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Erschienen in der Frankenpost am 10.02.2009 

Im Jahr 2007 erhielt die Firma Gevas, Humberg und Partner aus München den Auftrag für das ÖPNV-Konzept. Im Juni 2008 gab es den Grundsatzbeschluss im Stadtrat. Danach ging es zügig an die Planung für die Realisierung.

Gutachter | Erik Meder von der Firma Gevas, Humberg und Partner erklärt den Spagat zwischen einem attraktiven Fahrplan und wirtschaftlichen Belangen. Zur Busspur in der Marienstraße sieht er keine
„Lebhafte Diskussionen sind nicht ungewöhnlich“

 
Herr Meder, wie kann es gelingen, den Busverkehr attraktiver zu machen und gleichzeitig die Kosten zu senken?

Man muss sich auf die Schwerpunkte bei der Nachfrage konzentrieren. Der Stadtbus ist ein Massenverkehrsmittel; die Planungen muss man auf die Mehrheit der Fahrgäste ausrichten. Das heißt auch: Man kann nicht jedem Einzelwunsch Rechnung tragen.

Hat es Sie überrascht, dass die Bürger so großes Interesse gezeigt haben?

Wir haben es auch in anderen Städten – etwa zuletzt in Passau – beobachtet, dass sich relativ weite Kreise der Bevölkerung mit den Planungen beschäftigen. So sind lebhafte Diskussionen nicht ungewöhnlich.

Wie schwer war es für Sie, den Untreusee besser anzubinden?

Hier galt es, wie an anderen Stellen der Planung, eine Abwägung zu treffen: Einerseits war eine möglichst gute Erschließung mit den Bussen gewünscht, andererseits sollte der andere Verkehr nicht über Gebühr leiden. Untersuchungen haben ergeben, dass die neue Haltestelle ohne größere Probleme machbar ist und es nur zu kleineren Einschränkungen bei den Parkplätzen für Autos kommt.

An der Busspur in der Marienstraße war hingegen nichts zu ändern – oder?

Dazu gibt es keine Alternative. Ohne die Busspur in der oberen Marienstraße, die künftig entgegen der Einbahnstraße verläuft, hätten wir ein grundlegendes Problem. Die Fahrzeit einzelner Busse hätte sich deutlich verlängert.

Ein weiteres Detail aus dem Konzept ist die Einführung von Anruf-Sammeltaxis. Was hat man darunter zu verstehen?

Dies ist ein Angebot, das sich am tatsächlichen Bedarf orientiert. Wir haben festgestellt, dass es einige Linien gibt, die zu bestimmten Zeiten schlecht frequentiert sind oder in denen es sogar zu Leerfahrten kam. Das ist natürlich weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll. Deshalb werden in Hof nachfrageabhängige Angebotsformen eingeführt – wie sie in anderen Städten und im ländlichen Raum üblich sind. Das Gespräch führte Jan Fischer

Interview

 

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