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Erschienen in der Frankenpost am 05.05.2010 

Bevor die Halle wächst, müssen die Bagger erst in die Tiefe arbeiten. Mehr Bilder unter www.frankenpost.de. Foto: Sammer

In der Jahnstraße geht es in die Tiefe

 
Von Harald Werder

Hof - Die Schüler des Schiller-Gymnasiums und viele Vereine trainieren zurzeit in der Disziplin Geduld. Wo ihre angestammte Sportstätte, die Jahnhalle, war, da ist nur ein enormes Loch zu sehen, in dem Bagger herumfahren. Jetzt heißt es warten auf September 2011, dann sollen auf neuem Hallenboden wieder Turnschuhe abrollen. "Wir sind im Zeitplan", sagt dazu Peter Nürmberger von der Medienstelle der Stadt Hof.

4,94 Millionen Euro Kosten

Aktuell sind die Bauunternehmen dabei, auf der Großbaustelle das Untergeschoss auszuheben, das Fundament zu gießen und Entwässerungsleitungen zu verlegen. Viel zu sehen ist daher noch nicht, aber die Dimensionen des Baufeldes machen deutlich, dass sich hier an der Jahnstraße eine der größten Baustellen der Stadt befindet. Und eine der teuersten: 4,94 Millionen Euro werden voraussichtlich in den nächsten Monaten verbaut. Diese Summe, die die notorisch verschuldete Stadt niemals aufbringen könnte, wird aber durch Zuschüsse gemildert, die mehr als 80 Prozent der förderfähigen Kosten abdeckt. Der Steuerzahler muss dafür zwar auch herhalten, nicht aber die Stadt direkt. Zupass kam es der Stadt auch, dass sich mit Jahresbeginn die sogenannten Kostenrichtwerte für Schulturnhallen geändert haben - zugunsten der Stadt. "Unterm Strich bekommen wir dadurch etwa 170 000 Euro mehr als zunächst veranschlagt", sagt Nürmberger.

Ausschreibungen im Ausschuss

Ob die Summe der Rechnungen am Ende bei den veranschlagten knapp fünf Millionen liegt, ist Nürmberger zufolge nicht sicher, aber wahrscheinlich. Denn erst eine Vergabe, die für den 1,1 Millionen teuren Rohbau, sei offiziell, sie sei aber im Rahmen gewesen. Ähnlich verhalte es sich bei den Posten, die bereits im Bauausschuss auf dem Tisch landeten. Manche Gewerke lägen außerhalb, andere innerhalb des Rahmens - was sich bislang in etwa die Waage halte.

Eine Befürchtung hat sich, zumindest bis jetzt, noch nicht bewahrheitet: Mit dem Anspringen der Baukonjunktur, angeschoben durch staatliche Programme, könnte es auf dem Markt zu Preissteigerungen kommen. Nürmberger: "Diesen Effekt haben wir noch nicht zu spüren bekommen."

Den Sportlern geht es nicht um Zahlen. Sie warten auf die neue Halle, die das marode Gebäude aus den 70er-Jahren ablösen soll. Momentan müssen sich die Vereine und die Schiller-Schüler auf andere Hallen verteilen, was nicht immer den jeweiligen Ansprüchen genügt. Im September kommenden Jahres soll sich die Geduld auszahlen. Dann können die Schüler, der TSV oder die Bundesligaringer des ASV ihre Sporttaschen endlich wieder in die Jahnstraße tragen. Ausbreiten können sie sich dann auch: Die neue Halle wird eine Dreifachhalle sein, und damit ein ganzes Stück größer als die alte.


 

 

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