Aktuelles
Erschienen in der Frankenpost am 03.06.2010 

Alexander König,

Landtags-Abgeordneter

"Staatliche Planer wollen Arbeit"

 
Herr König, wie lange setzen Sie sich für den Neubau des Justizgebäudes ein?

Das kann ich nicht mehr genau sagen. Die Idee des Neubaus ist das Ergebnis langjähriger Überlegungen und Planungen. Zwischenzeitlich sollte das Gebäude schon mal unter Denkmalschutz gestellt, dann halb und nun ganz abgerissen werden.

Wann haben Sie erstmals vom schlechten Bauzustand des Hochhauses erfahren?

Schon zu meiner Referendarzeit hat es in der Bibliothek im zehnten Stock wie Hechtsuppe gezogen. Später erzählte mir Eberhard Siller von einem Fenster, das einfach aus dem Rahmen gekippt und nach unten gefallen ist. Und in einem Aktenvermerk des damaligen Staatlichen Hochbauamts Bayreuth vom 29. März 2004 wurden gravierende Mängel des Gebäudes an Statik, Brandschutz, Fassade und Dämmung festgestellt. Wörtlich heißt es dort: "Die bestehenden Fertigteilbrüstungen drohen abzugehen, was eine Räumung des Hochhauses erforderlich machen könnte." Die damalige Kostenschätzung der Sanierungskosten lag übrigens bei insgesamt 18 Millionen Euro. Seitdem wird geplant, umgeplant und neu geplant.

Was lag und liegt Ihnen beim Bauprojekt besonders am Herzen?

Erstens, dass nicht endlos geplant, sondern dass auch endlich gebaut wird. Zweitens, dass die Bediensteten ordentlich untergebracht werden. Und drittens, dass der Bau neuen Anforderungen gerecht wird.

Stichwort Sicherheitsschleuse: Für wie wichtig halten Sie diese Einrichtung? Was haben Sie bewirken können?

Leider braucht heute jedes Gerichtsgebäude eine Sicherheitsschleuse. Das haben diverse Anschläge einer leider immer gewalttätigeren Klientel der Justiz an anderen Orten Deutschlands traurig bewiesen. Es war meine Pflicht mitzuhelfen, dass baldmöglichst eine Sicherheitsschleuse eingebaut wird. Die wird dann wieder zusätzliches Personal brauchen.

Was bedeutet das Millionenprojekt für den Justiz-Standort Hof?

Hof bleibt einer der wichtigsten Justizstandorte in Nordbayern. Schön wäre es, wenn der Staat gleich etwas größer bauen könnte für Erweiterungen. Aber das schafft so ein Staat einfach nicht.

Warum hat sich Ihrer Meinung nach der Baubeginn immer wieder verzögert? Was hat Sie dabei am meisten verärgert?

Staatliche Planer wollen Arbeit und sind froh, wenn sie etwas zu planen haben. Da wird auch schon mal länger und neu geplant. Denkmalschützer bemerken freudestrahlend ein neues Objekt ihrer Begierde. Und die verschiedenen beteiligten Behörden wären vielleicht schon weiter, wenn sie von Anfang an mehr auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter gehört hätten.

Zum Abschluss eine kleine Prognose: In welcher Funktion werden Sie bei der Einweihung im Jahr 2017 vertreten sein?

Wenn der liebe Gott mitspielt und die Wählerinnen und Wähler wollen: als Landtags-Abgeordneter.

Das Gespräch führte Jan Fischer

Interview
 


 

 

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