Von Jan Fischer
Hof – Der
Hofer Stadtrat hat – wie bereits kurz berichtet – „grünes Licht“ für
den Neubau der Jahnturnhalle gegeben. Bürgermeister Eberhard Siller
betonte, dass die Halle auch künftig sowohl für den Schul- als auch
den Vereinssport gedacht sei; es würden Möglichkeiten geschaffen,
Publikum unterzubringen. Der Schwerpunkt liege aber auf dem
Schulsport – „dafür gibt es Fördermittel“. Die Regierung von
Oberfranken habe bereits eine Förderung für den Neubau in Aussicht
gestellt.
Siller skizzierte nochmals die Situation nach
der Sperrung der baufälligen Jahnarena. Rund die Hälfte des
Sportunterrichts der fünften bis elften Klassen des
Schiller-Gymnasiums falle derzeit aus. Das Notprogramm, das aktuell
laufe, könne nur eine „Zwischenlösung“ sein.
Der schulische Bedarf für eine
Dreifach-Turnhalle ist laut Siller dann gegeben, wenn langfristig
mindestens 34 Sportklassen nachgewiesen werden. Das
Schiller-Gymnasium liegt mit seinen aktuell 40 Sportklassen deutlich
über dem Bedarf. Wie SPD-Rat Günter Merkel ergänzte, wird sich diese
Zahl in den kommenden Jahren nicht verringern, sondern eher noch
erhöhen. Denn der Zulauf an die Hofer Gymnasien sei ungebrochen.
Eine Sanierung ist nach den Worten von
Bürgermeister Siller zwar geprüft worden, kam aber letztlich nicht
in Frage. Das Gebäude entspricht nämlich nicht den Anforderungen aus
dem Raumprogramm. Die Stadt sieht sich auch gegenüber dem TSV Hof in
der Pflicht. Im Erbbaurechts-Vertrag zwischen Stadt und Verein sei
verankert, dass die Jahnturnhalle erhalten werden soll – oder aber
für Ersatz zu sorgen ist.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner
ergänzte, dass die Turnhalle der Neustädter Schule – eine der
wichtigen Ausweichräume nach der Sperrung der Jahnhalle – auch
weiterhin für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehe. Sogar
die Kultur muss demnach dem Sport weichen: Die Jugendkunst-Biennale
findet im ehemaligen „Kufki“-Gebäude an der Wunsiedler Straße statt.
Für die CSU betonte Jürgen Knieling, der
Stadtrat setze mit dem Grundsatzbeschluss ein Zeichen: Innerhalb
weniger Wochen sei es möglich gewesen, ein wichtiges Projekt trotz
wirtschaftlich schwierigen Zeiten im Haushalt einzuplanen. Er
erinnerte daran, dass sich die Umkleide- und Sanitärbereiche der
Jahnhalle in einem schlechten Zustand befinden. „Die Halle ist in
erster Linie Schulturnhalle.“ Deshalb sei es „taktisch unklug“, über
eine „Tribüne“ zu diskutieren.
Die Situation für Schul- und Vereinssport
werde sich mit dem Neubau erheblich verbessern, sagte Günter Merkel
(SPD). Das Schiller-Gymnasien brauche für seinen Sport-Unterricht
die gleichen räumlichen Voraussetzungen wie die zwei anderen Hofer
Gymnasien. Eine zweite Dreifach-Turnhalle neben der
Rudolf-Lion-Halle am Saaledurchstich sei dringend erforderlich. Am
Wort „Tribüne“ halte er fest.
Der Vorsitzende der FAB-Fraktion, Joachim
Dumann, monierte den „bedauerlichen Zustand“ vieler öffentlicher
Gebäude in Hof. Nach seiner Ansicht wäre es besser gewesen, die
Jahnturnhalle durch rechtzeitigen Bau-Unterhalt zu erhalten. Bei
wichtigen Gebäuden in der Stadt sollte der Unterhalt nicht
vernachlässigt werden. Dumann sieht die Jahnarena „in erster Linie
als Schulsporthalle“.
Die Jugendkunst-Biennale im Frühjahr sollte ursprünglich in der
Turnhalle der Neustädter Schule über die Bühne gehen. Die Halle ist
jedoch eine der wichtigsten Ausweichräume für den Schul- und
Vereinssport nach der Sperrung der Jahnhalle. Deshalb ging die Stadt
auf die Suche nach einem neuen Standort für das Kunst-Event. Das
leerstehende ehemalige „Kufki“-Gebäude an der Wunsiedler Straße wird
nun zwischen April und Juni die Biennale beheimaten. Dadurch
entstünden zwar Mehrkosten für die Stadt, sagte Oberbürgermeister
Dr. Harald Fichtner, aber die Neustädter Turnhalle müsse weiter für
den Sport zur Verfügung stehen. Foto: -rai
Der Neubau der Jahnsporthalle genießt oberste
Priorität und ist schnellstmöglich umzusetzen.
Dabei sind alle Finanzierungs-Möglichkeiten
auszuschöpfen.
Die Verwaltung wird beauftragt, umgehend die
schulaufsichtliche Genehmigung für den Neubau einer
Dreifach-Turnhalle für das Schiller-Gymnasium bei der Regierung von
Oberfranken zu beantragen.
Die Verwaltung wird beauftragt, die
Finanzierung mit der Kommunalaufsicht der Regierung abzuklären und
die Haushaltsmittel für die Jahre 2009 bis 2011 bereitzustellen.
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