Hof –
Der Hofer Stadtrat hat am Freitag vier Bauaufträge in Höhe
von insgesamt knapp drei Millionen Euro vergeben. Drei davon, mit
einem Volumen von beinahe 2,5 Millionen, betreffen die
Generalsanierung der Hofecker Schule. Den Zuschlag für die
Elektroinstallationsarbeiten in Höhe von 350 932 Euro für Turnhalle
und Erweiterungsbau bekam die Firma Elektro Mann aus Hammerbrücke;
die Zimmererarbeiten bekam für 353 323 Euro die mindestbietende
Firma Pfeiffer aus Remptendorf; die Firma Dietz aus Weismain bekam
mit ihrem Angebot von 1 731 935 Euro den Zuschlag für die
Baumeisterarbeiten. Der Auftrag für Straßen- und Kanalarbeiten in
der Unteren Wörthstraße – Kostenpunkt 444 467 Euro – im Rahmen des
Programms „Soziale Stadt“ bekam die Oelsnitzer Bau und Service GmbH.
Der Stadtrat stimmte am Freitag einstimmig für
alle Vergaben – vor der Beschlussfassung jedoch kam einmal mehr ein
Thema auf den Tisch, das in Hof schon einige Male für Unmut gesorgt
hat: Die Zwänge, die der Stadt durch die „Vergabe- und
Vertragsordnung für Bauleistungen“, kurz VOB, auferlegt werden. Die
Stadt als öffentlicher Auftraggeber muss damit – unter anderem –
ihre Aufträge immer an den Bieter mit dem günstigsten Preis
vergeben. Am Freitag hat das die Räte besonders geschmerzt: Bei zwei
der vier Vergaben lag ein Hofer Unternehmen an zweiter Stelle und
hat nur aufgrund geringer Preis-Unterschiede die Aufträge nicht
bekommen.
Möglichkeiten für die Stadt
„So blicke ich mit einem lachenden und einem
weinenden Auge auf die Erweiterung und Generalsanierung der Hofecker
Schule“, sagte Christian Herpich, CSU. Seine Hoffnungen setze er als
Handwerksmeister auf einen Beschluss der bayerischen
Staatsregierung, die damit die Obergrenzen für Vergabeverfahren
geändert hat – was sich laut Herpich positiv aufs heimische Handwerk
auswirken könnte.
Auch SPD-Rat Rainer Kellner sprach das Thema
Vergabepraxis an: „Es kann doch nicht sein, dass alle Aufträge ins
nahe Umland gehen“, sagte er mit Blick auf die Bieter aus den neuen
Bundesländern. Nichtsdestotrotz sei er „hocherfreut“ über die
Vergaben an sich.
Auch FAB-Stadtrat Wolfgang Laubmann sprach das
Thema an: „Ich hoffe, dass durch die neuen Vergabe-Richtlinien für
uns andere Möglichkeiten drin sind.“ In die kleine Diskussion
brachte Christian Herpich abschließend eine sonst wenig beleuchtete
Tatsache mit ein: „Auch viele Hofer Handwerksbetriebe bekommen ihre
Aufträge fernab der Stadt – wenn andere Kommunen ihre
Vergabe-Verfahren ändern würden, bekämen sie vielleicht große
Probleme“. cp
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