Hof -
Ab dem 1. Januar müssen die Hofer mehr fürs Leitungswasser
bezahlen. Die Stadtwerke Hof erhöhen vom kommenden Jahr an die
Bezugspreise. Zwar sinkt der Verbrauchspreis von 1,70 auf 1,68 Euro
pro Kubikmeter - allerdings steigt der monatliche Grundpreis für
Privatverbraucher von jetzt 7,17 auf dann 9,99 Euro. Eine drei- bis
vierköpfige Familie mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 100
Kubikmetern im Jahr wird damit jährlich um gut 30 Euro mehr
belastet.
Grund für die Preisanpassung nach oben - die
letzte Verteuerung gab es im Jahr 2005 - ist der sinkende
Wasserverbrauch der Hofer. 500 000 Kubikmeter Wasser weniger haben
die Stadtwerke in den vergangenen fünf Jahren durch die Hofer
Leitungen laufen lassen - pro Jahr fließen mehr als drei Millionen
Kubikmeter durch die Wasserhähne der Saalestadt. Doch
Bevölkerungsrückgang, Industrieverkleinerungen und die
flächendeckende Verbreitung von wassersparenden Haushaltsgeräten
sorgen dafür, dass in Hofer Rohren immer weniger Wasser fließt.
Diesem sinkenden Verbrauch und den damit
verbundenen Mindereinnahmen für die Stadtwerke stehen
gleichbleibende Fixkosten gegenüber, erklären Stadtwerke-Chef Claus
Müller und Marketing- und Vertriebsleiter Jörg Richartz im
Pressegespräch: Wassergewinnungsanlagen in der Region, bestehende
Einkauf-Verträge mit der Fernwasserversorgung Oberfranken,
Beförderungssysteme und Behälter bestehen weiterhin in alter Größe
und müssen unterhalten werden.
Große Sparmaßnahmen
Nichtsdestotrotz haben die Stadtwerke, so
betonen Müller und Richartz, umfangreiche Sparmaßnahmen auf dem
Wassersektor umgesetzt oder in Planung: Die Gewinnungsanlage in
Martinlamitz - Kapazität eine Million Kubikmeter - wird stillgelegt,
zu teuer wäre eine nötige Sanierung; mit der Fernwasserversorgung
Oberfranken verhandeln die Stadtwerke gerade einen Vertrag, der die
vereinbarten Abnahmemengen neu regelt; in die Versorgungsleitung,
die Wasser aus Weißenstadt nach Hof transportiert, baut der
Versorger im kommenden Jahr eine Turbine ein, die Strom ins Netz
einspeist und neue Einnahmen generiert; energetische Sanierungen,
Effizienzsteigerung und personelle Einsparungen (erreicht durch
Altersteilzeit-Angebote) runden das Programm ab.
So könne man weiter die Philosophie verfolgen,
die Preise so lange wie möglich stabil zu halten, sagt Claus Müller.
Die Preise für Großabnehmer bleiben übrigens unverändert. cp |