Der Stadtrat hat der Stadt keinen Gefallen getan,
als er - wenn auch widerwillig - gegen das Gratisparken am Samstag
stimmte. Gegen die Gemeindeordnung zu wettern und sich dann mit
einem Wir-können-aber-nichts-dagegen-Tun aus der Affäre zu stehlen,
ist mutlos. Der Rat hätte für eine Werbung streiten müssen, die bei
Kunden verstanden wird und ankommt - und die vergleichsweise wenig
kostet. Jetzt aber haben die Räte gehorsam gekuscht und dem
Einzelhandel die Chance genommen, an andere Einkaufsstädte
verlorenes Terrain wiederzugewinnen. Es ist selten ratsam, mit dem
Kopf durch die Wand zu wollen. Doch es gibt durchaus Fälle, in denen
man die Dicke der Wand testen sollte - die Gemeindeordnung wäre ein
solcher Fall gewesen, bei dem sich Dickschädligkeit vielleicht
bezahlt gemacht hätte. Harald Werder
Ausweitung wäre
paradox
Nicht alles, was wünschenswert wäre, lässt
sich einfach umsetzen. Diese leidige Erfahrung hat die Stadt Hof in
den vergangenen Jahren mehrmals machen müssen. Angesichts der
prekären Haushaltslage sind eben nur die allernötigsten Projekte
möglich. Andere - wie jetzt der "rote Teppich" in der Altstadt -
funktionieren nur dank gelebten Bürgerengagements. Die Stadt muss an
allen Ecken und Enden sparen. Da wäre es geradezu paradox, wenn sie
eine sichere Einnahmequelle nicht mehr nützen würde. Also: Auch
wenn's unpopulär ist, muss das Parken auf öffentlichen Flächen in
der Innenstadt etwas kosten. Lediglich das Gratisparken im Advent
ist als vorweihnachtliches Geschenk eine Überlegung wert. Mehr zu
fordern, ist nicht konsequent. Jan Fischer |