Von Harald Werder
Hof - Die
Schüler des Schiller-Gymnasiums und viele Vereine trainieren zurzeit
in der Disziplin Geduld. Wo ihre angestammte Sportstätte, die
Jahnhalle, war, da ist nur ein enormes Loch zu sehen, in dem Bagger
herumfahren. Jetzt heißt es warten auf September 2011, dann sollen
auf neuem Hallenboden wieder Turnschuhe abrollen. "Wir sind im
Zeitplan", sagt dazu Peter Nürmberger von der Medienstelle der Stadt
Hof.
4,94 Millionen Euro Kosten
Aktuell sind die Bauunternehmen dabei, auf der
Großbaustelle das Untergeschoss auszuheben, das Fundament zu gießen
und Entwässerungsleitungen zu verlegen. Viel zu sehen ist daher noch
nicht, aber die Dimensionen des Baufeldes machen deutlich, dass sich
hier an der Jahnstraße eine der größten Baustellen der Stadt
befindet. Und eine der teuersten: 4,94 Millionen Euro werden
voraussichtlich in den nächsten Monaten verbaut. Diese Summe, die
die notorisch verschuldete Stadt niemals aufbringen könnte, wird
aber durch Zuschüsse gemildert, die mehr als 80 Prozent der
förderfähigen Kosten abdeckt. Der Steuerzahler muss dafür zwar auch
herhalten, nicht aber die Stadt direkt. Zupass kam es der Stadt
auch, dass sich mit Jahresbeginn die sogenannten Kostenrichtwerte
für Schulturnhallen geändert haben - zugunsten der Stadt. "Unterm
Strich bekommen wir dadurch etwa 170 000 Euro mehr als zunächst
veranschlagt", sagt Nürmberger.
Ausschreibungen im Ausschuss
Ob die Summe der Rechnungen am Ende bei den
veranschlagten knapp fünf Millionen liegt, ist Nürmberger zufolge
nicht sicher, aber wahrscheinlich. Denn erst eine Vergabe, die für
den 1,1 Millionen teuren Rohbau, sei offiziell, sie sei aber im
Rahmen gewesen. Ähnlich verhalte es sich bei den Posten, die bereits
im Bauausschuss auf dem Tisch landeten. Manche Gewerke lägen
außerhalb, andere innerhalb des Rahmens - was sich bislang in etwa
die Waage halte.
Eine Befürchtung hat sich, zumindest bis
jetzt, noch nicht bewahrheitet: Mit dem Anspringen der
Baukonjunktur, angeschoben durch staatliche Programme, könnte es auf
dem Markt zu Preissteigerungen kommen. Nürmberger: "Diesen Effekt
haben wir noch nicht zu spüren bekommen."
Den Sportlern geht es nicht um Zahlen. Sie
warten auf die neue Halle, die das marode Gebäude aus den
70er-Jahren ablösen soll. Momentan müssen sich die Vereine und die
Schiller-Schüler auf andere Hallen verteilen, was nicht immer den
jeweiligen Ansprüchen genügt. Im September kommenden Jahres soll
sich die Geduld auszahlen. Dann können die Schüler, der TSV oder die
Bundesligaringer des ASV ihre Sporttaschen endlich wieder in die
Jahnstraße tragen. Ausbreiten können sie sich dann auch: Die neue
Halle wird eine Dreifachhalle sein, und damit ein ganzes Stück
größer als die alte.
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