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Erschienen in der Frankenpost am 05.12.2009 

Das Theater an der Kulmbacher Straße ist den Hofern lieb - und teuer. Damit das Städtebundtheater fortbestehen kann, bedarf es einer besseren Finanzausstattung. Eine Erbschaft hilft der Stadt, die Verpflichtungen gegenüber dem Zweckverband zu erfüllen. Foto: Kauper

Finanzspritze für die Hofer Kultur

 
Von Kerstin Dolde

Hof - Wie steht es um die Theaterfinanzen? Offenkundig schlimmer, als die Verantwortlichen bislang zugeben wollen. Eine Passage einer Sitzungsvorlage, die gestern den Hofer Stadträten in nicht-öffentlicher Sitzung zugegangen war, spricht eine deutliche Sprache. Der Fortbestand des Theaters ist gefährdet, steht da zu lesen. Das Papier liegt der Redaktion vor.

Seit Jahren steckt das Theater (wir berichteten mehrmals) in finanzieller Klemme. Die dauerhafte Existenzsicherung hat der Freistaat sich bislang nicht auf die Fahne geschrieben. Leider laufen im Bereich des Zweckverbandes Städtebundtheater Fehlbeträge auf. Der Eigenbetrieb Theater arbeitet ebenfalls defizitär.

Testament

In dieser schweren Zeit kommt eine Erbschaft gerade recht. Eine Hofer Bürgerin hat die Stadt Hof in ihrem Testament bedacht - neben anderen Erben. Ein Betrag von rund 1,4 Millionen Euro könnte demnächst an die Stadt fließen, das Geld ist von der Erblasserin für kulturelle Zwecke zugedacht.

Deshalb befasste sich der Hofer Stadtrat in seiner gestrigen Sitzung mit der zu erwartenden Erbschaft, die sich unter anderem aus Haus- und Grundbesitz in Hof zusammensetzt. Die Stadtverwaltung, die unter der Federführung der Kämmerei den Sachverhalt geprüft hat, hat dem Hofer Stadtrat empfohlen, Schulden zu decken. Die Verpflichtungen der Stadt Hof gegenüber dem Zweckverband belaufen sich über eine Summe von rund 1,127 Millionen Euro. Diese Summe sollte, so hatte die Verwaltung dem Gremium empfohlen, aus der Erbschaft bestritten werden.

Sensible Situation

Der Hofer Oberbürgermeister mochte zu dem Thema der Frankenpost keine weitreichende Stellungnahme abgeben. Er verwies auf die sensible Situation, er wolle das Projekt nicht gefährden. "Wir müssen unsere Altfehlbeträge abtragen und bekommen keinen Ausgleich", gab er nur zu Protokoll. Damit sei die Erbschaft aus seiner Sicht ein echter Glücksfall.

Wie noch am Freitagabend zu erfahren war, ist der Stadtrat mit Freude diesem Vorschlag gefolgt. Die Verwaltung wurde zudem beauftragt, die entsprechenden Schritte zu übernehmen.

Die Verwaltung hatte zudem vorgeschlagen, einen Teil der Mittel als Reserve für die Museums-Erweiterung zurückzustellen. Bei diesem Bauvorhaben zeichne sich eine Mittelüberschreitung ab. Über dieses Thema stimmten die Mitglieder des Stadtrates gesondert ab. Mit 22 zu 21 Stimmen sprachen sich die Stadträte gegen diese Verwendung aus.

 

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