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Erschienen in der Frankenpost am 21.11.2009 
 

 

Gratis-Parken an zwei Samstagen

 
Von Jan Fischer

Hof - Mit einem besonderen Bonbon wartet die Stadt in der Vorweihnachtszeit auf: An den Samstagen vor dem zweiten und dritten Advent ist das Parken auf den öffentlichen Parkplätzen in Hof kostenlos. Das beschloss der Stadtrat am Donnerstag mit breiter Mehrheit.

Die SPD-Fraktion hatte den entsprechenden Antrag am 1. Oktober bei der Stadt eingereicht. Am Montag hatte Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner den Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats informiert, dass eine Umsetzung in diesem Jahr noch nicht möglich sei. Damit aber gaben sich die Sozialdemokraten nicht zufrieden und stellten einen Dringlichkeitsantrag für die Vollsitzung.

Fichtner zeigte sich kompromissbereit: Das Anliegen sei "weder neu noch dem Grunde nach strittig". Dennoch weise die Stadtverwaltung auf einige Probleme hin, die mit dem Gratis-Parken 2009 verbunden seien. Ein kurzfristiges Umprogrammieren der Parkautomaten sei nicht möglich. Effektive Werbung benötige eine längere Vorlaufzeit. Und: Es bestehe nach wie vor eine Ausgabensperre. Dennoch sagte Fichtner: "Ich könnte mir vorstellen, dass man dem Antrag folgt." So könne man Erfahrungen sammeln, von denen ein erneutes Spezial-Angebot im Jahr 2010 profitieren würde.

Dr. Jürgen Adelt, Vorsitzender der SPD-Fraktion, erläuterte die Beweggründe für den Antrag. Die Zeit sei reif für eine Sympathie-Aktion. Angesichts der wachsenden Konkurrenz - Adelt erwähnte auch das FOC in Selb - "hat kein Mensch Verständnis, wenn wir uns überexakt verhalten". Es sei sinnvoll, das Parken an zwei Samstagen kostenlos zuzulassen, auch wenn Hof dadurch geringere Einnahmen verbuche.

"Vom Grundsatz her haben Sie recht", sagte CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer zu Adelt. Trotz mancher Bedenken schließe sich die CSU dem Kompromiss an und spreche sich für einen Probebetrieb aus.

FAB-Sprecher Joachim Dumann monierte, es seien sieben Wochen "vertan" worden, seit der Antrag eingereicht wurde. "Hof kann gute Presse machen und viel gutmachen, was in letzter Zeit zu einem schlechten Image geführt hat."

Die einzigen zwei Gegenstimmen kamen von Margit Doll (Grüne) und Thomas Etzel (Linke). Sie befürchten zusätzlichen Parksuchverkehr, wenn die Stellplätze überfüllt sind. Zudem betonte Etzel: "Wer einkaufen will, ist auch in der Lage, Gebühren zu zahlen."

 

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