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Erschienen in der Frankenpost am 17.12.2009 

Bei der Sanierung des künftigen Museums-Gebäudes im Sigmundsgraben sind während der Bauphase Mehrkosten entstanden. Foto: Archiv Sammer

Teure Baumeister-Arbeiten und fehlende Exponate

 
Von Kerstin Dolde

Hof - Die Bauarbeiten zur Erweiterung des Museums schlagen den Planungen zufolge mit 1,6 Millionen Euro zu Buche. Doch inzwischen zeichnet sich eine Kostensteigerung ab. Laut aktueller Schätzung laufen weitere Bauarbeiten auf, die wohl 260 000 Euro verschlingen werden. Die Liste der Posten, die zu dieser Erhöhung beitragen, ist lang. So war ein Fußgängertunnel an der Baustelle notwendig geworden, der Abbruch der Asbestschächte erwies sich als schwieriger als erwartet, und die Museumsleitung wird ein neues Büro im Dachgeschoss bekommen.

Die Summe von 260 000 Euro soll allerdings nicht aus dem Hofer Haushalt finanziert werden. Oberbürgermeister und Stadtverwaltung vertreten die Ansicht, dass die Deckung der Mehrausgaben durch höhere Spenden und sonstige Einnahmen dargestellt werden kann.

Die Fraktionen im Hofer Stadtrat sind sich mit dem Oberbürgermeister darin einig, dass die erhöhten Kosten nicht zulasten des städtischen Haushalts gehen dürfen. So war es von Anfang an beschlossene Sache, daran wollen Fichtner und die Mitglieder des Gremiums offenkundig festhalten. Der Bauausschuss bekräftigte dies, wie zu erfahren ist, in nicht-öffentlicher Sitzung, am Freitag wird das Thema Auftragserweiterung der Baumeister-Arbeiten Thema im Hofer Stadtrat sein.

"Wir müssen uns überlegen, wie wir die 300 000 Euro durch erhöhte Fördermittel finanzieren", betont dazu der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Jürgen Adelt. Ob die Oberfranken-Stiftung oder die Bertl-Müller-Stiftung für die Mehrkosten geradestehen würden, lässt Adelt indes offen. Wie bei Altbauten leider üblich, führt der SPD-Chef weiter aus, träten auch beim Museumsbau Schäden zutage, die nicht in der Kalkulation waren. "Hausschwamm ist aufgetreten und mehrfach schlugen Unterfangungsarbeiten zu Buche."

Eine bessere Informationspolitik wünscht sich der SPD-Chef vom OB ausdrücklich in Sachen Museumsprojekt. "Gibt es zu wenig Exponate zum Ausstellen - oder warum öffnet der Neubau erst Monate nach der Fertigstellung?", fragt er. Die Zeit habe seiner Meinung nach gegen Hof gearbeitet: Inzwischen seien viel größere Pläne für Vertriebenen-Museen in München und Berlin auf den Weg gebracht worden. "Da brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir nichts zum Ausstellen bekommen." Diesbezüglich wünsche sich die SPD-Fraktion vom Oberbürgermeister bald eine Stellungnahme.

 

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