des Stadtteilkonzepts für die "Kernstadt" liegen vor.

Planer und Bürger haben eine Top-10-Liste erarbeitet. Ganz oben stehen die Umgestaltung des Oberen Tors, von Sonnen- und Wirthplatz.

Von Thomas Schuberth-Roth

Hof - Der "Hofer Himmel" war gestern - und was wird morgen sein? Heute jedenfalls liegen zunächst einmal die Zwischenergebnisse vor, die seit März zwei beauftragte Planungsbüros, Vertreter der Verwaltung sowie zahlreiche engagierte Bürger erarbeitet haben. Letztere fungierten als Multiplikatoren: Vertreten waren Mitglieder des Vereins Stadtmarketing Hof, der Stadterneuerung Hof sowie der Interessengemeinschaften Marienstraße, Altstadt, Ludwig-, Bismarck-, Luitpold-, Lorenz- und Karolinenstraße. Außerdem waren dabei Vertreter des Einzelhandelsverbands, der Bürgerinitiative "Kein Altstadtdach", von Pro Hof, der Agenda 21, von den "Hof-Architekten", vom Stadtjugendring und Seniorenbeirat, auch die Gleichstellungs-, Senioren- und Behindertenbeauftragte.

Dieses Mal hatte die Stadt versucht, wirklich alle ins Boot zu holen. Dem Vorwurf, der in der Diskussion um die "Himmel"-Planung immer wieder fiel, man habe die Bürger außen vor gelassen, sollte damit der Boden entzogen werden.

Mit dem Stadtteilkonzept soll die Kernstadt als "Herz und Seele der Stadt Hof", als lebendiger Standort für Kultur, Wirtschaft und Einzelhandel sowie als Ort zum Wohnen, Arbeiten und Leben gestärkt werden. So haben die beiden beauftragten Planungsbüros CIMA Beratung + Management GmbH und Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt GbR, ihre Mission in der Stadt Hof verstanden.

Leitziele der Entwicklung

Als Leitziele für die Entwicklung der 52,4 Hektar großen "Kernstadt", in der knapp 2500 Menschen leben, hatte man die Begriffe "kompakt - kommod - atmosphärisch" gewählt. Die Saale als natürliche Grenze, Sigmundsgraben, Lessingstraße, Marienstraße, Friedrichstraße, Pfarr und Oberer Anger umrahmen die Kernstadt.

In vier Sitzungen ist seit März in der sogenannten Koordinierungsgruppe eine lange Liste von notwendigen Maßnahmen und Ideen erarbeitet worden. Städtebauliche Aspekte wurden in der Koordinierungsgruppe ebenso beleuchtet wie Marketing-Strategien.

In der letzten Sitzung, am 13. Juli, waren die Teilnehmer - knapp 30 waren anwesend - aufgefordert, die 59 gesammelten und aufgeführten Projekte nach ihrer Dringlichkeit zu bewerten. Gestern präsentierten die Planer dieses Ergebnis erstmals dem Stadtrat. Der ist damit aufgefordert, das weitere Vorgehen zu beraten (siehe dazu den Artikel rechts auf dieser Seite). Vor allem hinsichtlich der Prioritäten, die in den nächsten Monaten zu setzen sind: in städtebaulicher Hinsicht ebenso wie hinsichtlich der Marketing-Aktivitäten. Eines sollte ins andere greifen, und nebenbei auch noch erschwinglich sein. Jeder weiß um die prekäre Finanzsituation der Stadt. Ein Beschluss des Stadtrats zum Stadtteilkonzept "Kernstadt" ist für den 15. Oktober geplant. Zuvor sollen auch noch mal die Bürger in einer Versammlung informiert werden.

In der Koordinierungsgruppe jedenfalls sind die Prioritäten nach der Bewertung der Teilnehmer klar gewesen: In der Top-Ten-Liste rangieren auf den ersten fünf Plätzen vier Maßnahmen, die bauliche Veränderungen zum Ziel haben - mithin auch teures Geld kosten. Die Aufwertung des Oberen Torplatzes erscheint der Koordinierungsgruppe am wichtigsten, gleich dahinter rangiert die Neugestaltung des Sonnenplatzes. Ein Dorn im Auge ist auch der Bereich des Zentralkaufs - dessen Aufwertung taucht unter den Top Ten an vierter Stelle auf. Weniger Geld muss die Stadt möglicherweise für die Umgestaltung des Wirthplatzes in die Hand nehmen. Die an dritter Stelle platzierte Maßnahme soll vor allem "atmosphärische Impulse" bringen.

Auch die Koordinierungsgruppe setzt im Übrigen auf besondere Events. Diese sollen bevorzugt Menschen in die Altstadt holen. Für die "Kernstadt-Bühne" (Platz fünf unter den Top Ten) ist jedoch eine entsprechende Infrastruktur notwendig.

 

Das Ziel der Planer
 

Die beiden Planungsbüros CIMA Beratung + Management GmbH und Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt GbR erarbeiten nun bis zum Herbst eine Liste mit städtebaulichen Empfehlungen, die dann auch einen Kosten- und Finanzierungsplan enthält. Außerdem werden sie eine Prioritätenliste beifügen. Wichtiger vielleicht sogar noch: Die Planer wollen der Stadt ein Instrumentarium für ein nachhaltiges Marketing an die Hand geben.

Das Stadtteilkonzept "Kernstadt" ist Teil eines integrierten Konzepts, auf dessen Basis für städtebauliche Vorhaben Mittel aus dem Bund/Länder-Städtebauförderprogramm Stadtumbau West abgerufen werden können.

 

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