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Erschienen in der Frankenpost am 19.11.2009 

Heinz Schubert

Liniennetz | Am Info-Telefon herrscht Hochbetrieb. Viele Fragen beziehen sich auf die Anbindung der Stadtteile. Die ersten Erfahrungen mit der Busspur sind positiv.
Probezeit dauert ein halbes Jahr

 
Von Jan Fischer

Hof - Am Dienstag erst haben die Stadtwerke ein Info-Telefon zu den neuen Buslinien eingerichtet. Und die Drähte glühen - zahlreiche, vor allem ältere Bürger haben sich schon eingehend mit der Fahrplan-Reform befasst und löchern die zuständige Mitarbeiterin mit Fragen und Anregungen. Claus Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke, versprach gestern bei einem Pressegespräch: "Jede Nachricht wird dokumentiert." Also: Jeder Anruf am Info-Telefon, jeder Brief, jede E-Mail an Hof-Verkehr oder Hof-Bus, sogar jeder Leserbrief in der Frankenpost fließt in die Überlegungen der Verantwortlichen ein.

Die meisten Fragen bezogen sich laut Müller erwartungsgemäß auf die geänderten Fahrzeiten einzelner Linien und auf die neue Nummerierung. Ein weiterer Schwerpunkt der Anfragen waren die sogenannten Randverkehre - das heißt, die Busverbindungen zu den Außenorten Unterkotzau, Wölbattendorf, Jägersruh und Haidt. Wie berichtet, hatte sich in der vergangenen Woche Protest aus dem Stadtteil Haidt geregt; dort verkehrt vom 30. November an keine Stadtbuslinie mehr, sondern lediglich die "Linie 21" Hof-Plauen, die nicht zum Netz der Hof-Verkehr GmbH gehört.

Nachfrage führt zu Ausbau

Claus Müller gab den Bürgern einer Versammlung in Haidt den einfachen Rat, verstärkt die Busse zu nutzen. Denn steigende Nachfrage sei das beste Argument für einen Ausbau des Liniennetzes.

Schnellen Veränderungen, wie sie gelegentlich gefordert werden, erteilte der Geschäftsführer eine klare Absage. Bindend sei zunächst einmal der Beschluss des Stadtrats vom 6. Februar. Darin sei eine Probezeit von einem halben Jahr festgelegt. Im Frühjahr 2010 werde man eine erste Bilanz ziehen und mögliche Änderungen einleiten.

Bis dahin seien gravierende Eingriffe nicht möglich. Müller gab zu bedenken, dass für das neue Netz ein Genehmigungsverfahren erforderlich war. Die Regierung von Oberfranken habe "grünes Licht" geben müssen, um den Fahrplan Wirklichkeit werden zu lassen. Ein solches Verfahren käme erneut in Gang, wenn größere Verschiebungen nötig würden.

Unechte Einbahnstraße kommt

Mit der Busspur in der oberen Marienstraße und der Ampel an der Einmündung zur Kreuzsteinstraße gebe es bisher keine Probleme, sagte Heinz Schubert, Fahrmeister bei der Hof-Verkehr GmbH. Seit dieser Woche fahren die Busse der - künftigen - Linie 8 über die Busspur; die Ampel ist schon seit Anfang November in Betrieb. Künftig werden laut Schubert vier Linien in der oberen Marienstraße unterwegs sein - die mit den Nummern 3, 4, 6 und 12. Insgesamt sieben Busse pro Stunde werden entgegen der Einbahnstraße fahren.

Unterdessen bereiten die Stadt und Hof-Verkehr die nächsten Konsequenzen aus dem Konzept für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) vor. Am kommenden Montag, 23. November, sollen die obere Bismarckstraße und die Luitpoldstraße zur "unechten Einbahnstraße" werden. Die Bismarckstraße wird in Fahrtrichtung Altstadt - also bergauf - für Autos, Motorräder und Lastwagen gesperrt. Nur Busse dürfen weiterhin in beiden Richtungen fahren. Bereits zum Ende dieser Woche sollen die entsprechenden Schilder angebracht werden.

Am 30. November dürften dann die Bürger das Info-Telefon noch stärker nutzen. Denn am Tag nach dem ersten Advent tritt der neue Busfahrplan in Kraft. Heinz Schubert weiß: "Eine so große Änderung hat's in Hof noch nie gegeben."

 

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