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Erschienen in der Frankenpost am 22.05.2010 

Spatenstich mit allen Ehren: von rechts Wilhelm Wenning, Eberhard Siller, Gerhard Eck, Horst Trötscher, Dr. Harald Fichtner, Alexander König, Rainer Schmidt und Bernd Scherdel. Foto: cp

 
Anfang vom Ende der hallenlosen Zeit

 
Von Christoph Plass

Hof - Seit dem 18. Januar 2009 ist viel passiert. An jenem kalten Sonntag, der von Schnee und Regen gestaltet worden ist, kam die schlimme Nachricht: Die Jahnturnhalle muss geschlossen werden. Noch am Nachmittag machte sich Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner ein Bild von der Situation, kletterte selbst aufs Dach, um sich die Verhältnisse anzusehen. Von da an hingen Schilder an den Eingängen: Die Halle war zu. Seit dem 18. Januar 2009 ist viel passiert - so viel, dass am Freitag sehr viele Ehrengäste den ersten symbolischen Spatenstich für den Neubau machen konnten. Im September 2011 soll die neue Halle bezugsfertig sein - dann sollen die Schüler und Sportvereine der Stadt wieder in ihre alte Heimat einziehen dürfen.

Der Spatenstich für dieses Großprojekt war eine Feier mit großer Bedeutung - dementsprechend setzte sich auch die Liste der Besucher zusammen. Vertreter der Schulen und des Sports, des Stadtrats und der Regierung waren gekommen, um die Zäsur zwischen Hallenabriss und Hallenneubau zu betonen.

4,94 Millionen Euro investiert die Stadt Hof in die Sportstätte an der Jahnhalle - 3,6 Millionen davon beträgt der erwartete Zuschuss des Freistaats Bayern. "Vieles, was hier geschieht, ist nicht selbstverständlich", betonte Oberbürgermeister Fichtner. Alle zuständigen Stellen hätten zügig und ohne Reibungspunkte zusammengearbeitet, sodass nicht nur die Abteilungen des TSV und des ASV Hof sowie die Klassen des Schiller-Gymnasiums auf die anderen Hallen der Stadt verteilt werden konnten - auch, dass nach vergleichsweise kurzer Zeit seit der Schließung bereits der Spatenstich über die Bühne gehen kann, sei dem großen Einsatz der Verantwortlichen zu verdanken.

"Es braucht viel Kraft, Leidenschaft und Herzblut, eine derartige Maßnahme zu stemmen", betonte denn auch Staatssekretär Gerhard Eck vom Bayerischen Innenministerium. Er war zur kleinen Feierstunde nach Hof gekommen, um das zeitnahe Handeln der Stadt zu würdigen. "Dieser Bau ist ein klares Bekenntnis für die Jugend, hier werden Fundamente für die Zukunft gebaut", sagte Eck.

Etwas pragmatischer sah es Horst Trötscher, Vorsitzender des TSV 1861 Hof: "Mit der Schließung standen 21 Abteilungen vor dem Nichts", erklärte er - und gab ein dickes Dankeschön weiter ans städtische Sportamt, das sich um Ausweichhallen gekümmert hat. "Die Eröffnung der neuen Halle im kommenden Herbst soll der Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres zum 150-jährigen Vereinsbestehen werden", sagte Trötscher.

Einer, der sich ebenso freute, war Rainer Schmidt, Direktor des Schiller-Gymnasiums. 1400 Schüler hatten normalerweise, aufgeteilt in 56 Gruppen, 100 Wochenstunden Sport in der Jahnturnhalle - sie alle sind seit gut einem Jahr auf die anderen Hallen der Stadt verteilt. "Doch jetzt ist das Ende der hallenlosen Zeit in Sichtweite", betonte er. So könne die Schule dem Sport bald auch wieder am angestammten Platz den Stellenwert einräumen, den sie ihr geben möchte - das "Schiller" ist beispielsweise Stützpunktschule für Judo und Golf. Dass sich auch musikalisch was tut an Hofs größter Schule, bewies das Blechbläserensemble: Die fünf jungen Herren unter der Leitung von Wolfgang Mehling umrahmten die Feier.

 

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