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Erschienen in der Frankenpost am 23.12.2009 
 

Stadt sammelt Sympathiepunkte

 
Von Jan Fischer

Hof - Bis zum Heiligen Abend wird nichts mehr an den Weihnachtsmarkt 2009 erinnern. Schon am Montagabend, nachdem die Buden geschlossen haben, begannen die Abbauarbeiten; gestern gingen sie weiter. Eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen nach gut drei Wochen adventlichem Markttreiben. Das Fazit fällt durchwegs positiv aus - darin sind sich die Sprecher der Stadtratsfraktionen, des Einzelhandels und der evangelischen Kirche einig.

Dekan Günter Saalfrank lobt die Organisatoren vom Stadtmarketingverein. Diesmal hätten sie frühzeitig mit den Anwohnern des Maxplatzes gesprochen und einen Interessensausgleich geschaffen. An den Abenden habe der Markt nur bis 19 Uhr, nicht - wie im Vorjahr - bis 20 Uhr gedauert.

Die St.-Michaelis-Kirche habe ein Begleitprogramm zum Weihnachtsmarkt angeboten. Unter dem Motto "offene Kirche" seien die Besucher an zwei Wochentagen eingeladen worden, in der Meditationsecke zur Ruhe zu kommen. Laut Saalfrank wurde dies gern angenommen: "Etwa 5000 Menschen haben es genutzt."

Zufrieden zeigt sich der Dekan auch mit ersten Ergebnissen der Allianz für den freien Sonntag. "Die Aktivitäten haben ein neues Nachdenken über den Sonntagsschutz hervorgerufen." Saalfrank begrüßt es, dass der erste Advent 2010 in Hof noch nicht fest als verkaufsoffener Sonntag gebucht sei. Er macht auf Initiativen andernorts aufmerksam, die drei verkaufsoffene Sonntage im Jahr für ausreichend halten.

Betrieb in umliegenden Straßen

Gerade an den Sonntagen hat Ernst-Dieter Rochon - Vorsitzender des Hofer Einzelhandelsverbands - viel Betrieb in der Budengasse festgestellt. Das habe auch Auswirkungen auf die umliegenden Straßen gehabt. So seien viele Kunden an den Schaufenstern der - sonntags geschlossenen - Geschäfte in der Ludwigstraße stehengeblieben. Hier habe der Hofer Einzelhandel "Sympathiepunkte" bei auswärtigen Kunden gesammelt, meint Rochon.

Auch die Kommunalpolitik vergibt gute Noten für den Weihnachtsmarkt. Als "einen der schönsten der Region" bezeichnet ihn CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer. Er habe festgestellt, dass die Qualität der angebotenen Waren gestiegen sei. Die CSU-Fraktion habe nur ein paar kleinere Anregungen für 2010, die sie dem Stadtmarketingverein bereits mitgeteilt habe. Auf der Wunschliste stünden unter anderem Glasgravuren, Kerzentauchen, eine Backstube, eine "Nikolaus-Sprechstunde" mit Foto-Atelier, ein Weihnachts-Postamt und Kutschfahrten.

Dr. Jürgen Adelt, der Vorsitzende der SPD-Fraktion, stellt in seiner Bilanz Ute Fischer, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins, besonders heraus: "Sie hat ihn gut organisiert." Der Maxplatz biete Aufenthaltsqualität und romantische Elemente. "So lange die Altstadt nicht umgebaut ist, werden wir den Markt am Maxplatz belassen." Er, Adelt, könne sich aber vorstellen, zusätzliche adventliche Angebote parallel zum Weihnachtsmarkt zu schaffen. Ideen für einen Kunsthandwerkermarkt am Theresienstein etwa gebe es schon seit Jahren. Genauso alt sei die Diskussion über die Dauer des Weihnachtsmarkts. "Die führen wir mindestens seit 1990."

Gudrun Bruns (FAB) sagt, sie habe Anbieter klassischer Weihnachtsartikel in Hof vermisst. Dekoration wie Glaskugeln finde man in der Budengasse nicht. Deshalb schlägt sie vor, solche Fieranten von den Standgebühren zu befreien.

Keine Alternative zum Maxplatz

In der Standortfrage sieht sie momentan keine Alternative zum Maxplatz. Dieser biete vor der Kulisse der Kirche ein schönes Ambiente. Außerdem sei der Weihnachtsmarkt in der Altstadt nicht zu verwirklichen - die Feuerwehrzufahrt führt Bruns als Grund dafür ins Feld. Der Markt am Maxplatz sei heuer gut besucht gewesen.

Die Stadträtin hat übrigens ihren eigenen Beitrag zum Weihnachtsmarkt geleistet. Sie hat "am kältesten Tag des Jahres", wie sie sagt, Schmuck verkauft - für einen guten Zweck

 

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