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Erschienen in der Frankenpost am 09.07.2010 
 

Sanieren und sparen

 
Das Konjunkturpaket beschert Firmen in Stadt und Landkreis bisher schon Aufträge über 3,5 Millionen Euro. Die Investitionen dienen den städtischen Finanzen und der Umwelt zugleich.

Von Hannes Keltsch

Hof - Das Konjunkturpaket II, im Jahr 2009 von der Bundesregierung als "Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland" ins Leben gerufen, hat in der Stadt Hof eine Investitionsflut ausgelöst. Dies geht aus einer von der Stadt veröffentlichten Übersicht hervor. Sie listet die städtischen Maßnahmen auf: Elf sind es an der Zahl, bei zehn handelt es sich um energetische Sanierungen städtischer Gebäude, vor allem von Schulen. Dazu kommt die "Lärmsanierung" der Ernst-Reuter-Straße zwischen Jahn- und Hofecker Straße, die nach dem Volksfest, also Anfang August, beginnen wird.

Alle Maßnahmen umfassen eine Investitionssumme von stattlichen 7,315 Millionen Euro. Der Fördersatz beträgt in der Regel 90 Prozent, abgesehen von zwei Ausnahmen mit 87,50 Prozent. Die Stadt Hof trägt Eigenmittel in Höhe von 1,012 Millionen Euro bei. Die mit Abstand größte Maßnahme ist die Sanierung der Münsterschule. Satte 2,9 Millionen Euro fließen in die Finanzierung von Wärmedämmung, Dachausbesserung, Hackschnitzelheizung und Fußbodenheizung für die Sporthalle.

Rainer Krauß, Pressesprecher der Stadt Hof, bewertet das Investitionspaket als einen echten Konjunkturmotor für heimische Firmen. Laut Stadtkämmerei sind bislang Aufträge im Wert von 3,5 Millionen Euro an Planungsunternehmen, Handwerker- und Baufirmen in Stadt und Landkreis Hof vergeben worden. "Jeder, der durch die Stadt fährt, kann sehen, dass sich hier was tut. Es gibt in Hof eine Baustelle nach der anderen."

Und: Die Investitionen in die energetische Sanierung werden sich nach Überzeugung der Verantwortlichen mittel- bis langfristig rechnen, sowohl finanziell als auch in ökologischer Hinsicht. Sie sollen zu Energie-Einsparungen führen, die im Haushalts-Konsolidierungskonzept der Stadt mit 100 000 Euro für 2011 und mit jährlich 200 000 Euro ab 2012 veranschlagt sind.

Krauß erklärt: Ziel sei grundsätzlich, über die Sanierungsmaßnahmen und technische Erneuerungen jeweils zirka 40 Prozent der Energiekosten in den betreffenden Gebäuden einzusparen. Natürlich könne die Stadt hier aber nicht "auf Euro und Cent" kalkulieren", denn die Entwicklung hänge ja auch vom Preisgebaren der Energie-Anbieter und der Marktentwicklung ab.

Als Beispiel nennt Krauß das Schulzentrum Rosenbühl. Hier haben die Energiekosten im vergangenen Jahr mit sage und schreibe 275 000 Euro zu Buche geschlagen. Bei Einsparungen von 40 Prozent ließen sie sich also um 110 000 Euro jährlich senken. Oder, nächstes Beispiel, die Münsterschule: Die bisherigen Kosten von jährlich 60 000 Euro sollen um 24 000 Euro reduziert werden.

"Das ist alles eine Menge Geld", stellt Rainer Krauß fest.

In der Stadtbücherei sind die Handwerker zugange, die Bücher sind verhüllt: Das Gebäude wird zurzeit energetisch saniert. Finanziert wird die Maßnahme zu 90 Prozent über das Konjunkturpaket II. Voraussichtlich am 20. Juli wird die Bücherei wieder geöffnet Fotos: Kauper

Nicht nur Sanierungsmaßnahmen, sondern auch neue Technik soll den Energieverbrauch senken. Hier präsentiert Hausmeister Oliver Katz die neue Pellet-Heizung in der Stadtbücherei.

 

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