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Erschienen in der Frankenpost am 20.04.2010 
 

 

Wörthstraße wird zur Fußgängerzone

 
Von Thomas Schuberth-Roth

Hof - Mit großer Mehrheit hat der Hofer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, zwischen Sophienberg und Pfarr eine Fußgängerzone einzurichten. Eine Option darauf hatte sich das Gremium bereits vor dem Ausbau in einem Grundsatzbeschluss vom 4. April 2008 offengehalten.

Ein Antrag der CSU-Fraktion vom 13. November 2009 und auch der Wunsch des Bürgergremiums Bahnhofsviertel vom 17. November 2009 haben die jüngste Entscheidung reifen lassen.

Für knapp 500 000 Euro wurde die untere Wörthstraße im Jahr 2009 zwischen Sophienberg und Pfarr ausgebaut und als verkehrsberuhigter Bereich beschildert. "Die Ziele der Umgestaltung waren es, die Aufenthaltsqualität in diesem Straßenabschnitt zu steigern und auch eine Verkehrsberuhigung herbeizuführen", sagte der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Fleischer. Diese Ziele jedoch seien auf der aktuellen Basis nicht zu erreichen.

Polizei stimmt zu

Tatsächlich - darauf hatte Stadtdirektor Franz Pischel zuvor in der Sitzungsvorlage aufmerksam gemacht - haben sowohl Fachbehörden und Polizei im Rahmen einer Anhörung einer Umwidmung des Bereichs in eine Fußgängerzone zugestimmt. Dafür hatte sich auch der Sanierungsträger Stadterneuerung Hof GmbH ausgesprochen. Letzterer berief sich dazu auf eine Befragung unter Anwohnern, Eigentümern und Geschäftsleuten.

Als wichtigste Argumente für die Einführung einer Fußgängerzone wurden dabei genannt: Der "Schleichverkehr" würde dadurch vermindert, und die Schrittgeschwindigkeit in den dann noch erlaubten Zeiten auch wirklich eingehalten; laut dem Verwaltungsvorschlag ist Lieferverkehr ausschließlich aus Richtung Sophienberg zwischen 17.30 Uhr und 10 Uhr freigegeben. Ausdrücklich verwies Pischel darauf, dass der Begriff "Lieferverkehr" nicht das Bringen und Abholen von Kinobesuchern einschließt - soweit diese nicht schwerbehindert sind. Die Befürworter hoffen auch, mit einer Fußgängerzone eine attraktivere Verbindung zwischen Altstadt und Bahnhofsviertel zu schaffen.

Als Argument für die Beibehaltung der gegenwärtigen Regelung wurde genannt, dass bei weniger Fahrverkehr "noch mehr Jugendliche den Bereich für Skaten, BMX-Fahren oder Saufgelage" nutzen würden. Nicht zuletzt deshalb, weil sich bei der Befragung eine "zahlenmäßige" Mehrheit für eine Fußgängerzone aussprach, empfahl die Verwaltung, die Wörthstraße zwischen Sophienberg und Pfarr als Fußgängerzone auszuweisen; neben dem Lieferverkehr (zwischen 17.30 und 10 Uhr) dürfen Radfahrer rund um die Uhr die untere Wörthstraße befahren.

Nach Abwägung aller Argumente, sagte Wolfgang Fleischer, sei die CSU-Fraktion zu dem Entschluss gekommen, dass die positiven Aspekte überwögen. Als Sprecher der SPD-Fraktion sagte Rainer Kellner, dass sich "das Für und Wider ziemlich die Waage hält". Letztlich habe man sich aber in der Fraktion dann doch für die Umwidmung zur Fußgängerzone ausgesprochen. Während CSU und SPD geschlossen für die Umwidmung zur Fußgängerzone stimmten, kündigte die FAB-Fraktionsvorsitzende Gudrun Bruns vor der Abstimmung die späteren vier Nein-Stimmen aus ihrer Fraktion an. Sie begründete die Ablehnung damit, dass die Einführung einer Fußgängerzone in diesem Bereich "angesichts der Gegebenheiten dort nicht angemessen ist".

 

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