Hof -
Ein großer alter Baum, der das Gesicht von Lorenzsteig und Pfarr
prägt, verschwindet in wenigen Tagen aus dem Stadtbild. Wegen
der Sanierung der einsturzgefährdeten Mauer muss der Ahorn gefällt
werden (wir berichteten). Bereits im Jahr 2007 wurde die
denkmalgeschützte Umfassungsmauer des Lorenzparks zur Lorenzstraße
gesichert, nachdem sie zum Teil eingestürzt war. Methode der Wahl
war die so genannte Erdvernadelungstechnik. Das ist laut Mitteilung
der Stadt Hof ein Verfahren, das bei denkmalgeschützten Mauern die
geringsten Eingriffe in die Substanz nötig macht.
Dieses Verfahren hat sich bereits bei der Stadtmauer an der
Auguststraße und bei der unteren Mauer an der Lorenzstraße bewährt
und war in beiden Fällen wesentlich preisgünstiger als eine
herkömmliche Sicherung durch eine Ortbetonmauer.
Im Zuge der Sanierung der Umfassungsmauer des Lorenzparks wurde
jetzt festgestellt, dass auch die oberhalb dieser Mauer gelegene
Natursteinmauer einsturzgefährdet ist. Auch hier ist eine Sanierung
dringend erforderlich.
Ein Problem hier ist, dass direkt hinter dieser Mauer ein alter
Ahornbaum steht, der an dieser Stelle bedeutsam für das Stadtbild
ist. "Weil der Erhalt des Baumes, so wertvoll er auch ist, eine
Gefahr für Leib und Leben bedeuten würde, muss dieser gefällt
werden", heißt es nun in einem Schreiben der Pressestelle der Stadt
Hof. Natürlich sei man bestrebt gewesen, diesen Baum zu erhalten.
Hierzu wurde eigens ein statisches Gutachten in Auftrag gegeben, das
klären sollte, ob der Erhalt des Ahorns möglich ist und zugleich die
Standsicherheit der Mauer gewährleistet werden kann. Die Aussage
dieses Gutachtens laute aber, dass auch nach der Sanierung das
Wurzelwerk des Baumes bei Windeinwirkung einen Einsturz der
Steinmassen bewirken kann. Das heißt, dass eine konkrete Gefahr für
Fußgänger und Autofahrer besteht. Zur Fällung des Baumes gäbe es
damit keine Alternative. Mit den Arbeiten soll nächste Woche
begonnen werden. Dann werden umgehend die Sanierungsarbeiten
starten. red. |