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Erschienen in der Frankenpost am 04.03.2009 
 

 

KOMMENTAR
Es gibt kein Zurück mehr

 
Im November, als die Frankenpost eine Kostenexplosion beim Hallenbau aufdeckte, war die Empörung noch groß. Damals zeigte sich, allen voran, der Oberbürgermeister „entsetzt“ über die damals aktuelle Kostenschätzung von knapp 30 Millionen Euro. „So etwas dürfte sich keiner bei einem privaten Bauherrn erlauben“, waren damals die Worte Fichtners. Im Bunde mit dem Stadtrat drang er energisch auf eine Reduzierung – im Architektenvertrag wurden schließlich 21 Millionen Euro als Obergrenze festgeschrieben.

Jetzt, vier Monate später, tritt der Architekt erneut vor den Stadtrat und meldet eine deutliche Kostenüberschreitung an. Der Aufschrei aus den Reihen des Stadtrats ist kaum vernehmbar; nur zwei Gegenstimmen erheben sich gegen die neue Kalkulation, die sich auf 25,9 Millionen Euro beläuft. Für den Planer gibt es viele lobende Worte.

Dieser Sinneswandel – von lauter Verärgerung zu großem Wohlwollen – lässt sich wohl nur mit der enormen Bedeutung der Freiheitshalle für Hof erklären, die kein anderes Bauwerk genießt. Und mit dem Zeitdruck, unter dem die Stadt steht. In der Tat wäre es ein fatales Signal, würde der Stadtrat jetzt die Notbremse ziehen und den Architekten im laufenden Verfahren wechseln – oder auf Gedeih und Verderb die Kosten drosseln lassen. Eine Verzögerung wäre die Folge, und die darf sich die Stadt keinesfalls erlauben.

Genau genommen gibt es schon seit mehreren Monaten kein Zurück mehr. Denn im Mai schließt die Halle in jedem Fall. Das sollte auch den Regierungsbeamten bewusst sein, die über weitere Kredite zu entscheiden haben. Jan Fischer
 

 

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