Von Lisbeth Kaupenjohann
Hof - Als
letztes Zeichen einer gelungenen Integration sehen es sowohl der
Hofer Oberbürgermeister als auch die Vertreter der Muslimischen
Gemeinde an, dass nun Muslime auf dem Hofer Friedhof nach dem im
Islam vorgeschriebenen Ritus bestattet werden können. Bisher hatten
viele Hofer Türken verfügt, nach dem Tod in der alten Heimat die
letzte Ruhestätte zu finden. Andere ließen sich auf deutschen
Friedhöfen mit muslimischem Grabfeld beerdigen, wobei Erlangen und
Bamberg am nächsten lagen. Seit Anfang dieses Jahres gibt es ein
muslimisches Gräberfeld auf dem historischen Friedhof St. Georgen in
Bayreuth - und nun auch in Hof.
Niemand wird gestört
Spendengelder türkischer Mitbürger haben es
nach Worten Dr. Fichtners möglich gemacht, dass das Projekt
verwirklicht werden konnte. Auch die Stadtverwaltung sehe keine
Probleme mehr, trotz der unterschiedlichen Bestattungsriten. "Keiner
wird gestört", versichert Klaus Baumann von der Abteilung Recht und
Bauwesen. Auch jetzt lägen bereits Muslime am Hofer Friedhof
bestattet, vor allem Kinder.
Dr. Fazli Kücüköztürk und Salih Yildirim von
der Muslimischen Gemeinde Hof danken der Stadt Hof für ihr
Entgegenkommen. "Eine Ortsbesichtigung hat gezeigt, dass die
Grabrichtung exakt gen Mekka ausgerichtet ist", freut sich
Kücüköztürk. Eine gepflegte Grabstätte mit schönem Blumenschmuck
solle es werden. Er rechnet damit, dass sich in den nächsten Jahren
noch nicht allzu viele Muslime hier bestatten lassen werden.
Doch gebe es auch gemischte Ehen, und vor
allem die jüngeren Hofer Türken würden sich in Zukunft wohl eher
hier, in ihrer Heimat, zur letzten Ruhe begeben.
Klaus Baumann bestätigt, bei seinem Besuch
muslimischer Grabfelder in anderen Städten einen guten Eindruck
bekommen zu haben. Bereits im Juni werde der Bebauungsplan in Kraft
treten und die Friedhofssatzung angepasst. Nach der gärtnerischen
Anlage könne das Grabfeld dann ab August belegt werden. Es sei auf
600 Bestattungen ausgelegt. Alles sei bereit, auch der Raum für die
Waschungen.
In Zukunft wird es in der Muslimischen
Gemeinde Hof offizielle Ansprechpartner für die Stadt geben, um alle
Fragen in Sachen Gräberfeld zu klären. Mit dem Unterzeichnen ist die
Vereinbarung in Kraft getreten. |