Die Stadt will das Theater
und die Freiheitshalle besser ans Zentrum anbinden. Ein
Architekturbüro hat dem Stadtrat dazu drei Vorschläge gemacht.
Von Hannes Keltsch
Hof - Mit der
Generalsanierung der Freiheitshalle wird auch deren Umfeld neu
gestaltet. Diese Gelegenheit will die Stadt nutzen, um eine
attraktive, leicht zu findende und nicht zuletzt möglichst sichere
Anbindung der Freiheitshalle und des Theaters ans Stadtzentrum zu
schaffen. So sollen möglichst auch Besucher von auswärts, die das
Volksfest oder andere Veranstaltungen besuchen, ins Zentrum gelockt
werden - ohne dass sie sich nach dem Weg erkundigen müssen.
Die Stadt hat daher einen "Rahmenplan" in Auftrag gegeben. Das
Hofer Architekturbüro ghsw hat sich dazu Gedanken gemacht; Architekt
Klaus Greim stellte am Freitagnachmittag dem Stadtrat die Ideen vor
- wobei er betonte, dass es sich nur um Denkanstöße handele. Greim
wählte für Theater und Freiheitshalle den Oberbegriff Kulturzentrum
- "dieser Begriff ist angemessen", meinte er. Drei Faktoren
erschwerten das Vorhaben: Die Kulmbacher Straße sei sehr stark
befahren, die Über- und Unterführungen an den beiden Bahnlinien
bildeten ein Nadelöhr, und Halle und Theater benötigten ausreichend
Parkplätze.
Der Architekt stellte drei Varianten vor.
Erstens: ein Fuß- und Radweg, der am Hallplatz beginnen, dann
zwischen der alten Güterhalle und dem Feuerwehr-Komplex zur
Hochstraße führen und schließlich auf der Trasse eines stillgelegten
Industriegleises verlaufen würde. Dann würde er sich auf gleicher
Höhe wie die Bahnlinie Hof-Chemnitz befinden. Schließlich würde der
Weg im Bereich der Brücke über die Bahnline herauskommen. "Eine
charmante Lösung", befand Greim, die allerdings den Nachteil habe,
dass das Nadelöhr an der Kulmbacher Straße bleibe.
Die zweite Variante würde dieser Engstelle ausweichen. Der Weg
begänne ebenfalls am Hallplatz, würde dann am Parkplatz Poststraße
die Böschung zur Hochstraße empor führen, die beiden Bahnlinien
queren (mit einer Brücke und einem Übergang) und schließlich in den
Parkplatz des Theaters münden. Dieser Weg wäre allerdings recht
teuer und außerdem nur schwer einsehbar, was wiederum der Sicherheit
abträglich wäre.
Die dritte Variante bezeichnete der Architekt als "etwas
provokant gegenüber den Autofahrern": Sie würde als "Promenade" auf
der Hochstraße verlaufen - die somit für den Kfz-Verkehr gesperrt
und nur für Fußgänger, Fahrräder und Busse noch frei wäre. Sie würde
eine barrierefreie Verbindung vom Hallplatz bis zum Theater bilden.
Allerdings würden durch die Sperrung auch zirka 50 Parkplätze
wegfallen. Der fließende Verkehr sei in der Hochstraße nicht sehr
stark, etwa 2000 Fahrzeuge nutzen sie täglich. Diese Variante habe
einen besonderen Reiz, meinte Greim. "Die Stadt Hof könnte sich
damit etwas schaffen, was in Richtung Alleinstellungsmerkmal geht."
Die Fraktionen waren sich einig, dass die Vorschläge noch viel
Diskussionsstoff bieten werden. Rainer Kellner (SPD) meinte, am
meisten spreche wohl für den ersten Vorschlag - was unwidersprochen
blieb. |