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Erschienen in der Frankenpost am 28.03.2009 

Die Außenanlagen der neuen Freiheitshalle, die zum Ende des Projekts an der Reihe sind, werden nun als Einzelmaßnahme betrachtet – auf die Bausumme von 890 000 Euro erhofft sich die Stadt Zuschüsse aus dem Topf der Städtebauförderung. 

Grafik: Architekturbüro Seemüller

 
Herrmann räumt Hürden aus dem Weg

 

Von Jan Fischer

Hof Die knifflige Finanzierungsfrage ist geklärt: Bei einem Gespräch am Donnerstagabend hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann zugesagt, dass die Stadt Hof weitere Kredite für die Generalsanierung der Freiheitshalle aufnehmen kann. Zusätzlich werden 2,4 Millionen Euro „auf Pump“ finanziert. Und die Außenanlagen werden als eigenes Projekt betrachtet – in der Hoffnung, dass es auf die Summe von 890 000 Euro Zuschüsse aus dem Topf der Städtebauförderung gibt. Damit ist die 3,3-Millionen-Euro-Lücke, die zuletzt in den Planungen klaffte, geschlossen worden.

Den Durchbruch brachte eine Unterredung im Vorstands-Besprechungsraum der CSU-Landtagsfraktion. Rund 90 Minuten beriet der Innenminister mit dem Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning, dem Abgeordneten Alexander König, mit Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und Experten des Ministeriums.

Das Problem: Laut Vertrag mit dem Architekten Stefan Seemüller sollte der Hallenbau 21 Millionen Euro kosten. Anfang März legte Seemüller jedoch vor dem Stadtrat dar, dass die Kosten um 4,9 Millionen Euro steigen werden. Die Räte stimmten dieser Erhöhung mit großer Mehrheit zu. Da wenig später ein zusätzlicher Betrag aus dem „Plan B“ für den Flughafen-Ausbau floss, blieben noch 3,3 Millionen Euro offen.

3,3-Millionen-Lücke geschlossen

Die Regierung von Oberfranken – in ihrer Funktion als Kommunalaufsicht – weigerte sich jedoch, zusätzliche Kredite in dieser Höhe zu genehmigen. Stattdessen sollten die Pläne „optimiert“ werden, so die Forderung aus Bayreuth. Hintergrund ist, dass die Stadt Hof bereits mit fast 130 Millionen Euro in der Kreide steht; Großprojekte sind daher seit Jahren nur durch die Aufnahme von Darlehen zu stemmen.

Die Argumente der Regierung legte Wilhelm Wenning nun auch am Donnerstag dar. Fichtner und König hielten jedoch dagegen, dass es zu den Plänen Seemüllers keine Alternative gebe. Unter einem „Abspecken“ der Pläne würden die Attraktivität und die „Fernsehfähigkeit“ der Halle leiden, betonten sie. Alle Fördermöglichkeiten seien ausgeschöpft.

Letztlich kamen die Beteiligten überein, die Außenanlagen aus dem Gesamtprojekt herauszulösen. Diese sind ohnehin erst zum Ende der Bauarbeiten, voraussichtlich im Herbst 2011, an der Reihe. Bis dahin ist genug Zeit, um die Planungen für das Drumherum der Veranstaltungsstätte nochmals zu überdenken und möglicherweise hier die Kosten zu senken.

Städtebauliches Konzept

OB Fichtner erklärt, nun werde nach einer „städtebaulichen Konzeption“ für die Außenanlagen gesucht. Ziel sei es, für diese Einzelmaßnahme Mittel aus der Städtebauförderung zu erhalten. Sollte der Zuschuss hoch ausfallen, bliebe nur noch ein relativ kleiner Restbetrag zu finanzieren.

„Der Durchbruch ist geschafft“, sagte Fichtner der Frankenpost. Er sprach von einer „politischen Entscheidung“, und die müsse eben in München fallen. Bei der Höchstförderung für Schiller-Gymnasium und Rudolf-Lion-Halle seien ebenfalls die Ministerien eingeschaltet worden.

Alexander König meinte: „Dem Oberbürgermeister und mir ist es gelungen, deutlich zu machen, dass der Neubau der Freiheitshalle für das Oberzent-rum Hof und die gesamte Region unverzichtbar ist.“

Regierungspräsident Wenning nannte es auf Anfrage „erfreulich“, dass Mitte Mai mit dem Bau begonnen werden kann. Für die Stadt bleibe das Projekt ein schwieriges Unterfangen, da die Kreditsituation noch prekärer geworden sei. „Ich hoffe, dass doch noch Einsparungen möglich sind.“

 

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