Von Jan Fischer
Hof - Die
Bauausschuss-Sitzung am Dienstagnachmittag hat einen ungewöhnlichen
Verlauf genommen. Nach der Präsentation der Pläne für das
Justizgebäude (wir berichteten) gab es erst einmal einen
nicht-öffentlichen Teil, bevor es wieder mit der öffentlichen
Tagesordnung weiterging. Thema der 20-minütigen Beratung hinter
verschlossenen Türen war der aktuelle Stand in Sachen
Riesen-Labyrinth am Untreusee. Ralph Goldmann - Betreiber des
Kletterparks Untreusee - trägt sich nach eigenen Angaben seit
November 2008 mit entsprechenden Überlegungen.
Dass dies im Bauausschuss des Hofer Stadtrats
aufs Tapet kommen würde, war schon zu Beginn des öffentlichen Teils
klar. Carmen Goldmann, Ehefrau des Investors, fragte an, ob es um
das geplante Projekt gehen würde. Stadtdirektor Franz Pischel gab
sich in der Antwort bewusst vage: Es sei theoretisch möglich, dass
in der öffentlichen oder nicht-öffentlichen Sitzung eine Aussage
dazu getroffen werde; Carmen Goldmann, die mit ihrem Sohn im kleinen
Sitzungssaal erschienen war, müsse eben abwarten. Im Übrigen sei es
nicht üblich, dass Bürger in Sitzungen Anfragen stellen, sagte
Pischel.
Dann kam es zu besagter Unterbrechung des
öffentlichen Teils. Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner hatte
vorher angekündigt, dass der nicht-öffentliche Teil um einen
Tagesordnungspunkt ergänzt werde. Im Anschluss daran herrschte eine
spürbar angespannte Atmosphäre. Stadträte diskutierten miteinander,
sichtlich betroffen, über das eben Gehörte. OB Fichtner erläuterte
Carmen Goldmann, dass zu diesem Thema keine Bekanntgabe vorgesehen
sei.
Peter Nürmberger von der Medienstelle der
Stadt Hof erinnert auf Nachfrage daran, dass eigens wegen des
Riesen-Labyrinths der Bebauungsplan für den Untreusee angepasst
werde. Damit habe die Stadt gezeigt, dass sie großes Interesse an
der Investition habe. Das Verfahren sei noch nicht abgeschlossen.
Noch bis zum 15. Januar sei der Entwurf des Bebauungsplans im
städtischen Bauamt öffentlich ausgelegt. Diese Frist gelte es
abzuwarten - bis dahin müssten die Träger öffentlicher Belange ihre
Stellungnahmen abgeben. Auch die Bevölkerung sei aufgerufen,
Anmerkungen oder Beschwerden einzubringen. Da der neue Bebauungsplan
noch nicht beschlossene Sache sei, könne der Stadtrat noch keine
Baugenehmigung erteilen. Nürmberger bestätigt, dass ein Bauantrag
vorliegt. Aber: "Es gibt noch erheblichen Klärungsbedarf."
Ralph Goldmann sagt im Gespräch mit der
Frankenpost
nur, dass weitere Verhandlungen mit der
Stadt anstünden. "Ich hoffe auf eine Einigung", betont er. Noch sei
jedoch offen, ob er sein Vorhaben verwirklichen könne oder nicht.
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