Von Christoph Plass
Hof - Seit
dem 18. Januar 2009 ist viel passiert. An jenem kalten Sonntag, der
von Schnee und Regen gestaltet worden ist, kam die schlimme
Nachricht: Die Jahnturnhalle muss geschlossen werden. Noch am
Nachmittag machte sich Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner ein
Bild von der Situation, kletterte selbst aufs Dach, um sich die
Verhältnisse anzusehen. Von da an hingen Schilder an den Eingängen:
Die Halle war zu. Seit dem 18. Januar 2009 ist viel passiert - so
viel, dass am Freitag sehr viele Ehrengäste den ersten symbolischen
Spatenstich für den Neubau machen konnten. Im September 2011 soll
die neue Halle bezugsfertig sein - dann sollen die Schüler und
Sportvereine der Stadt wieder in ihre alte Heimat einziehen dürfen.
Der Spatenstich für dieses Großprojekt war eine Feier mit großer
Bedeutung - dementsprechend setzte sich auch die Liste der Besucher
zusammen. Vertreter der Schulen und des Sports, des Stadtrats und
der Regierung waren gekommen, um die Zäsur zwischen Hallenabriss und
Hallenneubau zu betonen.
4,94 Millionen Euro investiert die Stadt Hof in die Sportstätte
an der Jahnhalle - 3,6 Millionen davon beträgt der erwartete
Zuschuss des Freistaats Bayern. "Vieles, was hier geschieht, ist
nicht selbstverständlich", betonte Oberbürgermeister Fichtner. Alle
zuständigen Stellen hätten zügig und ohne Reibungspunkte
zusammengearbeitet, sodass nicht nur die Abteilungen des TSV und des
ASV Hof sowie die Klassen des Schiller-Gymnasiums auf die anderen
Hallen der Stadt verteilt werden konnten - auch, dass nach
vergleichsweise kurzer Zeit seit der Schließung bereits der
Spatenstich über die Bühne gehen kann, sei dem großen Einsatz der
Verantwortlichen zu verdanken.
"Es braucht viel Kraft, Leidenschaft und Herzblut, eine derartige
Maßnahme zu stemmen", betonte denn auch Staatssekretär Gerhard Eck
vom Bayerischen Innenministerium. Er war zur kleinen Feierstunde
nach Hof gekommen, um das zeitnahe Handeln der Stadt zu würdigen.
"Dieser Bau ist ein klares Bekenntnis für die Jugend, hier werden
Fundamente für die Zukunft gebaut", sagte Eck.
Etwas pragmatischer sah es Horst Trötscher, Vorsitzender des TSV
1861 Hof: "Mit der Schließung standen 21 Abteilungen vor dem
Nichts", erklärte er - und gab ein dickes Dankeschön weiter ans
städtische Sportamt, das sich um Ausweichhallen gekümmert hat. "Die
Eröffnung der neuen Halle im kommenden Herbst soll der Höhepunkt
unseres Jubiläumsjahres zum 150-jährigen Vereinsbestehen werden",
sagte Trötscher.
Einer, der sich ebenso freute, war Rainer Schmidt, Direktor des
Schiller-Gymnasiums. 1400 Schüler hatten normalerweise, aufgeteilt
in 56 Gruppen, 100 Wochenstunden Sport in der Jahnturnhalle - sie
alle sind seit gut einem Jahr auf die anderen Hallen der Stadt
verteilt. "Doch jetzt ist das Ende der hallenlosen Zeit in
Sichtweite", betonte er. So könne die Schule dem Sport bald auch
wieder am angestammten Platz den Stellenwert einräumen, den sie ihr
geben möchte - das "Schiller" ist beispielsweise Stützpunktschule
für Judo und Golf. Dass sich auch musikalisch was tut an Hofs
größter Schule, bewies das Blechbläserensemble: Die fünf jungen
Herren unter der Leitung von Wolfgang Mehling umrahmten die Feier.
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