Von Jan Fischer
Hof - Mit
einem besonderen Bonbon wartet die Stadt in der Vorweihnachtszeit
auf: An den Samstagen vor dem zweiten und dritten Advent ist das
Parken auf den öffentlichen Parkplätzen in Hof kostenlos. Das
beschloss der Stadtrat am Donnerstag mit breiter Mehrheit.
Die SPD-Fraktion hatte den entsprechenden
Antrag am 1. Oktober bei der Stadt eingereicht. Am Montag hatte
Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner den Haupt- und Finanzausschuss
des Stadtrats informiert, dass eine Umsetzung in diesem Jahr noch
nicht möglich sei. Damit aber gaben sich die Sozialdemokraten nicht
zufrieden und stellten einen Dringlichkeitsantrag für die
Vollsitzung.
Fichtner zeigte sich kompromissbereit: Das
Anliegen sei "weder neu noch dem Grunde nach strittig". Dennoch
weise die Stadtverwaltung auf einige Probleme hin, die mit dem
Gratis-Parken 2009 verbunden seien. Ein kurzfristiges
Umprogrammieren der Parkautomaten sei nicht möglich. Effektive
Werbung benötige eine längere Vorlaufzeit. Und: Es bestehe nach wie
vor eine Ausgabensperre. Dennoch sagte Fichtner: "Ich könnte mir
vorstellen, dass man dem Antrag folgt." So könne man Erfahrungen
sammeln, von denen ein erneutes Spezial-Angebot im Jahr 2010
profitieren würde.
Dr. Jürgen Adelt, Vorsitzender der
SPD-Fraktion, erläuterte die Beweggründe für den Antrag. Die Zeit
sei reif für eine Sympathie-Aktion. Angesichts der wachsenden
Konkurrenz - Adelt erwähnte auch das FOC in Selb - "hat kein Mensch
Verständnis, wenn wir uns überexakt verhalten". Es sei sinnvoll, das
Parken an zwei Samstagen kostenlos zuzulassen, auch wenn Hof dadurch
geringere Einnahmen verbuche.
"Vom Grundsatz her haben Sie recht", sagte
CSU-Fraktionschef Wolfgang Fleischer zu Adelt. Trotz mancher
Bedenken schließe sich die CSU dem Kompromiss an und spreche sich
für einen Probebetrieb aus.
FAB-Sprecher Joachim Dumann monierte, es seien
sieben Wochen "vertan" worden, seit der Antrag eingereicht wurde.
"Hof kann gute Presse machen und viel gutmachen, was in letzter Zeit
zu einem schlechten Image geführt hat."
Die einzigen zwei Gegenstimmen kamen von
Margit Doll (Grüne) und Thomas Etzel (Linke). Sie befürchten
zusätzlichen Parksuchverkehr, wenn die Stellplätze überfüllt sind.
Zudem betonte Etzel: "Wer einkaufen will, ist auch in der Lage,
Gebühren zu zahlen." |