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Erschienen in der Frankenpost am 09.06.2010 

Claus Müller, Hof-Verkehr

"Wir erhoffen uns natürlich mehr Akzeptanz"

 
Herr Müller, der Runde Tisch hat ein Ergebnis vorgelegt. Wie sind die Gespräche verlaufen?

Die Arbeit dort war sehr fruchttragend. Die Gespräche wurden sehr offen geführt und manches haben wir auch sehr kontrovers diskutiert. Aber ich glaube, dass am Ende alle zumindest zu 95 Prozent zufrieden waren. Von Seiten der Agenda 21 habe mir auch sagen lassen, dass es aus ihrer Sicht auch ganz gut lief. Dass nicht alles, was man wollte auch umzusetzen sein wird, das war schließlich jedem klar. Übrigens war die Arbeit auch sehr dynamisch. Volker Griesbach hat noch am vergangenen Samstag einen Vorschlag eingebracht, der möglicherweise noch eingearbeitet wird.

Am Runden Tisch ging es nicht nur um Kundenzufriedenheit, das Ganze muss sich auch rechnen. Haben die Änderungen des Fahrplanes neue Kosten verursacht?

Ja, durch die Änderungen müssen die Busse mehr Kilometer fahren, was natürlich zu höheren Kosten führt. Aber wir erhoffen uns natürlich mehr Akzeptanz, sodass die Mehrkosten durch entsprechend mehr Umsatz wieder wettgemacht werden können.

Zweck des neuen Fahrplanes soll unter anderem eine Senkung der Kosten um 300 000 Euro sein. Wie und wann wollen Sie untersuchen, ob dies funktioniert?

Wie jeder Wirtschaftbetrieb beobachten wir die Kostenentwicklung sehr genau und erstatten dem Aufsichtsrat nach jedem Quartal Bericht. Am Ende dieses Jahres werden wir erste halbwegs brauchbare Zahlen haben, die uns sagen, ob sich die Umstellung zu bewähren scheint. Und in einem Jahr, also nach einer Sommer- und einer Wintersaison, können wir ein erstes Fazit ziehen und bestimmen, wo wir stehen.

Zurück zur Umstellung. Zwar gab es konkrete Wünsche, auch aus der Bevölkerung, aber das muss nicht heißen, dass es jetzt zwangsläufig besser wird.

Um dem vorzubeugen, saßen am Runden Tisch auch Busfahrer, die sehr genau wissen, was funktioniert und was nicht. Zudem haben wir bei der Umarbeitung des Plans bei den erfahrungsgemäß neuralgischen Punkten Praxisfahrten gemacht. So konnten wir feststellen, ob unsere Busse überhaupt zu den geforderten Zeiten durchkommen. Auch Polizei, die Verkehrsaufsicht, das Tiefbauamt und der Betriebsrat haben sich daran beteiligt. Der ansässige Sachverstand war also entsprechend eingebunden.

Die Agenda, die sich sehr bald eingeschaltet hat, hat ein eigenes Konzept vorgelegt. Wie viel Agenda steckt im überarbeiteten Plan?

In Prozenten lässt sich das kaum sagen. Aber ich würde sagen, der neue Plan enthält sehr viele Vorschläge der Agenda 21. Es bringt aber meiner Meinung nach überhaupt nichts, wenn man versucht, Konzept eins gegen Konzept zwei aufzuwiegen. 100 Prozent Zufriedenheit bei allen Fahrgästen wird keines der beiden hervorbringen. Sich zusammenzusetzen und Kompromisse zu finden, das hat sich bei den Treffen bewährt. Übrigens kamen während der Diskussionen auch neue Ideen auf, die in keinem der Konzepte bis dato aufgetaucht waren. Und die Zusammenarbeit mit den Vertretern der Agenda 21 war, das muss ich betonen, hervorragend. Es wurden in den vergangenen Monaten viele Vorschläge an uns herangetragen, aber die konkreten Ideen aus den Reihen der Agenda waren die besten und konstruktivsten.

Das Gespräch führte Harald Werder

Interview
 

 

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