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Erschienen in der Frankenpost am 02.01.2010 

Die Hofer Altstadt - oft als "Wohnzimmer der Stadt" bezeichnet - wird 2010 kein neues Gesicht erhalten. Das Anliegen des Stadtrats, des Einzelhandels und der Anwohner ist daher eine Aufwertung durch vielfältige Aktivitäten. Foto: Sammer

Altstadt | In der Fußgängerzone soll sich - jetzt ohne Busverkehr - einiges bewegen. Der Stadtrat ringt bei den Beratungen über den Haushalt um zusätzliche Mittel.
Mehr Platz für Handel und Aktionen

 
Von Jan Fischer

Hof - Ein Wort, das den Hofern noch nicht so leicht über die Lippen kommt, wird 2010 viele Diskussionen bestimmen: Die Stadt will das "City-Management" zu einem Schwerpunkt im neuen Jahr machen.

Hintergrund: Im Konzept für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV), das seit dem 30. November gilt, ist die busfreie Altstadt der Dreh- und Angelpunkt. Künftig bietet die Altstadt mehr Fläche für Aktionen und Veranstaltungen, für Gastronomie und Gewerbetreibende. Um diese Belebung zu erreichen, braucht es - darin sind sich Stadträte, Anwohner und Einzelhändler einig - ein wirkungsvolles City-Management. Eine Organisationsform also, die sich darum bemüht, die Innenstadt - die "City" - zu stärken. Die Altstadt spielt dabei eine herausragende Rolle.

Nach Jahren und Jahrzehnten mit Kontroversen zur Ausrichtung der Fußgängerzone im Zentrum Hofs beschloss der Stadtrat im Februar 2009, den Busverkehr zum Fahrplanwechsel im Spätherbst aus der Altstadt herauszunehmen. Zu dieser Zeit waren noch die Pläne für spektakuläre Skulpturen aktuell; im April 2009 stellten Stuttgarter Planer auf der Oberfranken-Ausstellung den "Hofer Himmel" vor. Aus diesem Millionenprojekt wurde jedoch bekanntlich nichts - die Hofer haben es beim Bürgerentscheid am 27. September 2009 mit großer Mehrheit abgelehnt.

Ob mit oder ohne "Himmel" - klar war von vornherein, dass im Jahr 2010 in der Altstadt keine Bagger rollen werden. Durch das Nein beim Bürgerentscheid steht die Stadt jedoch jetzt unter Druck: Die Altstadt, die zunächst weitgehend ihr bisheriges Gesicht behalten wird, soll nichtsdestotrotz eine Aufwertung erfahren.

Dass dies in eine Zeit der Finanznot fällt, macht das Unterfangen sicher nicht einfacher. In den Haushaltsberatungen hat daher das Thema "City-Management" bisher zu lebhaften Diskussionen geführt. Nach Informationen der Frankenpost soll ein sechsstelliger Betrag für den Stadtkern im Haushaltsplan stehen. Diese Summe beinhaltet unter anderem das Kernstadt-Konzept, aber auch Mittel für das Stadtmarketing - und eben für das City-Management. Freilich wird letztendlich die Regierung von Oberfranken entscheiden, ob dafür Kredite und Fördermittel zur Verfügung gestellt werden.

 

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