Das Konsolidierungskonzept
für den Haushalt, das der Hofer Stadtrat heute beschließen soll,
sieht für die Jahre 2010 bis 2013 Einsparungen in Höhe von 4,1
Millionen Euro vor. Der Anteil der freiwilligen Leistungen daran ist
gering: etwa 66 500 Euro.
Von Thomas Schuberth-Roth
Hof - Wenn
die Mittel knapp werden, sind es die freiwilligen Leistungen, die
zuallererst auf den Prüfstand müssen. Das schreibt die bayerische
Gemeindeordnung vor. Doch bietet sich in der Praxis damit
tatsächlich der "goldene Weg", einen Haushalt zu sanieren?
Wohl kaum, wie eine Analyse der Zahlen der Stadt Hof nahelegt:
Auf knapp 890 000 Euro summiert sich im Haushaltsansatz für das
laufende Jahr eine ganze Reihe von freiwilligen Leistungen der Stadt
Hof. 890 000 Euro sind aber nur 0,64 Prozent der Ausgaben des
Verwaltungshaushalts, der ein Volumen von 131,5 Millionen Euro
aufweist. Zur Erinnerung: Die Deckungslücke beträgt 9,75 Millionen
Euro, sollte das Konsolidierungskonzept heute beschlossen werden.
Es ist politisch heikel - und unpopulär -, gerade hier den
Rotstift anzusetzen. Vielfach handelt es sich um kleinere Beträge.
Gut 40 Positionen weist eine Liste der freiwillligen Leistungen der
Stadt Hof aus, die der Redaktion vorliegt. Neben diversen
Mitgliedschaften sind darunter Zuschüsse an wohltätige Verbände
ebenso zu finden wie jener für das Stadtmarketing oder die Hofer
Symphoniker (siehe den Artikel unten).
Nichts hält Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner davon, mit der
Rasenmäher-Methode durchgängig Kürzungen vorzunehmen. Das von der
Verwaltung erarbeitete Konsolidierungskonzept sehe deshalb auch nur
Einschnitte in Teilbereichen vor. Man komme nicht umhin, "die in
guten Jahren aufgebauten Standards etwas abzubauen", sagte er mit
Blick auf die in unserer Zeitung breit diskutierte Halbierung des
Zuschussbetrags für EJSA. "Wir halten die dort geleistete
Integrationsarbeit für wichtig." Auch deshalb seien dafür bereits
für die Folgejahre 6075 Euro als Zuschuss geplant. Seines Wissens
nach zeichnet sich eine Lösung für den Fortbestand des Vereins ab.
Stiftungen wollen hier finanziell helfen.
Kürzungen
Neben der Halbierung des EJSA-Zuschusses sind im Rahmen des
Konsolidierungskonzepts unter den freiwilligen Leistungen
Minderungen sonstiger Zuschüsse (um 1378 Euro) und eine Kürzung der
Ausgaben für die Städtepartnerschaften (um 5000 Euro) vorgesehen.
Mit der ab 2011 wirksamen Kündigung der Mitgliedschaft im
Verkehrsverband Nordostbayern erspart sich die Stadt den Beitrag in
Höhe von 3068 Euro. Eine Erhöhung der Pachtgelder bei Sportvereinen
spült 2011 erstmals 500 Euro in die Haushaltskasse, in den
Folgejahren dann jeweils 1000 Euro. Die Sportvereine "bluten" ein
weiteres Mal: Das Turnhallenbenutzungsgeld wird erhöht, in den
Jahren 2012 und 2013 bedeutet das jeweils 2500 Euro auf der
Einnahmenseite.
Summa summarum erschöpft sich damit das Ansetzen des Rotstifts im
Bereich der freiwilligen Leistungen auf nur sechs von gut 40
Positionen. Oberbürgermeister Fichtner warnt jedoch, dass eine
weitergehende Reduzierung aus Sicht der Stadt Hof nicht möglich sei,
"ohne weitere Ausgaben - insbesondere im sozialen Bereich -
hervorzurufen". |