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Erschienen in der Frankenpost am 21.02.2009 

Vom Container-Terminal zum „Güterverkehrszentrum“: Der Güterbahnhof soll künftig zum großen Umschlagsplatz zwischen Straße und Schiene werden. Foto: Hermann Kauper

Güterbahnhof | Das einstimmige Votum für einen neuen Bebauungsplan setzt ein klares Zeichen zur Stärkung des Logistik-Standorts. Allerdings sind die Verhandlungen über dringend benötigte Flächen, di
 
Von Jan Fischer

Hof Der Hofer Stadtrat hat in seiner Sitzung am gestrigen Freitag den Bebauungsplan „Güterverkehrszentrum I“ beschlossen. Damit ist – zumindest rein formal – der Weg frei für ein neues Pfund, mit dem der Logistik-Standort Hof künftig wuchern kann.

Der Beschluss schafft nach den Worten von Stadtdirektor Franz Pischel die Rechtsgrundlage für den Bau einer neuen Zufahrtsstraße zum Güterbahnhof – dies soll der erste Schritt hin zu einem modernen Umschlagsplatz zwischen Straße und Schiene sein. Der Bebauungsplan umfasst eine Fläche von etwa 2,1 Hektar.

Vertreter aller Fraktionen betonten die hohe Bedeutung des Güterverkehrszentrums für die Stadt. Allerdings richteten sie auch mahnende Worte an diejenigen Anlieger, die auch nach monatelangen Verhandlungen noch nicht bereit sind, ihre Grundstücke für das Projekt freizugeben.

CSU-Sprecher Dieter Puschert betonte: „Eine gewisse Kompromissbereitschaft sollte nicht nur von der Stadt erwartet werden. Hier sind alle Verhandlungspartner gleichermaßen gefordert.“ Mit dem Beschluss wolle der Stadtrat der Verwaltung den Rücken stärken, sagte Puschert: Die Planungen sollten zügig vorangetrieben und, so bald als möglich, in die Tat umgesetzt werden.

Rainer Kellner (SPD) berichtete von schier unendlichen Gesprächen mit einigen Anliegern. Der Verwaltung stellte er ein Lob aus: Immer wieder hätten die Mitarbeiter, insbesondere Franz Pischel, die Probleme der Zufahrt mit den Nachbarn des Güterbahnhofs erläutert. „Ich hoffe, dass die Grundstücksbesitzer einsehen, dass das Projekt für die Stadt eine große Bedeutung hat.“ Bleibe es weiterhin bei einer Weigerung, müsste die Stadt zu Mitteln greifen, „die uns allen nicht angenehm sind“.

Die Stadt habe einen langen Atem bis zu dem zukunftsweisenden Beschluss für den Bebauungsplan bewiesen, sagte Joachim Dumann, Vorsitzender der FAB-Fraktion. Immer wieder habe es in den Grundstücks-Verhandlungen neue Angebote gegeben, immer wieder sei die Stadt den Anliegern entgegen gekommen. Nun sei zu hoffen, dass das Projekt bald beginnen kann.

Mit dem einstimmigen Beschluss setzte der Stadtrat den vorläufigen Schlusspunkt unter ein langwieriges Verfahren. Der Aufstellungsbeschluss datiert bereits vom 20. April 2007. Es folgte die Beteiligung der Behörden (August bis September 2007). Die betroffenen Bürger konnten sich im Oktober 2007 beteiligen. Am 14. März 2008 beschloss der Stadtrat, die Pläne öffentlich auszulegen – was im April 2008 auch geschah. Zum ersten Satzungsbeschluss kam es am 13. Juni 2008. Doch eine zweite Auslegung der Pläne war erforderlich. Vom 13. bis 30. Januar dieses Jahres konnten Bürger erneut Einsicht in die Unterlagen nehmen.

 

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