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Erschienen in der Frankenpost am 10.07.2010 
 

 

 
Auf dem Fußweg zur Kultur

 
Die Stadt will das Theater und die Freiheitshalle besser ans Zentrum anbinden. Ein Architekturbüro hat dem Stadtrat dazu drei Vorschläge gemacht.

Von Hannes Keltsch

Hof - Mit der Generalsanierung der Freiheitshalle wird auch deren Umfeld neu gestaltet. Diese Gelegenheit will die Stadt nutzen, um eine attraktive, leicht zu findende und nicht zuletzt möglichst sichere Anbindung der Freiheitshalle und des Theaters ans Stadtzentrum zu schaffen. So sollen möglichst auch Besucher von auswärts, die das Volksfest oder andere Veranstaltungen besuchen, ins Zentrum gelockt werden - ohne dass sie sich nach dem Weg erkundigen müssen.

Die Stadt hat daher einen "Rahmenplan" in Auftrag gegeben. Das Hofer Architekturbüro ghsw hat sich dazu Gedanken gemacht; Architekt Klaus Greim stellte am Freitagnachmittag dem Stadtrat die Ideen vor - wobei er betonte, dass es sich nur um Denkanstöße handele. Greim wählte für Theater und Freiheitshalle den Oberbegriff Kulturzentrum - "dieser Begriff ist angemessen", meinte er. Drei Faktoren erschwerten das Vorhaben: Die Kulmbacher Straße sei sehr stark befahren, die Über- und Unterführungen an den beiden Bahnlinien bildeten ein Nadelöhr, und Halle und Theater benötigten ausreichend Parkplätze.

Der Architekt stellte drei Varianten vor.

Erstens: ein Fuß- und Radweg, der am Hallplatz beginnen, dann zwischen der alten Güterhalle und dem Feuerwehr-Komplex zur Hochstraße führen und schließlich auf der Trasse eines stillgelegten Industriegleises verlaufen würde. Dann würde er sich auf gleicher Höhe wie die Bahnlinie Hof-Chemnitz befinden. Schließlich würde der Weg im Bereich der Brücke über die Bahnline herauskommen. "Eine charmante Lösung", befand Greim, die allerdings den Nachteil habe, dass das Nadelöhr an der Kulmbacher Straße bleibe.

Die zweite Variante würde dieser Engstelle ausweichen. Der Weg begänne ebenfalls am Hallplatz, würde dann am Parkplatz Poststraße die Böschung zur Hochstraße empor führen, die beiden Bahnlinien queren (mit einer Brücke und einem Übergang) und schließlich in den Parkplatz des Theaters münden. Dieser Weg wäre allerdings recht teuer und außerdem nur schwer einsehbar, was wiederum der Sicherheit abträglich wäre.

Die dritte Variante bezeichnete der Architekt als "etwas provokant gegenüber den Autofahrern": Sie würde als "Promenade" auf der Hochstraße verlaufen - die somit für den Kfz-Verkehr gesperrt und nur für Fußgänger, Fahrräder und Busse noch frei wäre. Sie würde eine barrierefreie Verbindung vom Hallplatz bis zum Theater bilden. Allerdings würden durch die Sperrung auch zirka 50 Parkplätze wegfallen. Der fließende Verkehr sei in der Hochstraße nicht sehr stark, etwa 2000 Fahrzeuge nutzen sie täglich. Diese Variante habe einen besonderen Reiz, meinte Greim. "Die Stadt Hof könnte sich damit etwas schaffen, was in Richtung Alleinstellungsmerkmal geht."

Die Fraktionen waren sich einig, dass die Vorschläge noch viel Diskussionsstoff bieten werden. Rainer Kellner (SPD) meinte, am meisten spreche wohl für den ersten Vorschlag - was unwidersprochen blieb.

 

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