Im November, als die
Frankenpost
eine Kostenexplosion beim Hallenbau aufdeckte, war die Empörung noch
groß. Damals zeigte sich, allen voran, der Oberbürgermeister
„entsetzt“ über die damals aktuelle Kostenschätzung von knapp 30
Millionen Euro. „So etwas dürfte sich keiner bei einem privaten
Bauherrn erlauben“, waren damals die Worte Fichtners. Im Bunde mit
dem Stadtrat drang er energisch auf eine Reduzierung – im
Architektenvertrag wurden schließlich 21 Millionen Euro als
Obergrenze festgeschrieben.
Jetzt, vier Monate später, tritt der Architekt
erneut vor den Stadtrat und meldet eine deutliche
Kostenüberschreitung an. Der Aufschrei aus den Reihen des Stadtrats
ist kaum vernehmbar; nur zwei Gegenstimmen erheben sich gegen die
neue Kalkulation, die sich auf 25,9 Millionen Euro beläuft. Für den
Planer gibt es viele lobende Worte.
Dieser Sinneswandel – von lauter Verärgerung
zu großem Wohlwollen – lässt sich wohl nur mit der enormen Bedeutung
der Freiheitshalle für Hof erklären, die kein anderes Bauwerk
genießt. Und mit dem Zeitdruck, unter dem die Stadt steht. In der
Tat wäre es ein fatales Signal, würde der Stadtrat jetzt die
Notbremse ziehen und den Architekten im laufenden Verfahren wechseln
– oder auf Gedeih und Verderb die Kosten drosseln lassen. Eine
Verzögerung wäre die Folge, und die darf sich die Stadt keinesfalls
erlauben.
Genau genommen gibt es schon seit mehreren
Monaten kein Zurück mehr. Denn im Mai schließt die Halle in jedem
Fall. Das sollte auch den Regierungsbeamten bewusst sein, die über
weitere Kredite zu entscheiden haben. Jan Fischer
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