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Erschienen in der Frankenpost am 09.06.2010 

Hof-Bus Geschäftsführer Walter Oelschlegel und Dr. Harald Fichtner hoffen darauf, dass der geänderte Fahrplan mehr Zustimmung findet. Foto: Sammer

Runder Tisch legt neuen Plan vor

 
Von Harald Werder

Hof - 400 mehr oder weniger aufgebrachte Hofer haben einiges erreicht. Die Hof-Verkehr hat den umstrittenen neuen Busfahrplan umgekrempelt, einige heftig kritisierte Schwachpunkte hat die GmbH behoben. "Der Aufsichtsrat hatte klare Erwartungen", diese Formulierung fand der Aufsichtsratsvorsitzende der Hof-Verkehr Dr. Harald Fichtner gestern, als es um die Konsequenzen aus Hunderten Beschwerdeanrufen, Briefen und Leserbriefen ging. Herausgekommen ist eine ganze Latte an Änderungen (siehe nebenstehenden Artikel). Stichtag ist der 2. August.

Wesentliche Punkte seien längere Fahrzeiten an den Untreusee am Wochenende, eine bessere, wieder halbstündige Anbindungen an den Friedhof, das Nahversorgungszentrum an der Christoph-Klauß-Straße soll besser erschlossen werden und "deutliche Verbesserungen beim Umsteigen am Busbahnhof" sollen kommen. Fichtner zufolge sei man den Wünschen der Fahrgäste sehr weit entgegen gekommen. "Trotzdem werden wir es nicht jedem recht machen können", das war auch dem Hofer OB klar. Und einen Punkt habe man dennoch nie aus den Augen verlieren dürfen: Der öffentliche Personennahverkehr sei nie kostendeckend - "auch nicht in München" -, aber halbwegs wirtschaftlich müssten die Linien sein. Und eine Vorgabe an die Hof-Verkehr bleibe - 300 000 Euro sollen am Ende gespart werden.

Dass es jetzt zu Umwälzungen im lange ausgetüftelten Plan kommt, fand Fichtner letztlich aber nicht dramatisch. Ein neues System sei schließlich nicht zementiert, wenn es in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen besser gehe, dann solle man das auch umsetzen. In diesem Zusammenhang dankte er auch ÖPNV-Experten Volker Griesbach, der für die Agenda 21 am Runden Tisch zahlreiche Verbesserungsvorschläge eingebracht hatte.

Aus dem Feuer nehmen wollte der Aufsichtsratsvorsitzende seine Person, den Stadtrat und auch Hof-Verkehr-Geschäftsführer Claus Müller. Keinem der Genannten könne in Detailfragen ein Vorwurf gemacht werden, niemand könne erwarten, dass sie in Fragen zu einzelnen Linien und Haltestellen komplett Bescheid wüssten. Das sei stets Sache der - externen - Fachleute gewesen.

Die Kunden sind gefragt

Gelungen sei die Änderung nun aber, leicht sei es nicht gewesen. Denn wenn man in einem komplexen System wie einem Busfahrplan an einer Stelle etwas ändere, wirke sich das auf das ganze Netz aus. Ob es nun besser wird, ob die Linien besser angenommen werden, das liegt laut Fichtner aber nicht nur am Fahrplan. "Die Busse müssen von den Leuten auch genutzt werden. Der beste Plan bringt wenig, wenn keiner Bus fährt."

 

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