Das Konjunkturpaket beschert
Firmen in Stadt und Landkreis bisher schon Aufträge über 3,5
Millionen Euro. Die Investitionen dienen den städtischen Finanzen
und der Umwelt zugleich.
Von Hannes Keltsch
Hof - Das
Konjunkturpaket II, im Jahr 2009 von der Bundesregierung als "Pakt
für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland" ins Leben
gerufen, hat in der Stadt Hof eine Investitionsflut ausgelöst. Dies
geht aus einer von der Stadt veröffentlichten Übersicht hervor. Sie
listet die städtischen Maßnahmen auf: Elf sind es an der Zahl, bei
zehn handelt es sich um energetische Sanierungen städtischer
Gebäude, vor allem von Schulen. Dazu kommt die "Lärmsanierung" der
Ernst-Reuter-Straße zwischen Jahn- und Hofecker Straße, die nach dem
Volksfest, also Anfang August, beginnen wird.
Alle Maßnahmen umfassen eine Investitionssumme von stattlichen
7,315 Millionen Euro. Der Fördersatz beträgt in der Regel 90
Prozent, abgesehen von zwei Ausnahmen mit 87,50 Prozent. Die Stadt
Hof trägt Eigenmittel in Höhe von 1,012 Millionen Euro bei. Die mit
Abstand größte Maßnahme ist die Sanierung der Münsterschule. Satte
2,9 Millionen Euro fließen in die Finanzierung von Wärmedämmung,
Dachausbesserung, Hackschnitzelheizung und Fußbodenheizung für die
Sporthalle.
Rainer Krauß, Pressesprecher der Stadt Hof, bewertet das
Investitionspaket als einen echten Konjunkturmotor für heimische
Firmen. Laut Stadtkämmerei sind bislang Aufträge im Wert von 3,5
Millionen Euro an Planungsunternehmen, Handwerker- und Baufirmen in
Stadt und Landkreis Hof vergeben worden. "Jeder, der durch die Stadt
fährt, kann sehen, dass sich hier was tut. Es gibt in Hof eine
Baustelle nach der anderen."
Und: Die Investitionen in die energetische Sanierung werden sich
nach Überzeugung der Verantwortlichen mittel- bis langfristig
rechnen, sowohl finanziell als auch in ökologischer Hinsicht. Sie
sollen zu Energie-Einsparungen führen, die im
Haushalts-Konsolidierungskonzept der Stadt mit 100 000 Euro für 2011
und mit jährlich 200 000 Euro ab 2012 veranschlagt sind.
Krauß erklärt: Ziel sei grundsätzlich, über die
Sanierungsmaßnahmen und technische Erneuerungen jeweils zirka 40
Prozent der Energiekosten in den betreffenden Gebäuden einzusparen.
Natürlich könne die Stadt hier aber nicht "auf Euro und Cent"
kalkulieren", denn die Entwicklung hänge ja auch vom Preisgebaren
der Energie-Anbieter und der Marktentwicklung ab.
Als Beispiel nennt Krauß das Schulzentrum Rosenbühl. Hier haben
die Energiekosten im vergangenen Jahr mit sage und schreibe 275 000
Euro zu Buche geschlagen. Bei Einsparungen von 40 Prozent ließen sie
sich also um 110 000 Euro jährlich senken. Oder, nächstes Beispiel,
die Münsterschule: Die bisherigen Kosten von jährlich 60 000 Euro
sollen um 24 000 Euro reduziert werden.
"Das ist alles eine Menge Geld", stellt Rainer Krauß fest.
In der Stadtbücherei sind die Handwerker zugange, die Bücher sind
verhüllt: Das Gebäude wird zurzeit energetisch saniert. Finanziert
wird die Maßnahme zu 90 Prozent über das Konjunkturpaket II.
Voraussichtlich am 20. Juli wird die Bücherei wieder geöffnet
Fotos: Kauper
Nicht nur Sanierungsmaßnahmen, sondern auch neue Technik soll den
Energieverbrauch senken. Hier präsentiert Hausmeister Oliver Katz
die neue Pellet-Heizung in der Stadtbücherei. |