Von Simone Weber
Hof – Sozialausweis
– wer ihn quer durch die Republik im Internet sucht, wird nur ab und
an fündig: München hat ihn, Berlin ebenso wie Mainz, Leipzig hat ihn
wieder abgeschafft, während er in Dresden bis 2010 noch verfeinert
werden soll. Am Freitag stand das Thema „Sozialausweis“ auch auf der
Tagesordnung des Hofer Stadtrates. Der „Hof-Pass“, wie ihn „Die
Linke“ nennt und in Persona von Stadtrat Thomas Etzel für die
Saalestadt fordert (siehe oben), soll sozial Benachteiligten den
Zugang zu Einrichtungen erleichtern.
Wer aber hat Anspruch auf das „Rabatt-Ticket“?
Sieht man sich die Städte an, die diesen Schein vergeben, sind das
in der Regel alle Empfänger von Hartz IV, von Sozialhilfe und
Grundsicherung sowie Asylbewerber.
Ausweis für die ganze Familie
Der Sozialausweis gilt dann für alle Personen,
die zum jeweiligen Haushalt gehören. So jedenfalls wird es in den
meisten Städten gehandhabt, wo das scheckkartengroße Ticket,
versehen mit Lichtbild des Eigentümers, beim Bürgeramt zu haben ist.
Eines hat der Sozialausweis überall dort, wo
es ihn schon gibt, gemeinsam: Menschen, die Sozialtransfers
erhalten, soll die Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben in
der Stadt erleichtert werden. Das wird in der Praxis natürlich
unterschiedlich gehandhabt. Hier zwei unterschiedliche
Herangehensweisen.
Beispiel Dresden: Mit dem Pass gibt es in
Dresden den Wohnberechtigungsschein ebenso kostenlos wie den
Ferienpass. Das Ticket ermöglicht unter anderem einen Zuschuss zum
Erwerb einer Dauerfahrkarte für den Öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV), sichert Eintrittsermäßigungen in alle Sportstätten und Bäder
der Stadt sowie in alle städtischen Theater, Museen und
Bibliotheken.
Mit dem Sozialausweis sinken in der Elbe-Stadt
auch die Kosten für das Essensgeld in Kindertagesstätten und
Schulen, für den Eintritt in die Jugendkunstschule oder für die
Schülerbeförderung.
Vergünstigungen im Busverkehr
Beispiel München: Zu einem Drittel des
regulären Preises gewährt der Münchner Verkehrsverbund
Vergünstigungen auf seine Tageskarten. Einzige Einschränkung: Die
Stückzahl ist monatlich auf 15 Karten begrenzt.
Mit dem München-Pass sichert sich der
Eigentümer außerdem Rabatt für den Eintritt in alle Hallen- und
Sommerbäder der Stadt sowie in alle Sportstätten einschließlich der
Kunsteisbahn.
Wer mit dem „Rabatt-Ticket“ den Rathausturm
erklimmen will, die Museen, das Puppentheater, die städtische
Galerie oder den Tierpark Hellabrunn besuchen möchte oder bei der
Münchner Volkshochschule vor hat, einen Kurs zu belegen, kann mit
dem halben Preis rechnen.
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