Herr Meder, wie kann es
gelingen, den Busverkehr attraktiver zu machen und gleichzeitig die
Kosten zu senken?
Man muss sich auf die Schwerpunkte bei der
Nachfrage konzentrieren. Der Stadtbus ist ein Massenverkehrsmittel;
die Planungen muss man auf die Mehrheit der Fahrgäste ausrichten.
Das heißt auch: Man kann nicht jedem Einzelwunsch Rechnung tragen.
Hat es Sie überrascht, dass die Bürger so
großes Interesse gezeigt haben?
Wir haben es auch in anderen Städten – etwa
zuletzt in Passau – beobachtet, dass sich relativ weite Kreise der
Bevölkerung mit den Planungen beschäftigen. So sind lebhafte
Diskussionen nicht ungewöhnlich.
Wie schwer war es für Sie, den Untreusee
besser anzubinden?
Hier galt es, wie an anderen Stellen der
Planung, eine Abwägung zu treffen: Einerseits war eine möglichst
gute Erschließung mit den Bussen gewünscht, andererseits sollte der
andere Verkehr nicht über Gebühr leiden. Untersuchungen haben
ergeben, dass die neue Haltestelle ohne größere Probleme machbar ist
und es nur zu kleineren Einschränkungen bei den Parkplätzen für
Autos kommt.
An der Busspur in der Marienstraße war
hingegen nichts zu ändern – oder?
Dazu gibt es keine Alternative. Ohne die
Busspur in der oberen Marienstraße, die künftig entgegen der
Einbahnstraße verläuft, hätten wir ein grundlegendes Problem. Die
Fahrzeit einzelner Busse hätte sich deutlich verlängert.
Ein weiteres Detail aus dem Konzept ist die
Einführung von Anruf-Sammeltaxis. Was hat man darunter zu verstehen?
Dies ist ein Angebot, das sich am
tatsächlichen Bedarf orientiert. Wir haben festgestellt, dass es
einige Linien gibt, die zu bestimmten Zeiten schlecht frequentiert
sind oder in denen es sogar zu Leerfahrten kam. Das ist natürlich
weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll. Deshalb werden in Hof
nachfrageabhängige Angebotsformen eingeführt – wie sie in anderen
Städten und im ländlichen Raum üblich sind.
Das Gespräch führte Jan Fischer
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