"Arbeiten und lernen" wird - die
Zahlen belegen es - zu Recht als "Chance für die Jugend in unserer
Region" bezeichnet. Das ist auch eine Leistung derjenigen, die das
Projekt leiten: Wie haben Sie das angestellt?
Wir als Betreuer sind nur ein Erfolgsfaktor von vielen. Jeder
Einzelne, der an "Arbeiten und lernen" in welcher Form auch immer
beteiligt ist, hat Anteil an der hohen Erfolgsquote. Intensive
Betreuung, ständige Sondierung des Arbeitsmarktes, Mobilisierung des
eigenen sozialen Netzwerkes der Teilnehmer wie Freunde oder
Bekannte, Empfehlungen durch die Praxisanleiter und die vertiefte
Zusammenarbeit mit der Arge sind weitere Erfolgsfaktoren.
Was wird den Teilnehmern im Einzelnen
vermittelt?
Im theoretischen Teil sollen die Verbesserung der
Allgemeinbildung und die Vermittlung von sozialen Grundkompetenzen
und Arbeitstugenden gefördert werden. Hier werden auch
lebenspraktische Fragen und persönliche Probleme erörtert und
wichtige Kenntnisse für die Bewältigung des eigenen Alltags
erworben. Der praktische Teil erfolgt in den jeweiligen
Praxisstellen in mehreren städtischen Betrieben und Fachbereichen.
Das reicht von der Gärtnerei und dem Straßenbau über
Archivtätigkeiten bis zur Hauswirtschaft. Für die Anleitung sind die
Meister dort zuständig. Es sollen Arbeitstempo, Belastbarkeit,
Ausdauer und Fachwissen trainiert und verbessert werden.
Es gibt auch eine sozialpädagogische
Betreuung? Warum?
Neben der Beratung und Unterstützung in lebenspraktischen
Belangen sowie dem zentralen Punkt der Arbeitsplatzfindung - wie
Bewerbungshilfe oder Stellensuche - ist es wichtig, die Jugendlichen
zu aktivieren und zu animieren, sich aus dieser lethargischen Starre
der Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit zu befreien. Es gilt,
Möglichkeiten aufzuzeigen, den Jugendlichen Mut zu machen, selbst
etwas an der Situation ändern zu können. Das
Gespräch führte
Thomas Schuberth-Roth
Interview
mit Harald Tippelt, einem der beiden Projektleiter von "Arbeiten
und lernen" |