
Groß war das Medieninteresse bei der ersten
Präsentation. Im Bild (links) Oberbürgermeister Dr. Harald
Fichtner mit den Planern zweier renommierter Büros.
Foto: Sammer
Von Jan Fischer
Hof -
Der Stand der Stadt Hof bei der Oberfranken-Ausstellung
verspricht ein Anziehungspunkt zu werden: Erstmals ist dort
ein Modell der Hofer Altstadt zu sehen - eine konkrete
Vision, wie die Fußgängerzone in einigen Jahren aussehen
könnte. Großformatige Schautafeln mit den Plänen machen
Geschmack auf ein "Mehr" an städtischem Flair, an
Einkaufsgefühl, an Besuchern und an Ambiente.
Seit einer Pressekonferenz am Freitag,
die auf großes Interesse stieß, ist der "Hofer Himmel" in
aller Munde. Sven Plieninger, Stefan Justiz und Christiane
Sander vom Büro Schlaich, Bergermann und Partner sowie Dita
Leyh vom Internationalen Stadtbauatelier aus Stuttgart
präsentierten ihre Entwürfe, Wolfgang Judas von der
oberfränkischen Medienagentur "Designhaus" stellte die
Broschüre dazu vor. "Einkaufen in der Stadtpromenade" lautet
der Untertitel.
Sofort ins Auge stechen drei
Skulpturen, die künftig das Bild der Altstadt prägen werden.
Gitter-Strukturen aus dünnem Stahl sind auf den 3 D-Grafiken
mit Glas überzogen. "Eine Konstruktion, die es in dieser
Form weltweit noch nicht gibt", sagte Sven Plieninger. Sein
Büro hat schon zahlreiche öffentliche Räume architektonisch
aufgewertet und genießt international einen ausgezeichneten
Ruf. Die Skulpturen der Mailänder Messe ähnelten zwar dem
Hofer Vorhaben, aber in der Altstadt werde das Projekt aus
Italien noch weiterentwickelt.
Sehr am Herzen lag es den Ingenieuren,
die Eingänge der Fußgängerzone hervorzuheben. Konstruktionen
machen die Scharnier-Funktion des Oberen Torplatzes und des
Sonnenplatzes deutlich. Das Podium am Oberen Torplatz soll
sich nochmals etwas verändern. Der durchgehend helle
Pflasterbelag soll die Spaziergänger in Richtung Saale
leiten. Völlig anders wird künftig der Sonnenplatz aussehen.
Ein Bogen über die Straße soll das "Tor zur Altstadt" sein,
eine neue Bushaltestelle entsteht.
Zwischen den aufsehenerregenden
Konstruktionen bleibt genug Platz für Geschäfte, Gastronomie
und Veranstaltungen. Der Blick aus der Altstadt zur
Marienkirche ist weiterhin frei - eine Forderung, die nach
den ersten Entwurfsskizzen laut geworden war, hat sich damit
erfüllt. Das Stabhochsprung-Meeting kann weiterhin in der
Altstadt stattfinden. Zudem sind Fragen des Brandschutzes
oder der Reinigung, die im Vorfeld oft Gegenstand der
Diskussion waren, geklärt.
Die Planer haben nicht nur konkrete
Pläne vorgelegt, sondern auch eine relativ genaue
Kostenschätzung. Demnach liegt der Komplettpreis bei 9,14
Millionen Euro. Davon entfallen 2,1 Millionen Euro auf die
Umgestaltung der Freiflächen (11 000 Quadratmeter), 4,4
Millionen Euro werden für 2400 Quadratmeter Glasflächen
fällig. Hinzu kommen Nebenkosten und Mehrwertsteuer.
Auf die Frage der
Frankenpost nach der Finanzierung antwortete
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner, im Haushalt 2009
seien Mittel für die weitere Planung vorgesehen. Die Stadt
gehe davon aus, dass sie Geld aus dem Topf der
Städtebauförderung erhält. In welcher Höhe, sei noch nicht
sicher. Hintergrund dazu: Bisher flossen 80 Prozent der
Kosten als Zuschüsse - dieser "Hochfranken-Bonus" läuft aber
voraussichtlich aus. Dann könnte der Fördersatz für das
Altstadt-Projekt nur noch 60 Prozent betragen - und der
Eigenanteil der Stadt läge bei 40 Prozent. Fichtner setzt
hier die Beteiligung der Anwohner aus der Altstadt: Der
Einzelhandel habe "klare Signale" ausgesendet, die auf einen
finanziellen Beitrag hoffen lassen.
Der Rathauschef wollte sich nicht
darauf festlegen, wann in der Altstadt die Bagger rollen.
Klar sei nur, dass in diesem Jahr noch nicht der Startschuss
falle. In den Haushalten 2011 und 2012 könnte möglicherweise
Spielraum für die Umsetzung sein. Freilich wird dann noch
nicht die ganze Umgestaltung über die Bühne gehen. Geplant
sind angesichts der angespannten Finanzsituation der Stadt
mehrere Bauabschnitte. |