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Erschienen in der Frankenpost am 09.03.2009 
 

 

Bei Vergaben gehen Hofer Firmen leer aus

 
HofDer Hofer Stadtrat hat am Freitag vier Bauaufträge in Höhe von insgesamt knapp drei Millionen Euro vergeben. Drei davon, mit einem Volumen von beinahe 2,5 Millionen, betreffen die Generalsanierung der Hofecker Schule. Den Zuschlag für die Elektroinstallationsarbeiten in Höhe von 350 932 Euro für Turnhalle und Erweiterungsbau bekam die Firma Elektro Mann aus Hammerbrücke; die Zimmererarbeiten bekam für 353 323 Euro die mindestbietende Firma Pfeiffer aus Remptendorf; die Firma Dietz aus Weismain bekam mit ihrem Angebot von 1 731 935 Euro den Zuschlag für die Baumeisterarbeiten. Der Auftrag für Straßen- und Kanalarbeiten in der Unteren Wörthstraße – Kostenpunkt 444 467 Euro – im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ bekam die Oelsnitzer Bau und Service GmbH.

Der Stadtrat stimmte am Freitag einstimmig für alle Vergaben – vor der Beschlussfassung jedoch kam einmal mehr ein Thema auf den Tisch, das in Hof schon einige Male für Unmut gesorgt hat: Die Zwänge, die der Stadt durch die „Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen“, kurz VOB, auferlegt werden. Die Stadt als öffentlicher Auftraggeber muss damit – unter anderem – ihre Aufträge immer an den Bieter mit dem günstigsten Preis vergeben. Am Freitag hat das die Räte besonders geschmerzt: Bei zwei der vier Vergaben lag ein Hofer Unternehmen an zweiter Stelle und hat nur aufgrund geringer Preis-Unterschiede die Aufträge nicht bekommen.

Möglichkeiten für die Stadt

„So blicke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Erweiterung und Generalsanierung der Hofecker Schule“, sagte Christian Herpich, CSU. Seine Hoffnungen setze er als Handwerksmeister auf einen Beschluss der bayerischen Staatsregierung, die damit die Obergrenzen für Vergabeverfahren geändert hat – was sich laut Herpich positiv aufs heimische Handwerk auswirken könnte.

Auch SPD-Rat Rainer Kellner sprach das Thema Vergabepraxis an: „Es kann doch nicht sein, dass alle Aufträge ins nahe Umland gehen“, sagte er mit Blick auf die Bieter aus den neuen Bundesländern. Nichtsdestotrotz sei er „hocherfreut“ über die Vergaben an sich.

Auch FAB-Stadtrat Wolfgang Laubmann sprach das Thema an: „Ich hoffe, dass durch die neuen Vergabe-Richtlinien für uns andere Möglichkeiten drin sind.“ In die kleine Diskussion brachte Christian Herpich abschließend eine sonst wenig beleuchtete Tatsache mit ein: „Auch viele Hofer Handwerksbetriebe bekommen ihre Aufträge fernab der Stadt – wenn andere Kommunen ihre Vergabe-Verfahren ändern würden, bekämen sie vielleicht große Probleme“. cp
 

 

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