Die Hofer Stadtoberen stecken in der Bredouille und
haben fast nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder lassen
sie den Haushalt unverändert und steuern damit unausweichlich auf
eine weitere "haushaltslose Zeit" zu - was bedeutet, dass die
Bezirksregierung in Hof das Heft des Handelns in die Hand nimmt.
Oder aber sie zücken selbst schweren Herzens den Rotstift, schieben
zweifellos wichtige Projekte auf - und drehen gleichzeitig an der
Steuerschraube.
Die Stadträte haben sich für eine Variante
entschieden, die sowohl die Ausgaben deutlich zügelt als auch
zusätzliche Einnahmen für die nächsten Jahre sichert. Damit bleibt
ihnen aber in diesem so wesentlichen Jahr für die Stadtentwicklung
die Handlungsfreiheit erhalten; die verbliebenen Kredite im Haushalt
wird die Regierung wohl genehmigen. Das ist zwar die unpopuläre
Lösung, aber auch die richtige. Denn klar ist, dass die
Zukunftsprojekte wie die Freiheitshalle nicht ins Stocken oder gar
in Gefahr geraten dürfen.
Es ist nur zu hoffen, dass die Hofer Bürger
diesen Weg mitgehen. Ein Proteststurm aus der Bevölkerung gegen den
Stadtrat mit dem Oberbürgermeister an der Spitze würde jedoch an die
falsche Adresse gehen. Der erzwungene Sparkurs zeigt nur einmal
mehr, wie notwendig eine große Reform der Kommunalfinanzen ist. Jan
Fischer
|