Von Jan Fischer
Hof - Am
Dienstag erst haben die Stadtwerke ein Info-Telefon zu den neuen
Buslinien eingerichtet. Und die Drähte glühen - zahlreiche, vor
allem ältere Bürger haben sich schon eingehend mit der
Fahrplan-Reform befasst und löchern die zuständige Mitarbeiterin mit
Fragen und Anregungen. Claus Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke,
versprach gestern bei einem Pressegespräch: "Jede Nachricht wird
dokumentiert." Also: Jeder Anruf am Info-Telefon, jeder Brief, jede
E-Mail an Hof-Verkehr oder Hof-Bus, sogar jeder Leserbrief in der
Frankenpost
fließt in die Überlegungen der Verantwortlichen ein.
Die meisten Fragen bezogen sich laut Müller
erwartungsgemäß auf die geänderten Fahrzeiten einzelner Linien und
auf die neue Nummerierung. Ein weiterer Schwerpunkt der Anfragen
waren die sogenannten Randverkehre - das heißt, die Busverbindungen
zu den Außenorten Unterkotzau, Wölbattendorf, Jägersruh und Haidt.
Wie berichtet, hatte sich in der vergangenen Woche Protest aus dem
Stadtteil Haidt geregt; dort verkehrt vom 30. November an keine
Stadtbuslinie mehr, sondern lediglich die "Linie 21" Hof-Plauen, die
nicht zum Netz der Hof-Verkehr GmbH gehört.
Nachfrage führt zu Ausbau
Claus Müller gab den Bürgern einer Versammlung
in Haidt den einfachen Rat, verstärkt die Busse zu nutzen. Denn
steigende Nachfrage sei das beste Argument für einen Ausbau des
Liniennetzes.
Schnellen Veränderungen, wie sie gelegentlich
gefordert werden, erteilte der Geschäftsführer eine klare Absage.
Bindend sei zunächst einmal der Beschluss des Stadtrats vom 6.
Februar. Darin sei eine Probezeit von einem halben Jahr festgelegt.
Im Frühjahr 2010 werde man eine erste Bilanz ziehen und mögliche
Änderungen einleiten.
Bis dahin seien gravierende Eingriffe nicht
möglich. Müller gab zu bedenken, dass für das neue Netz ein
Genehmigungsverfahren erforderlich war. Die Regierung von
Oberfranken habe "grünes Licht" geben müssen, um den Fahrplan
Wirklichkeit werden zu lassen. Ein solches Verfahren käme erneut in
Gang, wenn größere Verschiebungen nötig würden.
Unechte Einbahnstraße kommt
Mit der Busspur in der oberen Marienstraße und
der Ampel an der Einmündung zur Kreuzsteinstraße gebe es bisher
keine Probleme, sagte Heinz Schubert, Fahrmeister bei der
Hof-Verkehr GmbH. Seit dieser Woche fahren die Busse der - künftigen
- Linie 8 über die Busspur; die Ampel ist schon seit Anfang November
in Betrieb. Künftig werden laut Schubert vier Linien in der oberen
Marienstraße unterwegs sein - die mit den Nummern 3, 4, 6 und 12.
Insgesamt sieben Busse pro Stunde werden entgegen der Einbahnstraße
fahren.
Unterdessen bereiten die Stadt und Hof-Verkehr
die nächsten Konsequenzen aus dem Konzept für den Öffentlichen
Personen-Nahverkehr (ÖPNV) vor. Am kommenden Montag, 23. November,
sollen die obere Bismarckstraße und die Luitpoldstraße zur "unechten
Einbahnstraße" werden. Die Bismarckstraße wird in Fahrtrichtung
Altstadt - also bergauf - für Autos, Motorräder und Lastwagen
gesperrt. Nur Busse dürfen weiterhin in beiden Richtungen fahren.
Bereits zum Ende dieser Woche sollen die entsprechenden Schilder
angebracht werden.
Am 30. November dürften dann die Bürger das
Info-Telefon noch stärker nutzen. Denn am Tag nach dem ersten Advent
tritt der neue Busfahrplan in Kraft. Heinz Schubert weiß: "Eine so
große Änderung hat's in Hof noch nie gegeben." |