Hof -
Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) hat
2004 das Zentrenkonzept für die Stadt Hof erarbeitet. Im Vorwort zu
dem Gutachten heißt es: "Dieser Bericht dient der
Entscheidungsvorbereitung und Entscheidungsfindung in der Stadt
Hof." Eine wesentliche Erkenntnis gab es schon damals in der
95-seitigen Expertise: "Das Internet-Shopping wächst." Wie es heißt,
gehen realistische Prognosen davon aus, dass bis 2010 in
ausgewählten Branchen bereits mehr als fünf Prozent des
Kaufkraftvolumens auf das virtuelle Einkaufen entfällt.
Das Konzept gibt einen Überblick über die
wichtigen Einkaufslagen der Innenstadt. Ausgewiesen werden nach dem
Stand von 2004 zwei Fachmärkte, vier SB-Warenhäuser, fünf
Lebensmittelmärkte und 17 Discounter. Vorgesehen sind fünf
Nahversorgungszentren:
Nordwest
mit einem Einzugsbereich von 6330 Einwohnern und einer Kaufkraft
(Food) von 11,2 Millionen Euro
Ost
(8740 Einwohner, 15,3 Millionen Euro Kaufkraft)
Westliche Mitte
(5480 Einwohner, 9,6 Millionen Euro Kaufkraft)
Südwest
(7040 Einwohner, 12,3 Millionen Euro Kaufkraft)
Südost
(4450 Einwohner, 7,8 Millionen Euro)
In den vergangenen fünf Jahren entstanden zwei
Nahversorgungszentren - und zwar im Nordwesten und im Osten. In der
Leopoldstraße wich eine Bauruine, die im Volksmund als "Akropolis"
bekannt war, dem Nahversorgungszentrum an der Leopoldstraße. An der
Christoph-Klauß-Straße im "Vertl" wurde ein Markt, ergänzt durch
weitere Dienstleistern, gebaut. Er befindet sich in unmittelbarer
Nachbarschaft zu zwei Discountern.
2008 stand das Zentrenkonzept im Mittelpunkt
von Diskussionen. Die Stadt berief sich auf die GMA-Studie, als sie
die Ansiedlung eines Elektromarkt-Betreibers im "Marktkauf"
ablehnte. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner verwies seinerzeit
darauf, dass Verstöße gegen das Zentrenkonzept andernorts zu
schwerwiegenden Konsequenzen geführt hätten: Bei der
Städtebauförderung sei der Rotstift angesetzt worden. J. F.
Im Jahr 2008 berief sich die Stadt auf das Zentrenkonzept: Ein
Elektromarkt-Betreiber durfte sich nicht auf der leeren Fläche im
"Marktkauf" ansiedeln. Stattdessen wurden ihm Flächen im
"Zentralkauf" in der Innenstadt angeboten - der Investor lehnte ab.
Foto: Archiv
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