Herr Müller, der Runde Tisch hat
ein Ergebnis vorgelegt. Wie sind die Gespräche verlaufen?
Die Arbeit dort war sehr fruchttragend. Die
Gespräche wurden sehr offen geführt und manches haben wir auch sehr
kontrovers diskutiert. Aber ich glaube, dass am Ende alle zumindest
zu 95 Prozent zufrieden waren. Von Seiten der Agenda 21 habe mir
auch sagen lassen, dass es aus ihrer Sicht auch ganz gut lief. Dass
nicht alles, was man wollte auch umzusetzen sein wird, das war
schließlich jedem klar. Übrigens war die Arbeit auch sehr dynamisch.
Volker Griesbach hat noch am vergangenen Samstag einen Vorschlag
eingebracht, der möglicherweise noch eingearbeitet wird.
Am Runden Tisch ging es nicht nur um
Kundenzufriedenheit, das Ganze muss sich auch rechnen. Haben die
Änderungen des Fahrplanes neue Kosten verursacht?
Ja, durch die Änderungen müssen die Busse
mehr Kilometer fahren, was natürlich zu höheren Kosten führt. Aber
wir erhoffen uns natürlich mehr Akzeptanz, sodass die Mehrkosten
durch entsprechend mehr Umsatz wieder wettgemacht werden können.
Zweck des neuen Fahrplanes soll unter anderem
eine Senkung der Kosten um 300 000 Euro sein. Wie und wann wollen
Sie untersuchen, ob dies funktioniert?
Wie jeder Wirtschaftbetrieb beobachten wir
die Kostenentwicklung sehr genau und erstatten dem Aufsichtsrat nach
jedem Quartal Bericht. Am Ende dieses Jahres werden wir erste
halbwegs brauchbare Zahlen haben, die uns sagen, ob sich die
Umstellung zu bewähren scheint. Und in einem Jahr, also nach einer
Sommer- und einer Wintersaison, können wir ein erstes Fazit ziehen
und bestimmen, wo wir stehen.
Zurück zur Umstellung. Zwar gab es konkrete
Wünsche, auch aus der Bevölkerung, aber das muss nicht heißen, dass
es jetzt zwangsläufig besser wird.
Um dem vorzubeugen, saßen am Runden Tisch
auch Busfahrer, die sehr genau wissen, was funktioniert und was
nicht. Zudem haben wir bei der Umarbeitung des Plans bei den
erfahrungsgemäß neuralgischen Punkten Praxisfahrten gemacht. So
konnten wir feststellen, ob unsere Busse überhaupt zu den
geforderten Zeiten durchkommen. Auch Polizei, die Verkehrsaufsicht,
das Tiefbauamt und der Betriebsrat haben sich daran beteiligt. Der
ansässige Sachverstand war also entsprechend eingebunden.
Die Agenda, die sich sehr bald eingeschaltet
hat, hat ein eigenes Konzept vorgelegt. Wie viel Agenda steckt im
überarbeiteten Plan?
In Prozenten lässt sich das kaum sagen. Aber
ich würde sagen, der neue Plan enthält sehr viele Vorschläge der
Agenda 21. Es bringt aber meiner Meinung nach überhaupt nichts, wenn
man versucht, Konzept eins gegen Konzept zwei aufzuwiegen. 100
Prozent Zufriedenheit bei allen Fahrgästen wird keines der beiden
hervorbringen. Sich zusammenzusetzen und Kompromisse zu finden, das
hat sich bei den Treffen bewährt. Übrigens kamen während der
Diskussionen auch neue Ideen auf, die in keinem der Konzepte bis
dato aufgetaucht waren. Und die Zusammenarbeit mit den Vertretern
der Agenda 21 war, das muss ich betonen, hervorragend. Es wurden in
den vergangenen Monaten viele Vorschläge an uns herangetragen, aber
die konkreten Ideen aus den Reihen der Agenda waren die besten und
konstruktivsten.
Das Gespräch führte Harald Werder
Interview
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