Von Christoph Plass
Hof - In acht
Wochen soll alles stehen. Dann sollen die Besucher durch einen
hölzernen Irrgarten wandeln, sollen amüsierte Gäste von oben herab
auf die menschlichen Irrläufer blicken, sollen die Stadt und der
Untreusee einen Anziehungspunkt mehr haben. Gestern Nachmittag haben
Investor, Baufirmen und Vertreter der Stadt den ersten symbolischen
Spaten fürs Riesenlabyrinth am Untreusee in die Erde gestoßen -
jetzt geht es mit Hochdruck voran.
Und das ist wörtlich zu nehmen: Das 2200 Quadratmeter große Areal
zwischen Kinderspielplatz und B 2-Unterführung ist bereits von der
Grasnarbe befreit und wird nun eingeebnet. Dann rücken die Zimmerer
an: 1600 Holzpflöcke, jeder drei Meter lang, rammen sie 80
Zentimeter in den Boden - und verbinden die hölzernen Säulen mit
Brettern zu einem riesigen Raster. Das ist der Grundstock für alles,
was noch kommt: Zwei Meter hohe, flexible Fichtenholz-Elemente
bilden einen wandelbaren Irrgarten, in dem die Besucher entweder
einen zentralen Punkt in der Mitte finden oder mehrere Stationen
durchlaufen können. Das Konstrukt ist als Steck-System aufgebaut,
das jederzeit verändert werden kann - das hält die Spannung hoch für
Wieder- und Dauer-Läufer.
Einige Irrwege indes musste der Irrgarten selbst auch gehen bis
zum gestrigen Bauauftakt: Von "Irritationen mit der Verwaltung"
spricht beim Spatenstich Investor Ralph Goldmann - Ende vergangenen
Jahres gab es, wie berichtet, einige Uneinigkeit in Fragen der
Bebauungspläne.
Die aber sind weit weg, als in der Hofer Nachmittagssonne über
dem See die ersten Grußworte gesprochen werden vor einigen
Interessierten. Quer durch die politischen Fraktionen habe er
Unterstützung erhalten, betont Ralph Goldmann - und tatsächlich :
Stadträte aller Couleur stehen freudig und aufgeregt vor der noch
leeren Baustelle.
Auch Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner gratuliert zum
Baustart, wünscht Glück und viele Besucher. Die lange Zeitspanne bis
zum Baubeginn - erstmals im Herbst 2008 hat ihm Ralph Goldmann seine
Ideen vorgestellt - sei hauptsächlich den vielen zu klärenden
Formalitäten geschuldet gewesen. Da das Areal in einem
Landschaftsschutzgebiet liege, musste die Stadt ganze sieben
Bebauungspläne ändern.
Lange Planungszeiten
So sei Fichtner besonders froh, dass sich das Labyrinth in seiner
geplanten Form gut in die Umgebung einfüge: "Das wird ein
attraktiver Anziehungspunkt für alle - kein Rummelplatz, auf dem es
zu Nutzungskonflikten kommt."
Das Labyrinth wird, wenn es schließlich steht, mit hölzernen
Hackschnitzeln ausgelegt und von einer begrünten Böschung umgeben.
Bis auf eine Beobachtungsplattform, ein Kassenhäuschen und einen
Lagerraum gibt es keinere größeren Aufbauten - "so fügt sich alles
schön ins Landschaftsbild ein", sagt Goldmann. Und: Der Komplex soll
später eingerahmt sein von grünenden Bäumen, Stauden und Pflanzen.
Als Hingucker für alle Untreusee-Besucher. |