Hof -
Die Finanzierung des Mittagessens für bedürftige Schulkinder
in Hof steht auf der Kippe. Wie Bürgermeister Eberhard Siller in der
jüngsten Stadtratssitzung erklärte, beurteilt die Regierung von
Oberfranken den städtischen Zuschuss als "freiwillige Leistung".
Damit komme die jährliche Zuwendung von mehr als 40 000 Euro ebenso
auf den Prüfstand wie viele andere Ausgaben auch, die in der
haushaltslosen Zeit nicht zwingend notwendig seien.
Zahl der Anfragen steigt
Nach Sillers Worten sind an den Hofer Schulen
mittlerweile Ganztagsangebote unterschiedlicher Art geschaffen
worden; in den meisten Fällen sei ein Mittagessen für die Schüler
mit im Angebot. Um eben dieses Mittagessen geht es nun. Denn laut
Siller steigt die Zahl der Eltern, die das Mittagessen für ihre
Kinder nicht mehr bezahlen können und damit auf einen Zuschuss
angewiesen sind.
Für diese Kinder aus bedürftigen Familien
zahlt die Stadt pro Mittagessen einen Euro. Einen weiteren Euro
schießt der Freistaat Bayern zu.
Im städtischen Haushalt stehen dafür 40 000
Euro zur Verfügung. Die benötigte Summe wird sich aber, wie Siller
sagte, wohl eher auf 50 000 Euro belaufen. Die Crux an der Sache
sei, dass der Zuschuss des Freistaats nur dann fließe, wenn auch die
Kommune einen Beitrag in gleicher Höhe leiste.
Um den Hofer Eigenanteil auch in Zukunft
zahlen zu können, bat der Bürgermeister die Stadträte,
Zuschussquellen aufzutun. "Erfreulich" nannte er in diesem
Zusammenhang eine Spende der K&L-Ruppert-Stiftung für die
Schulverpflegung in Höhe von 2000 Euro.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner
erinnerte daran, dass er diesem Finanzierungsmodell, das
Sozialministerin Haderthauer initiiert habe, von vornherein kritisch
gegenüber gestanden sei. Doch die "Phalanx der großen Städte" im
Städtetag habe sich durchgesetzt. Er sei nach wie vor überzeugt:
"Wir werden dies auf Dauer nicht finanzieren können." J. F. |