Von Jan Fischer
Hof - Ein
Wort, das den Hofern noch nicht so leicht über die Lippen kommt,
wird 2010 viele Diskussionen bestimmen: Die Stadt will das
"City-Management" zu einem Schwerpunkt im neuen Jahr machen.
Hintergrund: Im Konzept für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr
(ÖPNV), das seit dem 30. November gilt, ist die busfreie Altstadt
der Dreh- und Angelpunkt. Künftig bietet die Altstadt mehr Fläche
für Aktionen und Veranstaltungen, für Gastronomie und
Gewerbetreibende. Um diese Belebung zu erreichen, braucht es - darin
sind sich Stadträte, Anwohner und Einzelhändler einig - ein
wirkungsvolles City-Management. Eine Organisationsform also, die
sich darum bemüht, die Innenstadt - die "City" - zu stärken. Die
Altstadt spielt dabei eine herausragende Rolle.
Nach Jahren und Jahrzehnten mit Kontroversen
zur Ausrichtung der Fußgängerzone im Zentrum Hofs beschloss der
Stadtrat im Februar 2009, den Busverkehr zum Fahrplanwechsel im
Spätherbst aus der Altstadt herauszunehmen. Zu dieser Zeit waren
noch die Pläne für spektakuläre Skulpturen aktuell; im April 2009
stellten Stuttgarter Planer auf der Oberfranken-Ausstellung den
"Hofer Himmel" vor. Aus diesem Millionenprojekt wurde jedoch
bekanntlich nichts - die Hofer haben es beim Bürgerentscheid am 27.
September 2009 mit großer Mehrheit abgelehnt.
Ob mit oder ohne "Himmel" - klar war von
vornherein, dass im Jahr 2010 in der Altstadt keine Bagger rollen
werden. Durch das Nein beim Bürgerentscheid steht die Stadt jedoch
jetzt unter Druck: Die Altstadt, die zunächst weitgehend ihr
bisheriges Gesicht behalten wird, soll nichtsdestotrotz eine
Aufwertung erfahren.
Dass dies in eine Zeit der Finanznot fällt,
macht das Unterfangen sicher nicht einfacher. In den
Haushaltsberatungen hat daher das Thema "City-Management" bisher zu
lebhaften Diskussionen geführt. Nach Informationen der
Frankenpost
soll ein sechsstelliger Betrag für den
Stadtkern im Haushaltsplan stehen. Diese Summe beinhaltet unter
anderem das Kernstadt-Konzept, aber auch Mittel für das
Stadtmarketing - und eben für das
City-Management. Freilich wird letztendlich die Regierung von
Oberfranken entscheiden, ob dafür Kredite und Fördermittel zur
Verfügung gestellt werden. |