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Erschienen in der Frankenpost am 17.12.2009 
 

 

Projekt am Untreusee steht auf der Kippe

 
Von Jan Fischer

Hof - Die Bauausschuss-Sitzung am Dienstagnachmittag hat einen ungewöhnlichen Verlauf genommen. Nach der Präsentation der Pläne für das Justizgebäude (wir berichteten) gab es erst einmal einen nicht-öffentlichen Teil, bevor es wieder mit der öffentlichen Tagesordnung weiterging. Thema der 20-minütigen Beratung hinter verschlossenen Türen war der aktuelle Stand in Sachen Riesen-Labyrinth am Untreusee. Ralph Goldmann - Betreiber des Kletterparks Untreusee - trägt sich nach eigenen Angaben seit November 2008 mit entsprechenden Überlegungen.

Dass dies im Bauausschuss des Hofer Stadtrats aufs Tapet kommen würde, war schon zu Beginn des öffentlichen Teils klar. Carmen Goldmann, Ehefrau des Investors, fragte an, ob es um das geplante Projekt gehen würde. Stadtdirektor Franz Pischel gab sich in der Antwort bewusst vage: Es sei theoretisch möglich, dass in der öffentlichen oder nicht-öffentlichen Sitzung eine Aussage dazu getroffen werde; Carmen Goldmann, die mit ihrem Sohn im kleinen Sitzungssaal erschienen war, müsse eben abwarten. Im Übrigen sei es nicht üblich, dass Bürger in Sitzungen Anfragen stellen, sagte Pischel.

Dann kam es zu besagter Unterbrechung des öffentlichen Teils. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner hatte vorher angekündigt, dass der nicht-öffentliche Teil um einen Tagesordnungspunkt ergänzt werde. Im Anschluss daran herrschte eine spürbar angespannte Atmosphäre. Stadträte diskutierten miteinander, sichtlich betroffen, über das eben Gehörte. OB Fichtner erläuterte Carmen Goldmann, dass zu diesem Thema keine Bekanntgabe vorgesehen sei.

Peter Nürmberger von der Medienstelle der Stadt Hof erinnert auf Nachfrage daran, dass eigens wegen des Riesen-Labyrinths der Bebauungsplan für den Untreusee angepasst werde. Damit habe die Stadt gezeigt, dass sie großes Interesse an der Investition habe. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen. Noch bis zum 15. Januar sei der Entwurf des Bebauungsplans im städtischen Bauamt öffentlich ausgelegt. Diese Frist gelte es abzuwarten - bis dahin müssten die Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahmen abgeben. Auch die Bevölkerung sei aufgerufen, Anmerkungen oder Beschwerden einzubringen. Da der neue Bebauungsplan noch nicht beschlossene Sache sei, könne der Stadtrat noch keine Baugenehmigung erteilen. Nürmberger bestätigt, dass ein Bauantrag vorliegt. Aber: "Es gibt noch erheblichen Klärungsbedarf."

Ralph Goldmann sagt im Gespräch mit der Frankenpost nur, dass weitere Verhandlungen mit der Stadt anstünden. "Ich hoffe auf eine Einigung", betont er. Noch sei jedoch offen, ob er sein Vorhaben verwirklichen könne oder nicht.

 

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