Von Harald Werder
Hof - 400
mehr oder weniger aufgebrachte Hofer haben einiges erreicht. Die
Hof-Verkehr hat den umstrittenen neuen Busfahrplan umgekrempelt,
einige heftig kritisierte Schwachpunkte hat die GmbH behoben. "Der
Aufsichtsrat hatte klare Erwartungen", diese Formulierung fand der
Aufsichtsratsvorsitzende der Hof-Verkehr Dr. Harald Fichtner
gestern, als es um die Konsequenzen aus Hunderten Beschwerdeanrufen,
Briefen und Leserbriefen ging. Herausgekommen ist eine ganze Latte
an Änderungen (siehe nebenstehenden Artikel). Stichtag ist der 2.
August.
Wesentliche Punkte seien längere Fahrzeiten an
den Untreusee am Wochenende, eine bessere, wieder halbstündige
Anbindungen an den Friedhof, das Nahversorgungszentrum an der
Christoph-Klauß-Straße soll besser erschlossen werden und "deutliche
Verbesserungen beim Umsteigen am Busbahnhof" sollen kommen. Fichtner
zufolge sei man den Wünschen der Fahrgäste sehr weit entgegen
gekommen. "Trotzdem werden wir es nicht jedem recht machen können",
das war auch dem Hofer OB klar. Und einen Punkt habe man dennoch nie
aus den Augen verlieren dürfen: Der öffentliche Personennahverkehr
sei nie kostendeckend - "auch nicht in München" -, aber halbwegs
wirtschaftlich müssten die Linien sein. Und eine Vorgabe an die
Hof-Verkehr bleibe - 300 000 Euro sollen am Ende gespart werden.
Dass es jetzt zu Umwälzungen im lange
ausgetüftelten Plan kommt, fand Fichtner letztlich aber nicht
dramatisch. Ein neues System sei schließlich nicht zementiert, wenn
es in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen besser gehe, dann
solle man das auch umsetzen. In diesem Zusammenhang dankte er auch
ÖPNV-Experten Volker Griesbach, der für die Agenda 21 am Runden
Tisch zahlreiche Verbesserungsvorschläge eingebracht hatte.
Aus dem Feuer nehmen wollte der
Aufsichtsratsvorsitzende seine Person, den Stadtrat und auch
Hof-Verkehr-Geschäftsführer Claus Müller. Keinem der Genannten könne
in Detailfragen ein Vorwurf gemacht werden, niemand könne erwarten,
dass sie in Fragen zu einzelnen Linien und Haltestellen komplett
Bescheid wüssten. Das sei stets Sache der - externen - Fachleute
gewesen.
Die Kunden sind gefragt
Gelungen sei die Änderung nun aber, leicht sei
es nicht gewesen. Denn wenn man in einem komplexen System wie einem
Busfahrplan an einer Stelle etwas ändere, wirke sich das auf das
ganze Netz aus. Ob es nun besser wird, ob die Linien besser
angenommen werden, das liegt laut Fichtner aber nicht nur am
Fahrplan. "Die Busse müssen von den Leuten auch genutzt werden. Der
beste Plan bringt wenig, wenn keiner Bus fährt." |