Von Christoph Plass
Hof - Die
ersten zehn Prozent sind vergeben. Gut sieben Millionen Euro werden
im Rahmen des Konjunkturpakets II in die Stadt Hof fließen -
Aufträge im Gesamtwert von etwa 700 000 hat am Montag der
Bauausschuss des Hofer Stadtrats vergeben. Die Tagesordnung war
rekordverdächtig: Zehn Bauanträge, zwei Vergaben städtischer
Arbeiten und eben neun Punkte im Rahmen des Konjunkturpakets haben
die Stadträte behandelt. Insgesamt fließen Gelder des Bundes in 15
Bauprojekte in der Stadt.
Im vergangenen Jahr ist das Konjunkturpaket II wie ein warmer
Regen auf die Stadt niedergegangen - genaugenommen war es nur eine
gute Wettervorhersage, denn Geld fließt erst, wenn Rechnungen
vorliegen. Nichtsdestotrotz: Mit fünf Millionen Euro hatte
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner gerechnet, mehr als sieben
sind es letztlich geworden. Wie die verteilt werden, das hat der
Stadtrat Anfang März vergangenen Jahres nach langen Diskussionen
beschlossen. Die Räte hatten eine Prioritätenliste zusammengestellt,
Bauten für insgesamt 11,5 Millionen standen auf dem Wunschzettel -
im vollen Wissen, dass lange nicht alle davon realisiert werden
können.
Münsterschule führt Liste an
Was die Stadt nun angehen kann, spielt sich im öffentlichen
Bereich ab: Schulen, Straßen, Ämter stehen auf der Liste, die das
Bauamt nun abarbeitet. Ganz oben platziert ist die Münsterschule,
die energetische Modernisierung soll 2,5 Millionen Euro kosten (der
Löwenanteil davon kommt aus dem Investitionspakt 2009). Neben den
Bauten, für die nun der Startschuss gefallen ist (siehe Kasten),
bauen die Stadt und andere Träger auch an der Realschule, der Schule
Krötenbruck, dem Kindergarten St. Lorenz, im TPZ, dem Sana-Klinikum,
an Bauamt und Rathaus, im Sigmundsgraben und an der
Ernst-Reuter-Straße (von Jahn- bis Hofecker Straße). Die geplante
Sanierung der Turnhalle der Altstädter Schule für 150 000 Euro
musste die Stadt allerdings wieder zurückziehen - Mehrausgaben bei
anderen Maßnahmen hatten den Posten quasi aufgebraucht.
200 Projekte in Oberfranken
Oberbürgermeister Fichtner bedankte sich am Montag bei seinen
Mitarbeitern vom Fachbereich Bauen: "Das ist eine erhebliche
Mehrbelastung, die Sie gut hinbekommen haben", sagte er. Nicht nur
die Stadt, auch die Regierung von Oberfranken - die die Verteilung
der Gelder auf die einzelnen Vorhaben übernommen hatte - hatte durch
das Programm alle Hände voll zu tun. Nachdem die Stadt im
vergangenen Frühjahr in Rekordzeit ihre Wunschliste aufgestellt
hatte, hörten die Stadträte lange nichts aus Bayreuth - jedes
Projekt wurde einzeln geprüft. 138 Millionen Euro haben die
Sachbearbeiter auf 200 Projekte in Oberfranken aufgeteilt.
Hof geht es damit, wie den meisten anderen Kommunen auch:
"Aufgrund unserer bekannten finanziellen Lage wären wir mit
Sicherheit auf Jahre hinaus nicht in der Lage gewesen, diese vielen
energetischen Sanierungsarbeiten durchzuführen", sagte Dieter
Puschert, CSU, im Bauausschuss. Erfreulich sei außerdem, dass viele
Handwerksbetriebe aus der Region zum Zuge kommen. Die Mehrheit der
jüngst vergebenen Aufträge ging an Firmen aus Stadt und Landkreis.
Drei der Baumaßnahmen, die das Konjunkturpaket möglich gemacht
hat, haben bereits im vergangenen Jahr begonnen. Zeit für Muße
nämlich bleibt nicht bei alledem: Bis Ende des Jahres müssen alle
Arbeiten abgeschlossen sein, damit das Geld auch wirklich fließt.
Folgende Arbeiten hat der Bauausschuss in
seiner Sitzung am Montag vergeben:
Baumeisterarbeiten Pavillon und Sporthalle
Christian-Wolfrum-Schule an die Firma Peetz, Zedtwitz, für 21132
Euro
Dachdeckerarbeiten Grundschule Moschendorf an die Firma
Gottsmann, Hof, für 106882 Euro
Wärmedämmung Schule Moschendorf an Firma Czarnetzki, Hof,
für 64075 Euro
Steuerungsanlagen Hackschnitzelheizung Münsterschule an
Top Building Automation, Nürnberg, für 91486 Euro
Gerüstbauarbeiten Münsterschule an Rowo Gerüstbau, Tanna,
für 41830 Euro
Sportboden Münsterschule, Forma Europ Sportboden,
Ladberge, für 33550 Euro
Dachdeckerarbeiten Stadtbücherei an die Firma Wirth
Bedachungen, Geroldsgrün, für 101301 Euro
Kunststoff-Fenster Stadtbücherei, Stema Fenstersysteme,
Rehau, für 116960 Euro
Wärmedämmung Stadtbücherei, Firma Wulff, Oberkotzau, 78067
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