Hof -
In die öffentliche Diskussion über den neuen Hofer
Busfahrplan, der am 30. November in Kraft tritt, hat sich auch der
Stadtrat eingeschaltet. Einstimmig richtete das Gremium einen
dringenden Appell an die Stadtwerke: "Der Stadtrat fordert die
zuständigen Organe des Verkehrsträgers auf, Unterstellmöglichkeiten
und Sitzgelegenheiten an den neuen Bushaltestellen in der
Luitpoldstraße und der Poststraße zu schaffen. Gleichzeitig soll die
Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden."
Die Fraktionen von CSU und SPD hatten dazu
Anträge eingereicht. Karola Böhm (SPD) sagte dazu: "Die Stadtwerke
müssen sich als Dienstleister an den Bedürfnissen der Busnutzer
orientieren." Deshalb sollten zum einen bauliche Voraussetzungen
geschaffen werden, um im Trockenen warten zu können - so wie es
bislang in der Altstadt unterm Vordach des "Kaufhofs" möglich ist.
Zum anderen sollten in der ersten Zeit nach dem Fahrplanwechsel
Ansprechpartner an den Knotenpunkten stehen und Fragen beantworten.
"Wir wollen, dass Akzeptanz in der Bevölkerung
entsteht." Die Informationspolitik sei bislang nicht ausreichend.
Entscheidend sei es, die älteren Bürger - die die Mehrheit der
Busnutzer stellen - zu informieren. "Die Rentner sollte man nicht im
Regen stehen lassen."
Appell an den Aufsichtsrat
Dies unterstützte Wolfgang Fleischer (CSU):
Wichtig seien vor allem Sitze an den neuen Ein- und
Aussteigepunkten, aber auch kleine Überdachungen. Es gelte schnell
gute, wenn auch nur provisorische Lösungen zu finden.
Gudrun Bruns stimmte für die FAB dem Anliegen
zu - nicht ohne daran zu erinnern, dass ihre Fraktion bereits schon
vor einiger Zeit auf die Problematik hingewiesen habe.
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner -
gleichzeitig Vorsitzender des Stadtwerke-Aufsichtsrats - betonte,
die Stadt sei nicht für die Einrichtung von Wartehäuschen zuständig.
Der Stadtrat könne zwar eine Erwartung an die Stadtwerke mit ihrer
Tochter Hof-Verkehr aussprechen - "aber damit haben Sie noch keine
Finanzierung". Es gehe, wie so oft, um das Geld. Kein Stadtrat
sollte laut Fichtner der Versuchung erliegen, aufgrund von einzelnen
Hinweisen aus der Bevölkerung anzukündigen: "Wir ändern das
komplett." Der OB erinnerte daran, dass der Stadtrat das
ÖPNV-Konzept beschlossen habe und die Genehmigung der
Bezirksregierung für das Gesamtpaket vorliege. Der Beschluss des
Stadtrats werde in der nächsten Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke
am 8. Dezember ein Thema sein.
"Wir sind uns ja alle einig", freute sich
Karola Böhm. Der Oberbürgermeister stellte lapidar fest: "Es geht
eben auf Weihnachten zu." J. F. |