Es ist wohl eine spezielle Eigenart mancher Hofer:
Allzu schnell finden sie das Haar in der Suppe und entdecken
zunächst kaum die positiven Seiten eines Vorhabens. So war es beim
"Hofer Himmel", so ist es bisweilen bei der Münch-Ferber-Villa - so
ist es auch im Fall der Altstadt-Sanierung. Da nörgeln
Leserbrief-Schreiber und Internet-Kommentatoren über das neue rote
Pflaster. Da äußern sich Bürger in Gesprächen auf der Straße eher
negativ über das Projekt. Breite Zustimmung aus der Bevölkerung
sieht anders aus.
Dabei ist das, was eine Privatinitiative von
Angelika Rädlein und anderen Engagierten auf die Beine stellt, aller
Ehren wert. Der in vielen Politikerreden geforderte Einsatz der
Einwohner für ihre Stadt wird hier deutlich. Das ist in Zeiten
knapper Kassen gar nicht hoch genug zu loben. Von kritischen Stimmen
- gelegentlich gepaart mit Polemik - sollte sich die
Altstadt-Initiative nicht entmutigen lassen.
Freilich: Über Geschmack lässt sich trefflich
streiten. Klar ist auch, dass allein ein neuer Bodenbelag keinen
einzigen zusätzlichen Kunden in die Hofer Innenstadt lockt. Aber es
ist schon die Frage, was denn die Alternative gewesen wäre. Ganz
einfach - die Fußgängerzone wäre eben unverändert geblieben. So
lange, bis die Stadt endlich wieder Mittel zur Verfügung hat. Und
das kann lange dauern.
Das Signal ist doch nicht zu übersehen: Hof
will nicht auf der Stelle treten, in der Stadt - zumal in ihrem
"Herzen" - soll etwas vorangehen. Das sollten auch Bedenkenträger
respektieren. Jan Fischer |